Neustart mit Chefin im Burgkunstadter Rathaus

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Christine Frieß Foto: Archiv
Christine Frieß Foto: Archiv

In Burgkunstadt steht künftig die einzige Bürgermeisterin im Landkreis Lichtenfels an der Spitze der Verwaltung. Wir sprachen mit Christine Frieß (CSU) darüber, was sie sich vorgenommen hat.

Ihre Wahl bedeutet einen politischen Neuanfang. Wie wollen Sie die Aufgabe angehen?
Christine Frieß: Für mich sind der gute Ton und Transparenz im Stadtrat wichtig, ich werde nicht diktieren, sondern moderieren. Mir ist an einer sachlichen Zusammenarbeit mit allen Fraktionen zum Wohl der Stadt gelegen.

Was wollen Sie anders machen, zum Beispiel im Hinblick auf mehr Transparenz?
Transparenz ist eine Forderung der CSU und des Bürgervereins; dieser möchten wir gerecht werden, sodass die Notwendigkeit vieler Entscheidungsprozesse von den Bürgern verstanden werden kann. Angedacht sind Veröffentlichungen im Internet und die Behandlung möglichst vieler Tagesordnungspunkte in der öffentlichen Stadtratssitzung.
Eines meiner Hauptanliegen liegt darin, die kommunale Zusammenarbeit zu den Nachbarkommunen Weismain und Altenkunstadt zu verbessern.

Welche Möglichkeiten sehen Sie?
Hier wird mit den Kollegen aus Altenkunstadt und Weismain zu beraten sein, welche von den vielen Möglichkeiten - vom gemeinsamen Einkauf von Gebrauchsartikeln oder Maschinen für den Bauhof über ein gemeinsames Lehrschwimmbecken bis hin zur kommunal übergreifenden Nutzung von Kindertagesstätten und so weiter - umgesetzt werden sollten. Hier bin ich recht guter Hoffnung, da auch der Altenkunstadter Bürgermeister Robert Hümmer ähnliche Forderungen stellte. Priorität hat für mich die Prüfung eines gemeinsamen Cabrio-Bades oder Lehrschwimmbeckens.

Wann verabschieden Sie sich von Ihrer Schule - und fällt Ihnen der Abschied schwer?
Von meiner Schule, Schülern, Kollegen, Schulrat, habe ich mich bereits verabschiedet. Nach 16 Jahren im Schuldienst, was auch mein Wunschberuf war, fällt mir der Abschied natürlich schwer. Meiner Nachfolgerin Kristin Bressem habe ich meine weitere Unterstützung zugesagt. Die Zusammenarbeit mit der Regens-Wagner-Schule wird von ihr voraussichtlich weitergeführt werden, was mir sehr am Herzen lag und liegt.

Steht die Überprüfung der Machbarkeit eines Cabrio-Bades, wie von Ihnen als Stadträtin angeregt, bereits auf Ihrer Agenda für eine der ersten Stadtratssitzungen?
Es sind Gespräche zur Machbarkeit eines Cabrio- Bades geplant, aber die alternative Möglichkeit des Lehrschwimmbeckens ist nicht aus den Augen verloren.

Sie haben von einer "tollen Mannschaft im Stadtrat" gesprochen. Wie wird der Neustart mit diesem Gremium gelingen?
Ich bin davon überzeugt, dass alle Fraktionen an einer sachlichen Zusammenarbeit zum Wohle der Stadt interessiert sind und durch eigenes Engagement zum Gelingen beitragen werden und möchten.

Waren Sie seit der Wahl schon mal im Rathaus?
Seit der Wahl war ich bereits mehrere Male im Rathaus, zum Beispiel, um mit Herrn Dietel, dem geschäftsführenden Beamten, den Kurs für die Geschäftsordnung, Satzung und konstituierende Sitzung vorzubesprechen. Ich habe auch kurze Gespräche mit der Stadtkämmerin Heike Eber geführt.

Wird es eine Amtsübergabe mit Amtsvorgänger Heinz Petterich (FW) geben?
Ja.

Sie wechseln in einen 24-Stunden-Job, bei dem nicht viel Rücksicht auf das Privatleben genommen wird und man im Notfall auch mal mitten in der Nacht aus dem Bett geholt wird. Haben Sie sich eine Strategie überlegt, die richtige Balance zwischen öffentlichem Amt und Privatsphäre zu finden?
Der schweren Herausforderung dieses Amtes bin ich mir bewusst. Ich bin aber zuversichtlich, die richtige Balance zu finden. Ich werde bemüht sein, mir auch meine Freiräume zu verschaffen, um meine Hobbys weiterhin ausführen zu können, denn daraus schöpfe ich ja auch meine Kraft und meine Ideen.