Neue Beratungsstellen in Lichtenfels und Bad Staffelstein
Autor: Christoph Wiedemann
LKR Lichtenfels, Montag, 01. Oktober 2018
In Lichtenfels und Bad Staffelstein gibt es eine neue Beratungsstelle für Menschen mit Beeinträchtigung. Was daran besonders ist.
Unbürokratische und barrierefreie Beratung in Deutschland? Das verspricht die "Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung" (EUTB). Eine neue Beratungsstelle für Menschen mit einer Beeinträchtigung. Seit März kommen Betroffene nach Bad Staffelstein und seit Mai nach Lichtenfels.
Nadja Motschmann ist Teilhabeberaterin in Bad Staffelstein sowie Johannes Gilbert in Lichtenfels. Sie beraten "alle Menschen mit Behinderung, Menschen, die vielleicht bald behindert sind sowie Verwandte von Menschen mit Behinderung", erklärt Giebel.
"Die Selbstbestimmung von Menschen mit Beeinträchtigung in allen Lebenssituationen steht im Vordergrund", sagt Motschmann. Einschränkungen bei der Arbeit, im Alltag und im sozialen Umfeld sollen so behoben werden.
In welchen Kindergarten?
Sie agieren dabei als Vermittler. "Die Ratsuchenden kommen mit einem Anliegen. Wir suchen dann die passenden Ansprechpartner für sie heraus", sagt Giebel. Als Beispiel nennt Motschmann, dass eine Mutter ihr beeinträchtigtes Kind in einen bestimmten Kindergarten unterbringen wollte. Dieser ist jedoch kein Integrationskindergarten. Die Teilhabeberaterin sucht dann gemeinsam mit den zuständigen Stellen und den Betroffen die besten Möglichkeiten heraus.
Die Teilhabeberater erkundigen sich dann, welche Anlaufstellen zuständig sind oder welche Ansprüche geltend gemacht werden könnten. So konnte Motschmann einer Frau mit Multiple Sklerose (MS) helfen.
"Die Krankheit hat sich verschlimmert, weshalb die Frau nicht mehr richtig laufen konnte. Sie wohnte allerdings im zweiten Stock", erzählt Motschmann. Zuerst müsse geklärt werden, was die Betroffene wollte. Hier war es eine neue Wohnung, "da sie wieder selbstständig leben - und nicht in ihrer Wohnung gefangen sein - wollte", sagt Motschmann.
Viele Informationen von der Teilhabeberatung
Sie habe sich dann erkundigt, wer barrierefreie Wohnungen anbietet, ob es finanzielle Unterstützung bei zusätzlichen Mietkosten gebe, wer bei einem Umzug hilft und vieles mehr. Die Ratsuchende musste nicht selbst dutzende Anlaufstellen befragen - das übernahm die EUTB. Es hat übrigens geklappt: Die Frau hat eine barrierefreie Wohnung gefunden.