Druckartikel: Nun haben die Impfungen begonnen

Nun haben die Impfungen begonnen


Autor: Tobias Kindermann

Lichtenfels, Montag, 28. Dezember 2020

Die ersten 100 Dosen im Landkreis aus der ersten Charge werden noch einmal überprüft. Doch dank einer neuer Lieferung konnten die mobilen Teams anfangen.
Im Impfzentrum in Lichtenfels wird noch nicht gearbeitet, aktuell sind vier mobile Teams in Seniorenheimen unterwegs. Foto: Matthias Einwag


Der Start am Sonntag lief nicht rund. Etwa 100 Impfdosen sollten in einer ersten Charge in den Landkreis kommen. Doch dann gab es Zweifel daran, ob die Kühlkette korrekt eingehalten wurde.

In vier Teams unterwegs

Doch am Montag ging es dann los: Eine zweite Charge von 350 Impf-Dosen erreichte den Landkreis, die vier mobilen Impfteams nahmen noch am selben Tag ihre Arbeit auf. Vorläufig wird vor allem in Seniorenheimen geimpft, damit man die am meisten gefährdeten Menschen schützt, Senioren über 80 Jahre. Im Impfzentrum in Lichtenfels finden deshalb aktuell noch keine Impfungen statt.

Hat man nun einen ganzen Tag verloren? Eher nicht. Denn die Zeit am Sonntag nutzen die mobilen Teams, Fragen zu beantworten, aufzuklären und Einverständniserklärungen von Betreuern einzuholen, die dann nötig sind, wenn der Betroffene nicht mehr selber entscheiden kann, wie Helmut Kurz, der Sprecher am Landratsamt, sagte.

Die nächste Impf-Charge ist für Donnerstag, 31. Dezember, angekündigt.

Zunächst sah es so aus, als seien die Zweifel an der ausreichenden Kühlung auf dem Transportweg ausgeräumt, dann entschied man sich aber doch anders. Betroffen waren rund 1000 Impf-Dosen in Oberfranken, 100 davon gingen in den Landkreis Lichtenfels. Man entschloss sich, doch noch abzuwarten, so der Lichtenfelser Landrat Christian Meißner (CSU), der Vorsitzende des Bezirksverbandes Oberfranken des Bayerischen Landkreistages ist, der am Montag auch eine gemeinsame Erklärung herausgab.

Nicht nur Lichtenfels wurde beliefert, auch in den Impfzentren in Coburg, Kronach, Kulmbach, Hof, Bayreuth und Wunsiedel kam noch am Montag neuer Impfstoff an.

"Wir bedanken uns bei unserer Gesundheitsministerin Melanie Huml, dass wir heute beliefert werden und damit auch das Impfen beginnen können", sagte Christian Meißner gestern.

Noch Punkte klären

Nach der nun vorliegenden Stellungnahme des Impfstoffproduzenten waren für die Landräte noch einige Punkte klärungsbedürftig gewesen, weshalb in den betroffenen Landkreisen und kreisfreien Städten die am Sonntag eingegangenen Impfdosen nicht verwendet wurden.

"Im Ergebnis wird der Impfstoff von fachlicher Seite, etwa vom Gesundheitsministerium, vom Landesamt für Gesundheit und von der Lebensmittelsicherheit, wohl durchaus als tauglich eingestuft. Da jedoch ein Restzweifel besteht und wir der Bevölkerung gegenüber nur 100 Prozent einwandfreie Impfstoffe anbieten wollen, wird diese Charge nicht verimpft", sagte Meißner.

Sicherheit habe bei diesem sensiblen Thema absoluten Vorrang, fuhr er fort. "Wir Landräte und Oberbürgermeister tragen Verantwortung für unsere Bevölkerung, aber auch für die von uns beauftragten Ärzte und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Impfzentren. Als bayerische Impfzentren wollen wir in der Bevölkerung kein Vertrauen verspielen", fasste Landrat Meißner die Lage zusammen. Der Impfstoff von Sonntag werde zurückgeholt, nochmals geprüft und neu bewertet. Sollte das Ergebnis positiv sein, werde der Impfstoff schnellstmöglich verwendet.kdm