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Silvesterbaby Paula hatte es eilig


Autor: Klaus Gagel

Lichtenfels, Mittwoch, 01. Januar 2014

An Silvester hatte Christian Hahn aus Altenkunstadt doppelten Grund zum Feiern. Er war am letzten Tag des Jahres 2013 zum zweiten Mal Vater geworden. Seine Frau Natascha hatte im Klinikum Lichtenfels ein gesundes Mädchen zur Welt gebracht.
Silvesterbaby Paula Fotos: Klaus Gagel


Paula Johanna Hahn heißt die kleine Prinzessin, die es am 31. Dezember plötzlich sehr eilig hatte. Eigentlich war die Geburt erst für den 9. Januar geplant doch Babys kümmern sich bekanntlich nicht um solche Prognosen der Medizinmänner.

Alle Anzeichen deuteten daraufhin, dass die Geburt unmittelbar bevorstand, und so entschlossen sich Oberarzt Sebastian Ratajczak und Ärztin Christine Manke sowie Hebamme Judith Thierauf auf Grund der Lage des Kindes zum Kaiserschnitt.

Das ist am Lichtenfelser Klinikum ein Routineeingriff, den Mutter und Kind ausgezeichnet überstanden. Und so konnte die glückliche Mama am Neujahrstag völlig entspannt ihr Neugeborenes in den Arm nehmen.

Freude bei allen Beteiligten

Mit ihr freuten sich nicht nur das gesamte Personal der Neugeborenenabteilung, sondern auch der stolze Papa und der zweieinhalbjährige Moritz, der künftig sicher ein waches Auge auf seine kleine Schwester haben wird. Denn die ist mit einer Größe von 44 Zentimetern und einem Gewicht von 2230 Gramm ein Leichtgewicht, verglichen mit vielen anderen Babys. Immerhin hatte das schwerste Kind, das 2013 im Klinikum geboren wurde ein Gewicht von 4890 Gramm. Dennoch liegt die kleine Paula innerhalb des gesteckten Rahmens, denn das leichteste Kind wog gerade einmal 2100 Gramm.

Dass die Geburten ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten folgen, zeigt sich auch an ihrer Verteilung über das gesamte Kalenderjahr. So kamen am 3. April und am 26. April jeweils an einem Tag gleich fünf Kinder zur Welt während der Kreißsaal an anderen Tagen leer blieb. So gab es 2013, wie berichtet, kein "Christkind" und auch ein "Neujahrsbaby" ließ am 1. Januar bis zum Redaktionsschluss auf sich warten.

So wenig Babys wie noch nie

Ein anderer, nicht gerade erfreulicher Trend, scheint sich zu bestätigen. Mit 491 Geburten (248 Mädchen und 244 Buben bei einer Zwillingsgeburt) wurden im zurückliegenden Jahr im Lichtenfelser Klinikum so wenig Babys geboren wie noch nie zuvor. Hatte man 2012 noch den Eindruck, der Negativtrend wäre mit 596 Geburten durchbrochen worden, so wurde man 2013 eines Besseren belehrt. Gegenüber dem Jahr 2000 (811 Geburten) hat sich damit die Zahl der Neugeborenen im Landkreis um rund vierzig Prozent verringert - wobei man allerdings berücksichtigen muss, dass die Zahlen am Klinikum zwar einen hohen Aussagewert besitzen, aber natürlich nicht alle Geburten der Landkreisbürger erfassen.

Lichtenfels ist dabei kein Einzelfall und liegt mit dieser Entwicklung leider voll in einem Trend, der sich auch an anderen Kliniken und in anderen Landkreisen beobachten lässt. Die Erwerbstätigkeit beider Elternteile, die längere berufliche Ausbildung, die auch vor Frauen nicht Halt macht und der schwierige Wiedereinstieg ins Berufsleben nach einer Babypause verstärken bei vielen Familien, trotz aller Bemühungen der Politik hier gegenzusteuern, den Trend zur Einkind- oder Zweikinder-Familie.

Damit schreitet der demografische Wandel mit all seinen Folgen fort. Ein Grund mehr, sich über die Geburt eines jeden neuen Erdenbürgers im Landkreis Lichtenfels zu freuen. Willkommen also, kleine Paula, und alles Gute auf deinem weiteren Lebensweg!