Redwitzer Gutmann-Haus: Sanierung oder Neubau?
Autor: red
Redwitz, Freitag, 12. Sept. 2014
Nach dem Abschlussbericht der Machbarkeitsstudie über das Redwitzer Gutmann-Haus ist nun mit der Regierung von Oberfranken zu klären, welche Zuschüsse für die Baumaßnahmen genau fließen. Letztlich kostet die Sanierung des Gebäudes am Marktplatz mehr als ein Neubau.
Architekt Veit Huber stellte dem Gemeinderat seinen Abschluss der Machbarkeitsstudie für das Gutmann-Haus vor, in das er die noch offenen Punkte wie Brandschutz und Tragfähigkeit mit einbezogen habe. Die Kosten belaufen sich auf 2,9 Millionen Euro. Darin sind enthalten 1,9 Millionen Euro Baukosten, 126 000 Euro für Möbel und Ausstattung (inklusive Küche mit 55 000 Euro), 355 000 Euro Baunebenkosten und 458 000 Euro Mehrwertsteuer. "Das ist ein Haufen Holz", so der Architekt lakonisch.
Dem gegenüber stellte er die Kosten für einen Neubau des Gutmann-Hauses, den er mit 2,2 Millionen Euro bezifferte. "Die Sanierung kostet das 1,3-fache eines Neubaus", sagte er.
"Die Differenz beträgt 703 000 Euro."
Die vorhandenen Schwächen des Gebäudes werden nicht verbessert und die statisch notwendigen Maßnahmen am Dachtragewerk seien groß. Mit gleichen finanziellen Mitteln könne ein neues Dach aufgerichtet werden. In seiner Empfehlung hielt der Architekt den Erhalt des Gebäudes am Marktplatz als wichtig. Ein Ersatzbau in gleicher Größe sei baurechtlich denkbar ebenso wie der Abriss hinterer Gebäudeteile. Als wesentlich sah der Architekt die Überprüfung des Raumbedarfs an. Vor allem sei zu prüfen, ob eine Gaststätte im Gutmann-Haus in der geplanten Größe benötigt werde. Auch sei zu klären, ob mit der anstehenden Sanierung des Schlosses Räumlichkeiten dort genützt werden könnten. "Es geht nicht nur um das Geld, sondern wie der Ort danach aussehen soll", sagte der Architekt. Jetzt sei der Gemeinderat gefragt zu entscheiden, was er haben wolle.
14 neue Parkplätze
Außerdem ging es um den Vorentwurf für die Freifläche des Schützenwirtgrundstückes durch die Firma JOMA, Bamberg. Dessen Vertreter stellte verschiedene Varianten eines Parkplatzes mit Schleife und Wendehammer vor. 14 Parkplätze mit kleiner Grünfläche und Bäumen sowie ein größerer behindertengerechter Parkplatz werden entstehen. Für die Beleuchtung sollen Lampen wie im Ortskern und Bodenstrahler sorgen. Verwendet werden auf dem Gelände drei unterschiedliche Materialien: Pflaster, Asphalt und wassergebundene Decke. Die reinen Baukosten belaufen sich auf knapp 189 000 Euro brutto. Architektenkosten kommen noch hinzu. Die Regierung habe den Vorentwurf erhalten und ihre grundsätzliche Zustimmung gegeben, ließ Böhmer wissen. Als Änderung beschloss der Gemeinderat für die Mauer, die das Nachbargrundstück im vorderen Teil abgrenzt, Sandsteine an Stelle Gabionen.
Zuschuss für Hauskauf
Bezüglich der kommunalen Wohnraumförderung ließ Bürgermeister Christian Mrosek (CSU) wissen, dass der beauftragte Arbeitskreis im Gemeinderat einen Richtlinienentwurf erarbeitet habe. Vorgesehen sei die Gewährung von Zuschüssen seitens der Gemeinde, rückwirkend ab dem 1. Januar. Der Neubau eines eigengenutzten Wohngebäudes wird ausschließlich kindbezogen gefördert mit 1500 Euro pro Kind, maximal 4500 Euro. Der Kauf eines gebrauchten eigengenutzten Wohngebäudes wird mit einer Grundförderung von 2000 Euro und einer kindbezogenen Förderung von 1500 Euro, maximal 6500 Euro, bezuschusst. Voraussetzung ist jeweils, dass der Hauptwohnsitz in Redwitz ist. Der Zuschuss soll im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel gewährt werden.
Masten sollen noch höher werden
In einem Schreiben über die Planänderung der 380-kV-Leitung Landesgrenze Bayern/ Thüringen nach Redwitz teilt die Regierung von Oberfranken mit, dass sich die Masthöhen der Masten 180 (Gemarkung Marktzeuln) und 181 (Gemarkung Redwitz/Baggersee Menzel) erhöht haben. Da jede Erhöhung die Sichtbarkeit der Masten vergrößere und das Orts- und Landschaftsbild beeinträchtige, lehne die Gemeinde Redwitz diese Erhöhung aber ab.
Weiterer Tagesordnungspunkt war der Antrag der Feuerwehr Redwitz auf Anschaffung eines Feuerwehrfahrzeuges. Kommandant Alexander Preißinger und Gerätewart Thomas Wohlleben nahmen ausführlich Stellung zu ihrem Antrag und erläuterten die Beweggründe für die Anschaffung eines TSF-W mit einem Wassertank von 500 Litern. Die Kosten betragen rund 130 000 Euro. Da mit Zuschüssen in Höhe von 45 000 Euro zu rechnen sei, verbleibe ein Eigenanteil von rund 84 000 Euro. Bürgermeister Mrosek schlug vor, einen Zeitrahmen für die Anschaffung zu stecken und die Kosten in die kommenden Haushaltsberatungen mit aufzunehmen.
Notsicherung am Schloss
Letztlich stand der Antrag von Otto Schardt auf Zuschuss für das Vorprojekt und die Notsicherungsmaßnahmen für das Redwitzer Schloss an. Der Kostenvoranschlag betrug 122 000 Euro. Mrosek sagte, dass sich die Gemeinde bei denkmalpflegerischen Maßnahmen mit zehn Prozent der vom Landesamt für Denkmalpflege als zuwendungsfähig anerkannte Kosten beteiligt, maximal jedoch 1000 Euro. Da in Härtefällen über diesen Satz hinausgegangen werden könne, schlug Mrosek 2000 Euro vor. Andere sahen eine Verpflichtung der Gemeinde gegenüber dem Schloss. Sie wollten einen Zuschuss in Höhe von 6000 Euro. Die Abstimmung fiel mit 12 : 5 für einen Zuschuss von 2000 Euro aus. ml