Druckartikel: ÖDP sieht sich als eine echte Alternative

ÖDP sieht sich als eine echte Alternative


Autor: Gerda Völk

Burgkunstadt, Sonntag, 17. Februar 2013

Der Bezirksverband Oberfranken hat in Burgkunstadt seine Listen zur Landtags- und Bezirkstagswahl im Herbst aufgestellt. Die Themen, mit denen er in den Wahlkampf geht, reichen von Projektfinanzierung bis Prostitution.
Die Spitzenkandidaten des ÖDP-Bezirksverbandes Oberfranken für die Landtags- und Bezirkstagswahl im Herbst (von links): stehend Konrad Zimmermann, Thomas Müller und Klaus Klumpers sowie sitzend Martin Eichler, Carita Müller und Thomas Büchner. Foto: Gerda Völk


Der ÖDP-Bezirksverband Oberfranken hat am vergangenen Samstag in Burgkunstadt seine Listen zur Landtags- und Bezirkstagswahl im Herbst aufgestellt. Mit überwältigender Mehrheit wählten die Delegierten den Bezirksvorsitzenden von Oberfranken, Martin Eichler, auf den ersten Platz ihrer Landtagsliste, gefolgt von dem Coburger Stadtrat Klaus Klumpers auf Platz 2 und dem 58-jährigen Apotheker Thomas Müller aus Burgkunstadt auf Platz 3.
Bei der Landtagswahl im Herbst sieht Eichler gute Chancen, dass seine Partei diesmal die Fünf-Prozent-Hürde in Bayern knacken kann. "Viele Menschen in Bayern sind mit der aktuellen Politik unzufrieden. Für sie ist die ÖDP eine echte Alternative." Allerdings müsse im Wahlkampf noch deutlicher werden, wofür die Partei steht. Eine politische Aussage sei im Parteinamen auf den ersten Blick nicht erkennbar, stellten die Delegierten selbstkritisch fest.

Kaum bekannt sei auch, dass die ÖDP keine Firmenspenden annimmt.
Die Zielsetzung im Wahlkampf geht für Eichler über das ÖDP-Programm hinaus: "Für die Öffentlichkeit ist der Atomausstieg vollzogen, aber wir müssen dennoch aufpassen, dass es zu keiner Renaissance kommt. Grafenrheinfeld muss 2014 abgeschaltet werden."
Ein weiteres Thema seines persönlichen Wahlprogramms sind Menschenwürde und Menschenrechte. Zehn Jahre nach der Liberalisierung der Prostitution durch Rot-Grün quellen die Bordelle in Deutschland über mit jungen Mädchen aus Osteuropa, kritisiert Eichler.

Mindestlohn und Finanzdisziplin

Klaus Klumpers politische Ziele sind zum einen ein Mindestlohn, von dem ein Mensch auch leben kann, und schuldenfreie Kommunen. Kommunen sollten nur dann investieren, wenn sie sich dies auch leisten können. Klumpers bezeichnet es als unseriös, wenn sich heute Kommunalpolitiker dafür loben lassen, dass sie Kredite für Projekte aufgenommen haben, für die dann die nachfolgenden Generationen aufkommen sollen. "Der Privatmann und die Kommunen sollten ohne Kredite auskommen", fordert Klumpers. Einzige Ausnahme macht der Coburger beim Hausbau.

Forderung Landeserziehungsgeld

Für Thomas Müller, den Vorsitzenden des ÖDP-Kreisverbandes Kulmbach-Lichtenfels, stehen die ökologisch-soziale Marktwirtschaft und die Familie im Vordergrund. Er unterstreicht die Forderung seiner Partei nach einem Landeserziehungsgeld in Höhe von 1000 Euro für die ersten drei Lebensjahre eines Kindes.
Hier die ersten Acht auf der Landtagsliste des ÖDP-Bezirksverbandes Oberfranken: Martin Eichler (Bamberg-Land), Klaus Klumpers (Coburg), Thomas Müller (Lichtenfels-Kronach), Susanne Batz (Bamberg Stadt), Bernd Runge (Bayreuth), Peter Hiltner (Hof), Ehrenfried Bittermann (Kulmbach-Wunsiedel) und Roger Jörg Kuchenreuther (Bamberg-Land)
Bezirkstagsliste: Thomas Büchner (Coburg), Carita Müller (Lichtenfels-Kronach), Konrad Zimmermann (Bayreuth), Konrad Bachmeyer (Kulmbach-Wunsiedel), Lucas Büchner (Bamberg-Stadt), Arthur Munzert (Hof), Christoph Raabs (Coburg) und Roger Jörg Kuchenreuther (Bamberg-Land)