Neue Rechenanlage hilft Sparen
Autor: Gerda Völk
Michelau, Dienstag, 01. Oktober 2013
Die Kläranlage in Michelau verbraucht nun deutlich weniger Energie. Laut Bürgermeister Fischer spart der Abwasserzweckverband Marktzeuln-Michelau rund 90 Prozent der bisherigen Stromkosten, rund 2000 Euro im Jahr, ein.
Gebisse, Uhren, Putzlappen, Unterwäsche, Essensreste, Hygiene-Artikel: "Eben alles, was durch den Abfluss geht, kommt bei uns an", berichtet Robert Kober, der stellvertretende Betriebsleiter der Verbandskläranlage in Michelau. Seit einigen Wochen ist eine neue Rechenanlage in Betrieb. Kostenpunkt der Kompletterneuerung des Rechens einschließlich der Sanierung des Rechengebäudes: 90 714 Euro.
Erfreulich an dieser Zahl ist, dass damit die Gesamtkosten unter der Vergabesumme von 91 982 Euro liegen, wie Bürgermeister Helmut Fischer (CSU) bei der Sitzung des Abwasserzweckverbandes Marktzeuln-Michelau am Montag mitteilte. Ursprünglich sollte nur die Rechenanlage erneuert werden, dann aber zeigte sich auch am Gebäude dringender Handlungsbedarf.
Die neue Rechenanlage verbraucht deutlich weniger Energie. "Damit sparen wir rund 90 Prozent der bisherigen Stromkosten ein", berichtet Bürgermeister Fischer. Verbrauchte die alte Anlage rund 25 Kilowattstunden am Tag, kommt die neue Anlage zwischen 1,5 und drei Kilowattstunden am Tag aus. Der Grund: Die neue Rechenanlage verwendet ein anderes System und kommt mit weniger Motoren aus. Das entspricht einer Kostenersparnis von rund 2000 Euro im Jahr, hat Kober hochgerechnet.
Ein weiterer Vorteil der neuen Rechenanlage ist, dass wesentlich mehr Rechengut bereits am Anfang entfernt wird und nicht mehr den gesamten Reinigungsprozess durchläuft. Damit ändert sich auch die Schlammzusammensetzung, was Auswirkungen auf die zur Sanierung anstehende Schlammpresse haben könnte. Die Walzen, Bänder und Lager der Presse zeigen deutliche Verschleißerscheinungen. Hinzukommen könnten in den nächsten Jahren auch die Pumpe und die Aggregate. Teile der Anlage sind rund 30 Jahre alt. Eine Generalüberholung der Schlammpresse würde rund 55 000 Euro kosten.
Kanalbauarbeiten in Schwürbitz
Ob die Anlage nach einer möglichen Generalsanierung für die geänderte Schlammzusammensetzung noch geeignet ist, kann laut Bürgermeister Fischer derzeit noch nicht abgeschätzt werden. Die Zusammensetzung des Klärschlamms soll jetzt durch den Einsatz einer mobilen Presse ermittelt werden.
"Sobald entsprechende Erkenntnisse vorliegen, können wir weitere Entscheidungen treffen", erläuterte Fischer.
Beinahe wäre in der Michelauer Kläranlage auch ein Stück einer Dachrinne angekommen, aber das steckte im Kanal in fest.
Im Baugebiet "Am Räslein" im Gemeindeteil Schwürbitz ist 2014 die Teilerschließung von sieben weiteren Bauplätzen vorgesehen. Die dafür notwendigen Kanalbauarbeiten werden mit Kosten von 113 000 Euro beziffert. Ferner teilte Bürgermeister Fischer mit, dass die geplante 380 kV-Leitung die Anlagen des Abwasserzweckverbandes nicht berühre. Gleiches gelte für den Rückbau der bestehenden 110-kV-Leitungen, die abgebaut und auf die neue Leitung mit aufgebaut werden.
Aus dem nichtöffentlichen Teil der Sitzung gab Bürgermeister Fischer Auftragsvergaben bekannt: Neuverlegung des Kanals am Rathaus Michelau für 62 800 Euro an die Firma Köhler in Lisberg, Kanalbefahrung, Kanal inspektion sowie Anlegung eines Kanalkatasters in den Gemeindeteilen Horb, Zettlitz, Oberreuth und Lettenreuth für 70 000 Euro an die Firma Schopf, Michelau.