Am Wochenende will sich der Michelauer Profi in Tempe im US-Bundesstaat Arizona schon für Hawaii 2019 qualifizieren.
Am 13. Oktober hatte Andreas Dreitz auf Hawaii als 13. seinen dritten Langdistanz-Triathlon beendet. Überglücklich hatte er die Strapazen der Ironman-Weltmeisterschaft geschafft. Der Profi vom Team Erdinger-alkoholfrei hat sein Ziel, eine Platzierung unter den besten zehn, zwar knapp verpasst, doch die Motivation des 29-Jährigen ist ungebrochen. "Früher hätte ich mir gar nicht vorstellen können, dass es mich mal so zur Langdistanz zieht. Das Rennen auf Hawaii hat mich richtig hungrig gemacht auf mehr", sagt der Michelauer und fügt an: "Meine körperliche Verfassung ist gut." Vergangene Woche trainierte er auf Mallorca schon wieder auf das nächste Langdistanzrennen.
Die Entscheidung fiel recht schnell
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Am kommenden Sonntag will Dreitz in Tempe, einer Vorstadt von Phoenix im US-Bundesstaat Arizona sein viertes Rennen über 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und einem Marathon bewältigen. "Die Idee hatte ich schon im Hinterkopf. Die Entscheidung fiel recht schnell nach Hawaii."
In Kona hatte Dreitz eine starke Leistung auf dem Rad abgeliefert und mit seinem Tempo Patrick Lange zum Sieg in Rekordzeit gezogen. Gerne hätte er sich an diesem windstillen Wettkampftag eine starke Brise gewünscht. "Es weht sonst auf Hawaii immer, nur in diesem Jahr nicht. Wind hätte das Feld beim Radfahren auseinandergezogen und meine Chancen auf eine Top-Ten-Platzierung erhöht", sagt Dreitz. "Auch beim Laufen hätte eine Brise etwas mehr Kühlung versprochen. So habe ich mit bei jeder Verpflegungsstelle eine Flasche abgegriffen um zu kühlen. Ich bin halt kein Leichtgewicht, brauche mehr Power und entsprechend mehr Kühlung."
"Mit mehr Wind ist mehr drin"
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Außerdem kam dann noch der psychologische Aspekt dazu. "Vorne läufts sich's halt leichter als hinten", sagt er lakonisch. Insgesamt habe er sich mit dem Rennen angefreundet. "Die Erfahrungen waren gut. Mit normalen Bedingungen - also mit mehr Wind - ist nächstes Jahr mehr drin. Das Podium oder unter die besten fünf", sagt der ehrgeizige Oberfranke, fügt aber an: "Dazu muss aber alles passen."
So wie bei Patrick Lange, der seinen Titel auf Hawaii verteidigte und seinen Erdinger-Teamkollegen Dreitz im Zielinterview beim ZDF als "geilste Sau der Welt" bezeichnete, ohne dessen "Lokomotiv-Funktion" seine Radzeit, "die beste, die ich jemals gefahren bin, nicht möglich gewesen wäre".
Über das Lob freut sich Dreitz auch Wochen danach. "Das ist schön, dass er sich so in der Öffentlichkeit äußert. Das ist auch gut für den deutschen Triathlonsport", äußert sich der 29-Jährige, der Lange als absoluten Spezialisten für Hitzerennen bezeichnet. Der Weltmeister sei im Feld der Topathleten einfach der beste Läufer. "Wenn ich meine Laufzeit auf Hawaii betrachte, habe ich hier noch das größte Potenzial mich zu verbessern. Aber auch auf dem Rad will ich meine Gegner noch stärker unter Druck setzen", richtet Dreitz seinen Blick in die Zukunft.
Topplatzierung für 2019 nötig
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Und die heißt Hawaii 2019. Deshalb will sich der Michelauer, wie alle anderen Athleten, möglichst schnell für die WM qualifizieren. Der Veranstalter, die World Triathlon Corporation, hat den Quali-Modus für die Profis geändert. Eine Rangliste, für die man bei verschiedenen Rennen - auch über die Halbdistanz 70.3 - Punkte sammeln kann, ist Geschichte. Über die vielen Ironman-Rennen werden 100 Qualifikationsplätze vergeben - pro Rennen mindestens einer pro Mann und Frau, wenn mehr Profis am Start sind auch mehr.