Siegfried Schedel, Seniorchef des Bio-Backwaren-Spezialisten in Unterneuses, begründet den Schritt mit Interesse am Fortbestand des Traditionsunternehmens.
Die Firma Fortuna/Schröder ist ein Begriff in Bad Staffelstein und überall dort, wo es um Maschinen für Bäckereien und die Backwarenindustrie geht. Es gibt diese Firma schon seit 1887, und immer noch entwickelt und produziert sie Technik, die die handwerkliche Arbeit erleichtert oder automatisiert.
Zu den Kunden gehört auch das Unternehmen "Schedel - Der ökologische Backspezialist GmbH". Gründer Siegfried Schedel, der mit einem Betrieb in Staffelstein-Unnersdorf begann, hat die Geschäftsführung im vergangenen Jahr an seinen Sohn Lucas übergeben. Er selbst steht für die Gebäude in der Verantwortung, in einer eigenen Besitz-GmbH & Co KG. Als ihm zu Ohren kam, dass seitens der Bank eine Versteigerung der Fortuna-Immobilien in Erwägung gezogen wurde, stieg er in Verhandlungen ein. Und erwarb im Namen der Besitz-GmbH schließlich das gesamte Areal.
Zum Hintergrund muss man wissen, dass der Maschinenbauer Fortuna/Schröder im Jahr 2006 insolvent war. Als Investor konnte die Heidelberger Beteiligungsholding AG gewonnen werden, die am Standort Bad Staffelstein festhielt. Markenrechte und ein Großteil der Arbeitnehmer wurden übernommen. Die dann neugegründete Fortuna Maschinenbau Holding AG war jedoch niemals Eigentümer der Produktionsstätten in der Auwaldstraße.
Diese standen noch im Eigentum des früheren Geschäftsführenden Gesellschafters Schröder - und, nachdem sie als Sicherheit gedient hatten, unter dem möglichen Zugriff der Bank.
Siegfried Schedel erklärt auf Nachfrage, seiner Kenntnis nach habe für die Nachfolgefirma kein langfristiger Mietvertrag bestanden. Ein Umstand, der ihm für die "Fortuna" bedrohlich erschien. "Mir liegt daran, diese Firma zu erhalten", betont er. Im Grunde habe ihn ein Verbundenheitsgefühl zu dem Traditionsunternehmen zum Kauf motiviert. "Ich möchte, dass die Leute dort weitermachen können." Dafür stehe er als neuer Eigentümer und Vermieter.
Fortuna-Vorstand Marc Kneiphoff unterstreicht ein langfristiges Interesse daran, am aktuellen Standort weiter erfolgreich den Geschäften nachzugehen.
Eine Option für Parkplätze
Ein kleiner Teil des Areals - die stillgelegte Gießerei - wird allerdings schon geraume Zeit nicht mehr genutzt.
Bad Staffelsteins Zweiter Bürgermeister Hans Josef Stich (CSU), auch Betriebsleiter der Obermain-Therme, bestätigt, dass seitens des Zweckverbandes Thermalsolbad Interesse an einem Kauf bestehe - zur Entspannung der Parkplatzsituation im Umfeld der Therme. "Wir wollen das der Verbandsversammlung im April vorschlagen."
Einer entsprechenden Anfrage würde sich Siegfried Schedel wohl nicht verschließen.