Realschule Burgkunstadt: Monika Geiger gibt den Takt vor
Autor: Stephan Stöckel
Burgkunstadt, Mittwoch, 29. April 2015
Die Realschule Burgkunstadt hieß ihre neue Schulleiterin mit einem bunten Rahmenprogramm willkommen. Die Kronacherin Monika Geiger tritt in die Fußstapfen von Rudolf Kodalle.
Knarrende Töne hallten durch das Foyer der Realschule. Doch im Gebälk der Bildungseinrichtung knirschte es keineswegs. Ganz im Gegenteil: Bei der offiziellen Amtseinführung von Monika Geiger, die am 14. Februar diesen Jahres die Schulleitung von Rudolf Kodalle übernommen hatte, herrschte Eitel Sonnenschein.
Die Redner wussten nur Gutes über die 46-Jährige aus Friesen im Landkreis Kronach zu berichten. Die neue Rektorin skizzierte sachlich ihre Vorstellungen von den Aufgaben einer Führungskraft.
Doch woher kamen die nicht alltäglichen Geräusche? Musiklehrer Thomas Schaller, der das Rhythmusorchester dirigierte, hatte sich einen Gag am Rande ausgedacht: Spontan drückte er Geiger das Rhythmusinstrument "Vibraslap" in die Hand, mit dem die eingangs erwähnten Klänge erzeugt werden.
Schüler stehen im Zentrum
Für die Führung an der Schule hat Geiger klare Vorstellungen: An erster Stelle steht für sie der Mensch. Und zwar der junge Mensch, der entwickelt und gefördert werden müsse. "Kinder und Jugendliche sind im Unternehmen "Schule" das Allerwichtigste. Es gibt vielleicht eine menschenleere Fabrik, aber keine menschenleere Schule", sagte die Rednerin, die mit ihren Worten, den Nerv der Zuhörer traf.
Den jungen Menschen will Geiger, wie sie es wörtlich formulierte, "Kompetenzen für die Alltagswirklichkeit vermitteln, sie an Neues heranführen und ihnen Ausdauer für schwierige Aufgaben beibringen". Dabei hob sie nicht nur sich selbst als Führungskraft heraus. Da die jungen Leute geführt werden müssen, würden alle Lehrkräfte zu Führungskräften.
Zu guter Letzt stellte die Pädagogin aber auch klar, dass die Schule nicht alles richten könne: "Für viele lebenspraktische Dinge stehen die Eltern in der Pflicht. Die Lehrkräfte an der Schule können nur einen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung der Pennäler leisten."
"Veni, vidi, vici - ich kam, sah, siegte", wusste schon Julius Caesar. Konrektor Alexander Pörner münzte die geflügelten Worte auf die neue Schulleiterin: "Sie kam, nachdem sie mit der Leitung dieser Schule betraut wurde, und sah eine hervorragend funktionierende, partnerschaftlich orientierte Schule, in der das Schlüsselwort "miteinander" und nicht "gegeneinander" lautet. Zu guter Letzt siegte sie, in dem sie der gesamten Schulfamilie in dieser erst kurzen Amtszeit sofort zu verstehen gab, dass sie genau diese Tradition an der Realschule fortsetzen will."
Heinrich Hausknecht, Ministerialbeauftragter für die Realschulen in Oberfranken, griff Geigers Gedanken auf, den Schülern Kompetenzen für die Alltagswirklichkeit zu vermitteln. Damit liege sie im Trend moderner Pädagogik und Fachdidaktik. Das mache sie zu einer innovativen Führungskraft in einer innovativen Schulart. Passend zu ihren Ausführungen über das Führen, schenkte er ihr das Buch von Abt Anselm Grün "Führen mit Werten - Ethisch handeln, Herausforderungen bewältigen."
Das kollegiale Miteinander mit der Realschule hob Oberstudiendirektor Thomas Meier vom Gymnasium Burgkunstadt hervor. Personalratsvorsitzender Hubert Badura, der ganz unkonventionell in die Rolle eines Büttenredners geschlüpft war, bezeichnete seine neue Chefin als "eine vom Stamm der fleißigen Bienen".
Viele Wünsche für die Rektorin
Auch Schülersprecherin Lena-Milena Partheymüller hieß die neue Schulleiterin herzlich willkommen in der Schulfamilie, in der ein gutes Klima herrscht. Ein fränkisches "Passd Scho", rief ihr der Vorsitzende des Elternbeirates, Thomas Will zu.
Geiger stammt ebenso wie ihr Vorgänger Rudolf Kodalle aus dem Landkreis Kronach. Ein Umstand, der von Rednern immer wieder aufgegriffen wurde. Harald Gerner, weiterer Konrektor an der Schule, wünschte der Schulleiterin aus dem Flößerdorf Friesen, den Flößerhaken, um Knoten und Verwirrungen im Schulalltag aufzulösen.
Landrat Christian Meißner, der der Pädagogin eine gute Hand an ihrer neuen Wirkungsstätte gewünscht hatte, stellte augenzwinkernd fest: "Sie kommt aus den rauen Wäldern des Frankenwaldes, um in der Toskana Oberfrankens das mediterrane Miteinander zu erleben."