Neu in Kloster Banz: Das war die Sitzgarnitur von Franz Josef Strauß
Autor: Matthias Einwag
Kloster Banz, Dienstag, 18. April 2017
Nachdem sich die Seidel- Stiftung von Wildbad Kreuth trennte, holte Verwaltungsleiter Möslein eine Sitzgarnitur von Franz Josef Strauß nach Banz.
So also wohnte Franz Josef Strauß: Die Sofas, auf denen der bayerische Ministerpräsident nach getaner Arbeit die Füße hochlegte, der niedrige Wohnzimmertisch aus hellem Holz, auf dem sein Weißbierglas gestanden haben mag - eigentlich nichts Staatstragendes. Eher eine bürgerlich-biedere Wohnlandschaft im bequem-praktischen Stil und mit unaufdringlich-banalen Mustern in den Bezügen.
Seit gut einem Jahr stehen die drei Sofas und der Wohnzimmertisch in Kloster Banz. Verwaltungsleiter Michael Möslein hatte sie aus Wildbad Kreuth abholen lassen, nachdem sich die Seidel-Stiftung 2016 von diesem Bildungshaus trennte. In einem Eckzimmer des ersten Stocks des Bildungszentrums Kloster Banz ließ er die Möbel aufstellen, die doch ein Stück Zeitgeschichte repräsentieren. "Es ist nichts Spektakuläres, aber es sind Original-Möbel von Strauß", sagt Michael Möslein und erklärt, dass sich die Kanapés und der Tisch sowie eine Alabaster-Skulptur bis Anfang 2016 im sogenannten Königshaus der Wittelsbacher in Kreuth befanden. Ein klassizistischer Spiegel und Bilder des Malers Fritz Lamprecht zieren die Wände, eine großvolumige Bodenvase steht in einer Fensternische. Wer durchs Fenster im Nordostflügel schaut, sieht die Maintalterrasse zu seinen Füßen liegen und blickt übers Maintal auf Vierzehnheiligen sowie den Staffelberg.
"Wir haben diese Suite erst kürzlich renovieren lassen", sagt Michael Möslein, dessen Bildungszentrum 135 Gästezimmer und Suiten, rund 180 Betten und zwölf Seminarräume besitzt. Die Nasszelle wurde der Zeit angepasst, die Teppichböden wurden ersetzt - mit bayerischen Rauten im Muster.
Ein kleines Schlafzimmer gehört zu dieser Suite. Es ist nicht so groß wie das der "FJS-Suite" ein Stockwerk höher. Diese Suite in der zweiten Etage ist den Ministerpräsidenten und Kanzlern vorbehalten. Das dort stehende Doppelbett hat beachtliche Ausmaße - für Horst Seehofer reichte es aus, sagt Michael Möslein, für Helmut Kohl aber sei es einst zu kurz gewesen.