Probelicht soll Altenkunstadter Räte erleuchten
Autor: Stephan Stöckel
Altenkunstadt, Mittwoch, 27. Januar 2016
Die Beleuchtung des Klosters der drei Franziskaner-Patres in Altenkunstadt wird zum Streitfall.
Die Arbeiten zum Umbau des katholischen Pfarrheims in ein Kloster sind in vollem Gange und sollen Ende März abgeschlossen sein. Wenn alles klappt, dann werden die drei Franziskaner-Patres Kosma Rejmer, Rufus Witt und Bonifacy Suhakzum am 1. Mai in ihr neues Dominzil in Altenkunstadt einziehen.
Von dort aus betreuen sie den Seelsorgebereich Obermain, der von Kirchlein bis Modschiedel reicht. "Am 17. Juli findet die offizielle Übergabe des Gebäudes durch Erzbischof Ludwig Schick an den Provinzial der Franziskaner-Ordensprovinz Posen in Polen statt", sagte Kirchenpfleger Thomas Siebenaller am Dienstagabend bei einem Ortstermin des Bauausschusses vor dem katholischen Pfarrheim.
Von Posen an den Obermain
Auf Initiative der Burgkunstadter Pfarrei hatte die Franziskaner-Ordensprovinz Posen im September 2013 die drei Mönche als Seelsorger an den Obermain beordert.
Als dann auch noch der Altenkunstadter Pfarrer Norbert Lang nach Seßlach abberufen wurde, entschloss man sich, das Pfarrhaus in ein kleines Kloster zu verwandeln, im Fachjargon "domus religiosus" genannt. Dort sollen die Patres dauerhaft untergebracht werden. Im Burgkunstadter Pfarrhaus, wo die drei Geistlichen derzeit wohnen, ist kein Platz für einen abgeschlossenen Bereich, auch Klausur genannt. Einen solchen schreibt die franziskanische Ordensregel allerdings vor.
Der Grund, weshalb Siebenaller am Dienstagabend dem Ortstermin beiwohnte, war ein ganz anderer. Es ging um die Frage, wie das zukünftige Kloster und die Kirche angestrahlt werden sollen: mit LED-Leuchten oder mit Natriumdampflampen? Wenn es nach Siebenaller geht, dann sollen nur entlang der Geistlicher-Rat-Quinger-Straße und in der Prügeler Straße entlang der Friedhofsmauer LED-Leuchten aufgestellt werden, wie er bei dem Rundgang erläuterte. Konkret handelt es sich um Erdleuchten mit einer Leistung von 50 Watt, die nur eine leichte Gelbtönung aufweisen. Sie würden Pfarrheim und Friedhofsmauer anstrahlen. Die Straßenlaterne in der Geistlicher-Rat-Quinger-Straße könnte dann wegfallen, so Siebenaller. Für die beiden bestehenden Strahler, die vom Dach des Pfarrhauses aus die Pfarrkirche nach Anbruch der Dunkelheit an Samstagen und Sonntagen sowie an Feiertagen bis fünf vor zwölf erstrahlen lassen, sollten seiner Ansicht nach weiterhin Natriumdampflampen mit einer Leistung von 2000 Watt verwendet werden, die das Kirchenschiff in sattem Gelb erstrahlen lassen. Außerdem sollen, wenn es nach Siebenaller geht, drei weitere Leuchten mit Natriumdampflampen zur Bestrahlung des Gotteshauses aufgestellt werden: zwei auf der Friedhofsmauer, die dritte zwischen den beiden Erkern, die neu auf dem Dach des Pfarreiarchives errichtet wurden. Auch das Eingangsportal des Pfarrheimes möchte Siebenaller mit Natriumdampfleuchten vom Boden aus gelb anstrahlen lassen. "Ich will keine kalten LED-Töne, wie wir sie in Kloster Banz haben", stellte der Redner klar.
