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Showtanz: Auftritte als Belohnung fürs Training


Autor: Ramona Popp

Ebensfeld, Montag, 01. Dezember 2014

Die Tanzsportgruppe Ebensfeld würde gerne öfter auftreten - nicht nur im Fasching. Die Show ist die Belohnung für das intensive Training. Die Spannung vorher, ob alles klappt, gehört dazu.
Die TSG Ebensfeld bei ihrem Auftritt im März dieses Jahres bei der Tanzgala "Licht und Tanz" in der Michelauer Mainfeldhalle. Auftritte wie dieser sind die Belohnung für ein intensives Training. Foto: Klaus Gagel


Am Anfang steht immer das Lied. Es wird gemeinsam ausgewählt und muss für Veronika Wagner vor allem ein Kriterium erfüllen: Schon beim Hören Bilder für die tänzerische Umsetzung in ihrem Kopf erzeugen. Die Trainerin der Tanzsportgruppe Ebensfeld (TSG) entwickelt nämlich alle Choreographien selbst. "Da hängt viel Zeit und Herzblut dran", sagt sie. Missen möchte sie das keinesfalls. Jeder Auftritt belohnt die derzeit 17 Aktiven für alle Mühen. Schade finden sie es, dass sie in dieser Hinsicht nicht öfter gefordert werden.

Entstanden ist die Tanzsportgruppe aus der Ebensfelder Karnevals-Gesellschaft (EKG) vor ziemlich genau fünf Jahren. Aber die Frauen merkten bald, dass sie mehr wollten als einen Faschingsabend mit ein paar schwungvollen Einlagen bereichern. Sie gründeten ihren eigenen Verein, wählten sieben Vorstandsmitglieder, um die organisatorische Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen.

Veronika Wagner blieb als zertifizierte "Dance-Expertin" frei von solchen Aufgaben, sie sollte sich allein um den sportlichen Part kümmern. Das tut sie seither mit ansteckender Begeisterung. Ob Flamenco, Street Dance oder aktuell die Arbeit an dem temporeichen "Footloose" in Erinnerung an den Tanzfilm aus den 80er Jahren - alle sind mit Eifer dabei. Die Gruppe vereint Frauen zwischen 18 und Ende 40, zwischen Kleidergröße 34 und 44, Auszubildende, Schichtarbeiterinnen und auch mehrfache Mütter. Trainiert wird einmal die Woche zwei Stunden lang, und dies sehr sportlich. Veronika Wagner achtet darauf, dass die Bewegungen korrekt und gelenkschonend mit vernünftigem Schuhwerk ausgeführt werden. "Neue" dürfen jederzeit hinzukommen, Vorkenntnisse braucht man keine, aber man muss teamfähig sein. Hier wird nicht aus der Reihe getanzt, und wer mit trainiert, der muss auch mit auf die Bühne. Diese Bühne kann manchmal auch nur eine Ecke in einem Wirtshauszimmer sein.

"Es macht Spaß, zu improvisieren", sagt Anita Reißenweber, die Zweite Vorsitzende, die selbst mittanzt. Ob Geburtstagsfeier oder Silberhochzeit, gerade, wenn die Gruppe für private Feiern gebucht wird, ist eine Probe an Ort und Stelle meist nicht möglich. Das macht den Tänzerinnen aber nichts aus, wie sie versichern. Immer dieses Kribbeln, ob alles klappt, das gefalle ihnen, es werde jedenfalls nie langweilig. Untereinander sind längst Freundschaften entstanden, sie verbringen gerne übers Tanzen hinaus Zeit miteinander. Mehr Auftritte wären aber in ihrem Sinne, schließlich wollen sie auch zeigen, was sie einstudiert haben. Für Feiern verschiedener Art wäre so ein Auftritt eine Bereicherung, findet Veronika Wagner. "Das bleibt in Erinnerung, und wir freuen uns darüber."

Neben dem Gefühl, willkommen zu sein, schätze man die Gelegenheit, nette Leute kennen zu lernen, betont Anita Reißenweber. Auftritte sind für die Sportgruppe, die längst nicht mehr nur aus Ebensfelderinnen besteht, aber auch wichtig, um die Vereinskasse aufzubessern. Für jedes Kostüm, das sie nähen lassen, seien mindestens 50 Euro anzusetzen, schätzt Jaqueline Hoffmann, für die das Tanzen zum liebsten Hobby geworden ist. Und die Show, die gehört unbedingt dazu.