Mit welchen Medien soll die Stadt Bad Staffelstein um Gäste werben? Diese Frage beschäftigte die Tourismusausschuss.
Ein Restaurant lässt sich in der oberfränkischen Gemeinde gerade noch finden. Bei der Suche nach einer Eisdiele muss Monika Heid, Fachberaterin für Öffentlichkeitsarbeit bei der inixmedia Bayern GmbH in Bamberg, allerdings passen. Der Grund: Im digitalen Ortsplan sind nur Firmen und Dienstleister aufgeführt, die für ihre Einstellung auch bezahlt haben.
Digitale Ortspläne haben Nachteile
In der jüngsten Sitzung des Tourismusausschusses ging es um moderne Formen der Gäste- und Bürgerinformation. Bürgermeister Jürgen Kohmann wollte sich über den Nutzen digitaler Ortspläne informieren und hatte dazu zwei im kommunalen Bereich tätige Anbieter eingeladen. Wie Monika Heid erläuterte, hatte inixmedia im Fall der eingangs erwähnten Gemeinde den Inhalt der Bürgerbroschüre ins Netz gestellt.
So ganz wollte Bürgermeister Kohmann seinen Plan, mit dem digitalen Ortsplan doch noch zu einem Eis zu kommen, nicht aufgeben. Doch auch im interaktiven Stadtplan der Stadt Ingelheim am Rhein, den Peter Dierckx vom Bender-Verlag vorstellte, ließ sich keine Eisdiele finden, dafür - immerhin - die gewünschte Tankstelle und diverse Veranstaltungen. Auch hier waren aber nur die Firmen eingestellt, die dafür auch bezahlt hatten. Möchte eine Kommune als Service für Gäste und Bürger alle ansässigen Betriebe einstellen, müsste sie die Kosten selber tragen. "Programmierbar ist alles" machte Monika Heid deutlich.
Format ist schwer zu finden
Ein Ausschussmitglied gab zu bedenken, dass man bei der Altersstruktur der Gäste in
Bad Staffelstein eher an Karten zum Anfassen denken sollte denn an Informationen über Smartphone.
So ganz ohne Schwierigkeiten lässt sich offenbar auch ein gedruckter Stadtplan für Bad Staffelstein nicht realisieren. Laut Bürgermeister Kohmann sei es schwierig, ein vernünftiges Format zu finden, um die Kernstadt und ihre 29 Ortsteile abzubilden. Zumal die Ortsteile alle selbst touristische Attraktionen besitzen, die auch Erwähnung finden sollten, wie Walter Mackert (CSU) zu bedenken gab.
Die Zahl der Übernachtungen lag auch 2015 über der 600 000er-Marke, wie der stellvertretende Leiter des Kur- und Tourismus-Service, Markus Alin, berichtete. Die durchschnittliche Bettenauslastung lag bei 46,6 Prozent, die Verweildauer bei 4,2 Tagen. Mit 37,8 Prozent kommt der Großteil der Gäste aus Bayern, gefolgt von Sachsen (10,7) und Hessen (10,4).
Werbung in Fußgängerzonen
Auch in diesem Jahr sind wieder eintägige Werbetouren in
Fußgängerzonen von ausgewählten Städten geplant. Wie Alin weiter mitteilte, finden heuer 117 Führungen und 62 Wanderungen statt. Zu den Highlights im Veranstaltungsprogramm zählte er unter anderem das Schützenfest (17. bis 20. Juni), die 30. Songs an einem Sommerabend (1. bis 3. Juli), das Riedseefest (16. und 17. Juli), das 36. Altstadtfest (29. bis 31. Juli), das 8. Bierbrauerfest (15. August), das Fest der Blasmusik (3. Oktober) und das Benefizkonzert der Big Band der Bundeswehr am 7. Dezember.
Wie Hermann Hacker mitteilte, feiert die Kulturinitiative Bad Staffelstein heuer ihr 20-jähriges Bestehen. Dazu ist vom 7. bis 9. Juli ein Kulturwochenende im Markthof geplant. Beim Altstadtfest wird es laut Harald Konietzko (SPD) neue Darsteller und den Auftritt einer Gruppe aus Erlangen im Stadtgraben geben. Die Stadt sollte Adam Riese als Werbeträger für die Innenstadt ins Auge fassen, schlug Hermann Hacker noch vor.