Peta nimmt sich Fall der misshandelten Katze in Altenbanz vor
Autor: Tobias Kindermann
Altenbanz, Montag, 10. März 2014
Die Tierschutzorganisation Peta schaltet sich in den Fall der misshandelten Katze in Altenbanz ein und gibt 1000 Euro für Hinweise auf den Täter. Es geht dabei mehr als nur um Ermittlungen.
Wie es der schwarz-weiß gefleckten Katze geht, wissen wir nicht. Als ein aufmerksamer Traktorfahrer sie am Samstag von den angebundenen Plastikblumentöpfen befreit hatte, mit denen sie sich in einer Astgabel in etwa drei Metern Höhe auf einem Baum zwischen Altenbanz und Zilgendorf verfangen hatte, lief sie einfach davon. Nein, der Besitzer habe sich nicht gemeldet, sagte ein Sprecher der Polizei Lichtenfels gestern Abend.
Die Tierschutzorganisation Peta hat nun eine Belohnung von 1000 Euro ausgesetzt, um den Täter zu finden - und die Polizei bei ihren Ermittlungen zu unterstützen. Das ist nicht nicht der einzige Grund: "Das ist kein Kavaliersdelikt, sondern strafbare Tierquälerei", sagt Judith Pein, Mitarbeiterin bei Peta Deutschland. Man wolle mit so einer Aktion auch die Bevölkerung sensibilisieren. Auch sie weiß: In so einem Fall ist es schwer, Aufklärung zu bekommen.
Aufmerksam geworden war sie durch den Bericht im Internet auf infranken.de. Man beobachte solche Fälle aufmerksam, werde aber auch erst aktiv, wenn die Polizei ermittle. Bis zu drei oder vier Aufrufe wie in dem Fall der Katzenquälerei in Altenbanz setze man in der Woche ab. Bei einem Fall vor einigen Monaten in Erkelenz in Nordrhein-Westfalen gab es einen Erfolg zu vermelden: Dort hatten Unbekannte mit Igeln wie mit Golfbällen gespielt. Ein Jugendlicher wurde inzwischen als mutmaßlicher Täter ermittelt. Wenn der Täter rechtskräftig verurteilt ist und sich die Hinweisgeber melden, würde die Belohnung ausgezahlt.
Man wolle ermutigen, dass etwa Nachbarn in Fällen von Tierquälerei nicht mehr wegschauen, sagt Judith Pein. Bei Fragen könne man sich gerne an Peta wenden unter der Telefonnummer 01520 / 7373341.
Psychologen, Gesetzgeber und Gerichte seien sich mittlerweile einig, dass Gewalttaten an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangten, sagt Judith Pein. Aggressionsforscher Dr. Christoph Paulus an der Universität des Saarlands gehe davon aus, dass geschätzt 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter vorher bereits Tiere gequält hätten.