Es ist der größte Haushalt in der Geschichte des Marktes Ebensfeld. Aber man hat sich für 2018 auch einiges vorgenommen.
Erstmals wird die Gemeinde Ebensfeld über 20 Millionen Euro im Jahr bewegen. Der Haushalt steigt gegenüber dem Vorjahr um rund eine Million Euro. Die Bürger werden einiges davon sehen können. Vier große Projekte, die anstehen: Ein neue Kindertagesstätte wird auf dem Hartplatz hinter der Ebensfelder Schule entstehen. Alleine dafür gibt die Gemeinde in diesem Jahr zwei Millionen Euro aus. Das neue Feuerwehrhaus wenig entfernt davon am nördlichen Kreisel hat schon Form angenommen. Hier stehen noch einmal rund 1,5 Millionen an Ausgaben an. Die Unterführung Ziegelstraße/Bahnhofstraße wird noch fertig gestellt (930 000 Euro) und die Dorferneuerung Kleukheim steht an (470 000 Euro). Für alle Projekte gibt es zwar Zuschüsse, jedoch muss hier Ebensfeld den weit überwiegenden Teil der Ausgaben tragen. Auch bei der Schule stehen Umbaumaßnahmen an, wie etwa beim Brandschutz (300 000 Euro) und das "Haus der Bäuerin" in Birkach wird saniert (470 000 Euro). Hier gibt es allerdings Zuschüsse von bis zu 90 Prozent.
Insgesamt wird die Gemeinde rund 8,9 Millionen Euro investieren und das, ohne die Neuverschuldung pro Bürger deutlich zu erhöhen. Sie wird von derzeit 745 Euro pro Bürger zum Dezember 2018 voraussichtlich auf 754 Euro steigen, womit man sich weiterhin nur leicht über dem Landesdurchschnitt von 735 Euro bewege, betonte Bürgermeister Bernhard Storath (CSU). Woran das liegt? Die Gemeinde Ebensfeld spürt die gute wirtschaftliche Lage. Zum Beispiel fielen die Einnahmen durch die Gewerbesteuer deutlich höher aus als veranschlagt. Schon 2017 nahm man mehr ein als erwartet und konnte fast 1,8 Millionen Euro in den neuen Haushalt übertragen.
"Wir können unsere Hausaufgaben machen und noch etwas darüber hinaus", meinte Storath - und dieser Ansicht folgten im Grundsatz auch die Sprecher der im Gemeinderat vertretenen Parteien. "Die Einnahmen sprudeln, die Gewerbesteuer hat sich besser entwickelt als erwartet. 2018 sind keine neuen Schulden geplant", meinte Bernhardt Gehringer (CSU). "Das ist ein Mammuthaushalt, wir haben vieles aus 2017 übernommen, weil die Verwaltung nicht hinterher kam. Im Moment können wir aus dem Vollen schöpfen", sagte Heinrich Kunzelmann (FW). Ergänzend wies Roswitha Wich (FW) darauf hin, dass man sich zwar aktuell auf dem bayerischen Landesdurchschnitt der Pro-Kopf-Verschuldung bewege, der seit zehn Jahre etwa gleich sei. Vor zehn Jahren habe die Gemeinde aber noch eine Pro-Kopf-Verschuldung von 465 Euro gehabt. Das griff auch Kurt Hammer (SPD) auf: "Obwohl es uns gut geht, müssen wir schauen, ob es nicht noch besser geht. Und da meine ich die Pro-Kopf-Verschuldung."
Doch Kritik am aktuellen Zahlenwerk gab es nicht, deshalb fiel die Zustimmung zum Haushalt einstimmig aus. Ebensfeld sei übrigens die erste Kommune im Landkreis, die ihren aktuellen Haushalt verabschiedet habe, merkte Bernhard Storath nach der Abstimmung noch an.