Geteilte Meinungen
Bei der anschließenden Sitzung im Rathaus, an der Siebenaller nicht mehr teilgenommen hatte, wurde deutlich, dass seine Vorstellungen nicht auf ungeteilte Zustimmung stoßen: "In eine veraltete Technik mit hohem Verbrauch zu investieren, wäre ein Rückschritt", betonte Walter Limmer von der Jungen Wähler Union (JWU). So sieht es auch Ludwig Winkler von den Freien Bürgern der Ortsteile (FBO): "In Altenkunstadt rüsten wir alle Straßenlampen auf LED-Beleuchtung um, und auf dem Pfarrhaus strahlen weiterhin Lampen mit veralteter Technik. Das kann nicht sein", erklärte Ludwig Winkler gegenüber unserer Zeitung.
Auch er präferiert die stromsparenden LED-Leuchten.Gerd Hofmann von der Bauverwaltung erklärte auf Nachfrage Limmers, dass die geplanten Erdstrahler zur Straßenbeleuchtung zählten. Die Kosten für die Anschaffung und den Stromverbrauch habe die Gemeinde zu tragen. Siebenaller hatte bereits während des Ortstermins darauf hingewiesen, dass auch die Stromkosten für die zwei bestehenden Strahler auf dem Pfarrhaus von der Gemeinde bezahlt würden. Allerdings gebe es eine Ausnahme: "Wenn sich jemand aus einem bestimmten Anlass, wie zum Beispiel seinem Geburtstag, eine Beleuchtung der Kirche wünsche, dann müsse er dafür einen Obolus entrichten."
Wie geht es weiter? In der nächsten Bauausschusssitzung im Februar wird es eine Probebestrahlung geben, die zu einem Beschluss führen soll. Dabei soll geklärt werden, ob sich nicht auch mit LED-Lampen sattere Gelbtöne erzeugen ließen. Auch die Frage, wer zukünftig für die Kosten aufkommt, die durch die Bestrahlung des Kirchenschiffes entstehen, soll geklärt werden.
Ludwig Winkler wünscht sich einen barrierefreien Übergang von der Eisdiele in der Theodor-Heuss-Straße in die Gerbergasse. Am liebsten wäre ihm ein Fußgängerüberweg analog zu jenem bei der Apotheke in Altenkunstadt.
"Ich denke vor allem an die Besucher von Veranstaltungen in der Synagoge, die ihr Auto gerne auf dem Raiffeisenparkplatz in der Gerbergasse abstellen", sagte er. Karl-Heinz Hofmann (SPD) begrüßte Winklers Anregung mit Blick auf die älteren Mitbürger, die in dem Dr.-Friedrich-Baur-Altenwohn- und Pflegezentrum St. Kunigund und der Wohnanlage "In der Heimat wohnen" leben. In einer Verkehrsschau soll geklärt werden, ob eine Überquerung möglich ist.
Bürgermeister Robert Hümmer (CSU) teilte mit, dass am Pfingstsonntag, 15. Mai, der Baur-Triathlon stattfinde. Start ist wie alle Jahre am Bootshaus in Altenkunstadt. Neben der olympischen Disziplin (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen) und den bayerischen Paratriathlon Meisterschaften (0,5 km Schwimmen, 20 km Rad und sieben km Laufen) findet auch ein Volkstriathlon statt, der über die gleichen Distanzen geht wie der Paratriathlon. Anmeldungen sind jetzt freigeschaltet im Internet unter www.baur-triathlon.de.
Zwei Bauanträge erhielten das gemeindliche Einvernehmen: Sie waren von folgenden Personen eingereicht worden: Jürgen Jetschina (Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Carport in Strössendorf) und Markus Kraus (Einzäunung einer Christbaumkultur in Spiesberg im Bereich des Altenkunstadter Hausberges Külmitz). Die Baugenehmigung von Juri Fischer zur Errichtung eines Carports und zur Umwandlung seiner Garage in einen Abstellraum in Baiersdorf wurde um zwei weitere Jahre verlängert.