Druckartikel: Ob neuer Standort für den Zeuklner Sonntagsmarkt ankommt?

Ob neuer Standort für den Zeuklner Sonntagsmarkt ankommt?


Autor: Andreas Welz

Marktzeuln, Dienstag, 05. Sept. 2017

Der monatliche Standmarkt soll in die Schulstraße verlegt werden. Das wird Diskussionsbedarf hervorrufen.
Eine Möglichkeit die monatlichen Märkte teilweise in die Schulstraße zu verlegen, wird derzeit in Marktzeuln diskutiert.  Foto: Andreas Welz


Einen Kiesabbau neben der Bauschuttdeponie in Marktzeuln soll nicht genehmigt werden. Das beschloss der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag einstimmig. Die Betreiberfirma der Deponie, die Firma Kiesgewinnung Heinrich Schramm GmbH, hatte eine Voranfrage zum Abbau von Sand und Kies auf drei Grundstücken eingereicht.
Am 6. März genehmigte der Gemeinderat nur den Abbau von 100 000 Kubikmeter Lehm, die zur Abdichtung der Bauschutt- und Erddeponie dienen soll, um sie dauerhaft betreiben zu können. Das Dichtungsmaterial soll unter anderem am Spitzberg zwischen Marktzeuln und Lettenreuth entnommen und der Aushub neben der Deponie gelagert werden. Jetzt will die Firma aber auch das darunterliegende Material abbauen. Wie es in der Voranfrage heißt, würde Rückverfüllung mit unbelastetem Material erfolgen. Das gesamte Abraumvolumen von Sand und Kies würde etwa 80 000 bis 100 000 Kubikmeter betragen und mit 50 000 bis 60 000 Kubikmeter Boden wieder verfüllt. Die Maßnahme würde sich dadurch um drei bis vier Jahre verlängern.


Lkw-Verkehr über Jahre

Genau das wollten die Gemeinderäte ihren Bürgern nicht zumuten, da der Lkw-Verkehr durch den Ort über Jahre hin zunehmen werde, befürchteten sie. "Wir haben der Bevölkerung bei der Genehmigung von Lehmabbau versprochen, dass Sie nicht stärker als bisher belastet werden", daran erinnerte Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech (FWM). Beim Kies und Sandabbau würde der Schwerlastverkehr durch den Ort erheblich zunehmen.


Angst um angestammte Plätze

Mit der teilweisen Verlegung des Marktareals in die Schulstraße griff der Gemeinderat ein heikles Thema auf. Hintergrund sind die angestammten Plätze der Fieranten, die eventuell ihre Kunden verlieren könnten, wenn sie nicht mehr am gleichen Platz ihre Waren anbieten dürften.
Der Bürgermeister machte aber deutlich, dass aus Sicherheitsgründen die lichte Breite der Zu- und Durchfahrten mindestens drei Meter betragen müsse. "Die Einhaltung dieser Anforderungen ist in der derzeitigen Situation in der Bayern- und Schlesierstraße nicht gewährleistet", stellte Friedlein-Zech fest. Um den öffentlich-rechtlichen Anforderungen zu gewährleisten, biete es sich an, neben der Marktstraße eine einseitige Aufstellung in der Schulstraße vorzunehmen und auf die Aufstellung in der Franken-, Bayern- und Schlesierstraße zu verzichten. Eine ausschließliche Beschränkung auf die Marktstraße sei wegen der Anzahl und der Fahrzeuggröße der Stammfieranten nicht möglich.


Keinen Beschluss gefasst

Der Gemeinderat verzichtete auf Anraten des Bürgermeisters auf einen Beschluss. "Wir wollen diesen Prozess mit den beteiligten Händlern langsam in Gang setzen", empfahl er dem Gremium. Hubert Gehrlich (FWM) machte den Vorschlag, alle Markttage, die immer am zweiten Sonntag im Monat stattfinden, auf die Hauptstraße am Flecken zu verlegen, wo zurzeit nur einmal im Jahr ein großer Markt abgehalten und die Straße gesperrt wird. "Das wird uns vom Landratsamt nicht genehmigt", entgegnete Friedlein-Zech und verwies auf die Durchfahrt von Rettungsfahrzeugen der neuen Rettungswache in Zettlitz. Andererseits könnte der einmalige beliebte und bekannte Markt in der Ortsmitte an Attraktivität verlieren, wenn er dort öfter stattfinde würde.
Einstimmig beschloss der Gemeinderat die Aufstellung eines integrierten städtebaulichen Konzepts (ISEK) in der Städtebauförderung. Damit soll die Fortschreibung der vorbereitenden Untersuchungen zur städtebaulichen Sanierung des Ortskerns aufgehoben werden. Das sei bei einer Besprechung bei der Regierung von Oberfranken erörtertet worden, so Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech. Elementar sei für die Erarbeitung eines ISEKS, einen externen Dienstleister einzubinden, der den notwendigen neutralen Blick nach außen mitbringe. Das Konzept umfasse wesentlich mehr, als die bislang vorgesehene Fortschreibung der vorbereitenden Untersuchung.


Konzept für die Zukunft

Die Kosten seien mit 50 000 bis 80 000 Euro zu veranschlagen. Hubert Gehrlich begrüßte das in die Zukunft reichende Konzept. Dem stimmte auch Markus Püls (CSU) zu, erinnerte aber auch an die hohen Kosten der Schulsanierung in den kommenden Jahren.
Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech gab abschließend bekannt, dass die Grüngutannahmestelle und die Deponie am Freitag, 22. September, ab 12 Uhr geschlossen sind.