Ozapft war auf dem Jura
Autor: Stephan Stöckel
Weismain, Montag, 12. Sept. 2016
Zum Jura-Biertag strömten die Freunde des Gerstensafts nach Großziegenfeld.
GroßziegenfeldAndere lassen sie achtlos liegen, doch Ewald Stark aus Prügel hebt die Bierfilzla ganz bewusst auf. "Damit ich weiß, welches Bier ich getrunken habe", sagt er. Beim 15. Jura-Biertag der Feuerwehr Großziegenfeld am Sonntag hat man nämlich die Qual der Wahl: Sechs Jura-Brauereien buhlen in dem Weismainer Ortsteil mit ihrem Gerstensaft um die Gunst der Bierliebhaber.
Püls-Bräu aus Weismain, Dremel aus Wattendorf, Hübner aus Steinfeld, Hübner aus Wattendorf, Grasser aus Huppendorf und Will aus Schederndorf. Wie schon in den Vorjahren gleicht der Dorfplatz am Sonntag wieder einem großen Biergarten, in dem die Besucher an einem heißen Spätsommertag mit einem kühlen Blonden ihren Durst löschen.
Dazu lassen sie sich eine Brotzeit vom Aussiedlerhof Böhmer aus Großziegenfeld schmecken.
Oberfranken hat mit mehr als 200 Brauereien die höchste Brauereidichte der Welt. Es hat doppelt so viele Brauereien wie alle anderen Regionen Bayerns, mehr Brauereien als jedes Bundesland in Deutschland und als jedes Land Europas. So steht es im Bieratlas des Vereins Bierland Oberfranken.
Und auch der Jura ist reich gesegnet mit vielen Kleinbrauereien. Einen Teil dieser Vielfalt zu präsentieren, war die Idee, die den damaligen Kommandanten der Feuerwehr Großziegenfeld und jetzigen Stadtrat Hans Popp sowie den ehemaligen Weismainer Bürgermeister Peter Riedel vor über 15 Jahren bewogen hatte, einen Biertag auf den Jurahöhen ins Leben zu rufen.
"Als leidenschaftlicher Biertrinker schätze ich die Dichte an kleinen Brauereien, die es hier in Franken gibt. Das ist schon eine feine Sache - verglichen mit dem thüringischen Jena, wo ich früher lebte. Die Biere haben noch einen individuellen Charakter. Der Gerstensaft der regionalen Brauereien ist viel leckerer als das fade Industriebier der großen Konzerne", spricht Volker Schleiß aus Burgkunstadt seinen Tischkollegen aus der Seele.
Zu denen, die sich auf den Fahrradsattel geschwungen hatten und mit Muskelkraft nach Großziegenfeld gefahren waren, zählt nicht nur Schleiß, sondern auch der eingangs erwähnte Ewald Stark. Den Großziegenfelder Berg mit dem Rad zu erklimmen, sei eine schweißtreibende Angelegenheit, finden er und seine Frau Johanna. Nach getaner Leistung schmeckten Bier und Brotzeit umso besser sind sich beide einig.
Auch Landrat Christian Meißner erfrischte sich mit dem Gerstensaft vom Jura. Mit ein paar gekonnten Schlägen stach er zur Eröffnung des Biertags ein Faß an. Anschließend stieß er auf ein gutes Gelingen des Bierfests an.