Skater-Contest in Redwitz: Ist fliegen wirklich schöner?
Autor: Klaus Gagel
Redwitz, Montag, 08. Juni 2015
Der erste Skate- und Scooter-Contest auf der neugebauten Skateranlage in Redwitz sah atemberaubende Figuren und Sprünge. Was manchmal etwas wild ausschaut, läuft nach strengen Regeln ab.
Redwitz — So richtig nach dem Geschmack der Jugendlichen war am Samstag der erste Skate- und Scooter-Contest auf der neugebauten Skateranlage in Redwitz. Vor einem Jahr wurde die Anlage mit Quarter Pipe, Fly Box, Bank mit Podest, Jump Box und Rail fertiggestellt. Schon die Ausstattung verrät, dass sich hier eine Subkultur entwickelt hat mit speziellen Regeln aber auf einem sportlichen Niveau, welches die Erwachsenen nur noch staunen lässt.
Vieles mutet ziemlich halsbrecherisch an, wenn die Jugendlichen auf ihren Scootern, jenen auf den ersten Blick zerbrechlich wirkenden silberglänzenden Rollern, und schmalen Skateboards über die Anlage flitzen. Die meterhohen Sprünge gepaart mit irren Tricks lassen den Atem stocken.
Meister des Buttercups
Seit dem elften Lebensjahr hat sich der 18-jährige Lichtenfelser Felix Rüb dem Rollerfahren verschrieben.
Alles klar? Man muss es, sofern man älter als 20 Jahre ist, nicht unbedingt verstanden haben. Nicht weniger spektakulär wirkt sein Salto rückwärts. Da stört es ihn wenig, dass er sich erst vor acht Wochen in Bad Staffelstein die Bänder gerissen hat. Jeder Trick wird von den Teilnehmern genau beobachtet. Man pusht sich gegenseitig. Was der eine kann, wird solange trainiert, bis man es auch drauf hat. Inzwischen gibt es sogar Europa- und Weltmeisterschaften.
So findet am 4. und 5. Juli in Coburg der größte Freestyle-Scooter Contest "King of Germany" statt. Dort kann man sich für die Europameisterschaft in Barcelona qualifizieren. Veranstalter ist Markus Grempel von der Firma Funbox aus Coburg, der ge-meinsam mit den Jugendlichen auch die Anlage in Redwitz gebaut hat. Der ehemalige BMX-Weltmeister war auch in den Redwitz der Garant für einen perfekten Wettbewerb mit sauberen Wertungen.
Quartiermanager Pascal Bächer nahm die Anmeldungen entgegen und führte Buch, während die beiden Jugendbeauftragten der Gemeinde, Eva Deuerling und Franz Kolb, sich ums leibliche Wohl der Teilnehmer kümmerten. Getränke und Bratwürste gab's kostenlos, dafür hatte die Gemeinde gesorgt.
Jeweils in zwei Runs von 45 Sekunden Dauer konnte jeder der Jungs zeigen, was er drauf hat. Dabei wurden im Scootercontest zwei Leistungsgruppen mit einer eigenen Rangfolge gebildet. In der Scooter-B-Klasse starteten die echten "Amateure" zu denen auch die Kids aus Redwitz gehörten. Herausragend war hier die Leistung des erst neunjährigen Kevin Ammon. Als jüngster Starter begeisterte er bereits mit sehenswerten Tricks. In der A-Klasse der "Profis" und Fortgeschrittenen war Felix Rüb erwartungsgemäß der Gesamtsieg nicht zu nehmen. Etwas geringer war die Teilnehmerzahl bei den Skatern. Hier setzte sich Marcel Gesslein aus Marktgraitz durch.
Zu den speziellen Herausforderungen des Wettbewerbs gehörte die Demonstration des besten Tricks. Jeder hatte dafür drei Versuche. Es siegte Felix Rüb vor Johannes Munczkowske und Kevin Ammon.