Neuer Krimi von Helmut Vorndran rollt kontroverse Geschichte auf
Autor: Niklas Schmitt
Rattelsdorf, Montag, 05. August 2019
"Lupinenkind" heißt der neue Krimi von Helmut Vorndran. Er spielt in Bad Staffelstein und Forchheim, in der Vergangenheit und Gegenwart.
"Das ist der Stoff, aus dem Romane sind." So stand es im Frühjahr im FT in einer Geschichte über die Familie Schönbrunn. Rudi Schönbrunn war um 1950 mit drei Jahren von seiner Familie getrennt worden. Erst in diesem Jahr kamen die Geschwister wieder zusammen.
Jetzt muss es heißen, das ist der Stoff, aus dem der neue Krimi "Lupinenkind" von Helmut Vorndran ist. Der in einer alten Mühle in Rattelsdorf lebende Autor und Erfinder der Bamberger Kommissare Haderlein und Lagerfeld ist selbst auf Spurensuche gegangen.
Zwei Geschichten in einem Krimi
Über seine Lebensgefährtin Andrea Hellmuth, deren Mutter die Schwester von Rudi Schönbrunn ist, hörte er von der Geschichte. Gleich machte er sich daran, den verlorenen Bruder ausfindig zu machen - mit Erfolg. Vorndrans aktueller Krimi ist ihm gewidmet.
Das ist die eine Geschichte, die in "Lupinenkind" verarbeitet wird. Doch da gibt es noch eine weitere, heute fast vergessene. Zu ihr kam Vorndran, wie er sagt, wie die Mutter zum Kinde.
Eigentlich wollte er mal einen Krimi in Forchheim spielen lassen und startete im Oktober 2018 seine Recherchen. Dabei stieß er auf die Marienerscheinungen, die zwischen 1949 und 1952 in Heroldsbach im Landkreis Forchheim stattgefunden haben sollen.
Eine schwierige Geschichte
Mit Sicherheit lassen sich die Marienerscheinungen aber nicht belegen. Denn obwohl zehntausende Menschen aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz dabei gewesen waren und ein Professor der Theologie die Erscheinung bestätigte, erkennt die Katholische Kirche das Wunder bis heute nicht an.
"Es geht darum, was da eigentlich damals war", beschreibt Vorndran den Anlass seines Buches. Er betont, dass er nicht werten will, sich aber durchaus gegen die Wertung der Kirche wehrt. Er wollte nicht gegen die Gebetsstätte schreiben, sondern war an der prinzipiellen Einstellung interessiert, wie man mit Menschen umgeht: "Ich stelle mich auf einen neutralen Punkt."