Royaler Glanz im Banzer Kaisersaal
Autor: Mario Deller
Kloster Banz, Sonntag, 29. Januar 2017
Lizzy Aumeier und das Damensalonorchester bezauberten das Publikum musikalisch und mit Wortspielereien.
Gerade wenn die Welt verrückt spielt, dürfen wir zum Lachen nicht in den Keller gehen. Das sagten sich wohl auch die rund 150 Zuschauer, die im Banzer Kaisersaal ihre helle Freude hatten an dem fröhlichen Abend mit "Lizzy und den weißen Lilien". Einmal mehr wurde an diesem Abend deutlich, warum das Damensalonorchester um die einzigartige Lizzy Aumeier längst Kultstatus besitzt. Allein der seitens des eingespielten Ensembles dargebotene instrumentale Genuss war das Kommen schon wert.
Die auf dem englischen Landsitz Windsor Castle spielende Kriminalgeschichte um eine gewisse "Lady Winterborn" fand eine gelungene Einbettung durch den abwechslungsreichen musikalischen Rahmen. Den Auftakt bildete die bekannte, aus der musikalischen Feder von Jacques Offenbach stammende Ouvertüre der Oper "Orpheus in der Unterwelt" - und bei der wohl jedem bekannten Miss-Marple-Filmmusik wippte so mancher versonnen mit. Mit dem ebenso bekannten Radetzky-Marsch oder dem zeitlos schönen Zarah-Leander-Klassiker "Nur nicht aus Liebe weinen" wurden natürlich immer wieder musikalisch alle Register gezogen.
Swetlana Klimova, Solovioline, Heike Wetzel, Flöte, Irene von Fritsch, Violoncello, Alice Graf, Klavier, und natürlich Lizzy Aumeier mit ihrem Kontrabass - den Power-Frauen, die da auf der Bühne standen, liegt das gemeinsame Musizieren im Blut. Doch wie man es von ihnen gewohnt ist, überzeugte das Ensemble auch in Sachen Unterhaltungskunst und kabarettistischem Faktor.
Mit passender Mimik warfen sich die in die einzelnen Rollen der Kriminalgeschichte schlüpfenden Musikerinnen verbal die Bälle zu: "Ich habe eine SMS von Prinz Charles bekommen, wir wollen uns treffen. It's nice - isn't it?", freute sich Heike Wetzel alias Miss Take, woraufhin Lizzy Aumeier als oberpfälzisches Au-Pair-Mädchen genervt die Augen verdrehte: "Yes, it isn't!"
Für Kurzweil und beste Unterhaltung sorgten amüsant-freche Kurzgedichten, Lästerliches über die Männerwelt und auch einmal eine Prise schwarzer Humor: Getreu dem Motto "Katzen würden Brexit kotzen" bekamen die aus der EU austretenden Briten ihr Fett weg.