Druckartikel: Sechs Dörfer buhlen in Lichtenfels um den Kreistitel

Sechs Dörfer buhlen in Lichtenfels um den Kreistitel


Autor: Gerda Völk

Grundfeld, Montag, 06. Juni 2016

Die Bewertungskommission auf Kreisebene tourt wieder durch die teilnehmenden Ortschaften. Bei einer zusätzlichen Ausschreibung geht es um "Grün im Dorf".
Grundfeld nimmt am erstmals durchgeführten Kreiswettbewerb "Grün im Dorf" teil. Gestern fand die Begehung durch eine achtköpfige Jury unter Kreisfachberater Michael Stromer statt.  Foto: Gerda Völk


An der 26. Auflage des bundesweiten Dorfwettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft - Unser Dorf soll schöner werden" nehmen heuer sechs Ortschaften aus dem Landkreis Lichtenfels teil. Dass die Bewertungskommission auf Kreisebene gestern trotzdem ein volles Besichtigungsprogramm hatte, liegt mit am erstmals durchgeführten Kreiswettbewerb, an dem immerhin 17 Dörfer aus allen elf Kommunen teilnehmen.
Eine Ortschaft, die sich zur Teilnahme am Kreiswettbewerb - hier geht es um die Einbindung von "Grün im Dorf"- entschieden hat, ist Grundfeld. Am Gemeindehaus wird die achtköpfige Bewertungskommission mit Kreisfachberater Michael Stromer schon erwartet. Beim Kreiswettbewerb "Grün im Dorf" gehe es weniger um die Summe der einzelnen Gärten, sondern vielmehr um die grünen Bereiche im Ort, erläuterte Stromer.

Kriterien sind unter anderem Konzeption, ob Begegnungsflächen vorhanden sind, wer diese pflegt und wie die dörfliche Vielfalt den Bewohnern nahe gebracht wird. "Das Hauptanliegen des Wettbewerbs ist, zu zeigen, was unsere Dörfer ausmacht", konkretisierte Stromer.
Das blühende Umfeld des Gemeindehauses wird durch die Mitglieder der Grundfelder Gartenfreunde gepflegt. Ein Pflanzen-Gießplan sorgt dafür, dass die Arbeit nicht nur auf einer Schulter ruht, sondern von vielen erledigt wird. Gleiches gilt auch für den Spielplatz des Ortes. Während ein Mann für das Mähen des Rasens zuständig ist, sind die Mütter für das Unkrautzupfen zuständig, erläutert Marion Trunk, die stellvertretende Vorsitzende der Gartenfreunde.


Junge Leute einbinden

Nicht nur der Nachwuchs aus dem Ort nutzt den mit vielen verschiedenen Spielgeräten angelegten Platz, er ist auch für Familien aus den umliegenden Ortschaften interessant. "Es ist erstaunlich wie viele Familien aus Lichtenfels mit dem Rad nach Grundfeld kommen", erklärt Marion Trunk. Ein weiteres Anliegen der Grundfelder Gartenfreunde ist, die rechtzeitige Einbindung von jungen Leuten. "Auch die Jüngeren wachsen in die Aufgaben mit rein", ergänzt die Vorsitzende der Gartenfreunde, Maria Will. Sei es bei der Pflege der öffentlichen Bereiche oder bei der Ausrichtung von Veranstaltungen, wie die Grundfelder Pflanzenbörse.
Am Ende des Rundgangs würdigt Stromer die vielfältigen Bemühungen der Grundfelder. Das Dorf habe viel, was in einem Dorf reinpasst. Von alten Bäumen über einen Spielplatz, einem Backhaus bis hin zu einem Brunnen. "Alles wurde mit viel Herzblut geschaffen", so Stromer. Auch Zweiter Bürgermeister Hans Josef Stich würdigt das Engagement und die gut funktionierende Dorfgemeinschaft. "Wenn man durch Grundfeld geht, sieht man was getan wird."
Der zweite Anlaufpunkt am gestrigen Vormittag im Raum Bad Staffelstein ist Stublang. Eine von sechs Ortschaften, die am Bundeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft - Unser Dorf soll schöner werden" teilnehmen. Auch hier wird die achtköpfige Bewertungskommission schon erwartet. Hier geht es weniger um die grünen Bereiche, sondern auch um Fragen, wie es mit Wohnen, Arbeiten oder Einkaufsmöglichkeiten im Ort aussieht oder ob Baumaßnahmen geplant sind. Stadtrat Wolfgang Herold stellt den Ort kurz vor. Stublang zählt 321 Einwohner, darunter viele Kinder und Jugendliche. Neben einem Voll- gibt es noch fünf Nebenerwerbsbetriebe sowie einen Selbstvermarkter, Gaststätten und Brauereien. Ausgesprochen aktiv und rührig ist auch der Obst- und Gartenbauverein mit seinen Vorsitzenden Helmut Reinhardt. Großer Beliebtheit erfreut sich der vom Verein durchgeführte Obstmarkt. Die Dorfgemeinschaft kümmert sich auch um ihre Kirche. Auch der Friedhof wird in Eigenleistung betreut. Aus Zeitmangel gibt es statt eines Rundgangs eine Rundfahrt durch den Ort.
Die Entscheidung, ob einer der sechs Orte zum Bezirksentscheid gemeldet wird, muss laut Kreisfachberater Stromer noch getroffen werden.