Sattler begeisterte die Lichtenfelser Zuhörer
Autor: Alfred Thieret
Lichtenfels, Montag, 08. Mai 2017
Volksmusiksänger Oswald Sattler beeindruckte mit sakralen Liedern vor großem Publikum in der Pfarrkirche Heilige Familie.
Riesengroß war das Interesse an dem sakralen Kirchenkonzert des bekannten Volksmusiksängers Oswald Sattler am Sonntagabend in der Pfarrkirche Heilige Familie. Die Bänke in dem großen Gotteshaus reichten nicht aus, um die 540 Kartenbesitzer aufzunehmen, so dass noch mehrere Stuhlreihen aufgestellt werden mussten.
Tiefe Religiosität
Dieser Andrang unterstreicht, dass Oswald Sattler im Lauf der Jahrzehnte zu einer Institution der Volksmusik geworden ist, der seine musikalische Laufbahn 1975 als Gründungsmitglied der bis heute Kultstatus genießenden Volksmusikgruppe "Kastelruther Spatzen" begann, die er nach 18 Jahren zugunsten seiner ebenso erfolgreich verlaufenden Solokarriere verließ. Seine große Naturverbundenheit und seine Liebe zu seiner südtiroler Heimat prägen seine Lieder. Aber gerade seine in seiner Heimat stark verwurzelte tiefe Religiosität verbunden mit einer großen Marienverehrung brachte ihn auf die Idee, ein Album mit Marienliedern zu veröffentlichen und mit sakralen Konzerten auf Tournee zu gehen. So hatte er erst am Samstagabend ein Konzert in der Pfarrkirche von Vilsbiburg gegeben. Zu den 20 dargebotenen Stücken des Sängers wurden jeweils die Musik und die teilweise begleitenden Chorstimmen zugespielt. Mit dem ersten Stück "Wie groß bist du" sang Oswald Sattler ein Loblied auf die Heiligste Dreifaltigkeit, indem er die Allmacht von Gott Vater, Jesus Christus als Erlöser der Menschheit und die Kraft des Heiligen Geistes pries. Wie bei anderen Liedern auch brachte er bei "Maria hat geholfen" seine Erfahrungen aus seiner Familie und seiner christlichen Heimat ein. Gerade im Marienmonat Mai schmückte man die in jedem Haus vorhandene Marienstatue mit Blumen und bat die Gottesmutter um Beistand in vielerlei Angelegenheiten.
Das von Glocken und Chören umsäumte "Ave Maria von Lourdes" erinnerte an die Marienerscheinung des Mädchens Bernadette im Jahre 1858, die Lourdes zu einem der größten europäischen Wallfahrtsorte werden ließ und von dem auch Oswald Sattler bei einem Besuch mit seiner Frau tief beeindruckt war. Ein weiteres Lied erzählt eine von Schicksalsschlägen geprägte Lebensgeschichte, bei der das Gefühl entsteht, von Gott allein gelassen zu werden, bis man aber doch die innere Stimme Gottes vernimmt, "Du bist mein Kind". Sehr feierlich erklang das "Gloria in Excelsis Deo", eine Verherrlichung des allmächtigen Gottes, des Schöpfers der Erde mit der angefügten Bitte um Vergebung unserer Sünden.
Ave Maria für die Kinder
In dem Lied "Heilig sind die Tränen" besingt der Südtiroler den Schmerz, den Maria durch die Leiden und den Tod ihres Sohnes erfahren musste, so wie es auch heutzutage einer Mutter ergehen würde, die ihr Kind verliert. Wenn sich einem auf seinem Lebensweg zu große Hindernisse in den Weg stellen und man daran verzweifeln könne, dann helfe nur "Ein Kelch gefüllt mit Liebe" entsprechend dem Titel des nächsten Liedes, denn "Die Sprache der Liebe ist die einzige Sprache, die alle Menschen verstehen", betonte Sattler. Dem Pilgerkreuz am Veitscher Ölberg in der Steiermark, das 2004 als größtes begehbares Holzkreuz der Welt als Zeichen des Friedens und der Verständigung der Völker am Kreuzungspunkt mehrerer Fernwanderwege errichtet wurde, widmete der Sänger ebenfalls ein andachtsvolles Lied. Mit dem wundervollen "Ave Maria" in lateinischer Sprache von Franz Schubert beendete er den ersten Teil des Konzerts.
Nach der Pause sang der südtiroler Sänger ein Ave Maria für die Zukunft der Kinder dieser Welt, verbunden mit der Bitte an Gott, seine schützende Hand auf die Kinder zu legen. Mit dem Lied "Wer glaubt ist nie allein" wollte der Sänger ausdrücken, dass man selbst im Unglück den Mut nicht verlieren und auf die Gegenwart Gottes zählen sollte.
Nach dem innig vorgetragenen Abendgebet sang Oswald Sattler als finale Zugabe mit dem "Vater unser" das Grundgebet aller Christen und das erhabene Lied "Großer Gott, wir loben dich", in das alle Zuhörer mit einstimmten, die sich zudem mit einem langanhaltenden Beifall für die zweistündige Darbietung bedankten.