Druckartikel: Nach der Flut ist vor der Flut: Feuerwehrleute vertiefen Hochwasserschutz

Nach der Flut ist vor der Flut: Feuerwehrleute vertiefen Hochwasserschutz


Autor: Gerd Klemenz

Lichtenfels, Dienstag, 17. Oktober 2017

Auch wenn Hochwasser nicht verhindert werden kann ist es wichtig, Strategien zu entwickeln um die Hochwassergefahr zu verringern.
Alle Teilnehmer mussten im praktischen Teil des  Hochwasserschutz-Lahrgang beim Sandsackauslegen mit Hand anlegen.Gerd Klemenz


Bei Hochwasser handelt es sich um natürliche Ereignisse, die in unregelmäßigen Abständen immer wieder auftreten. Hochwasser wird zumeist durch großflächige und lang anhaltende starke Niederschläge verursacht. In den Sommermonaten können extreme Starkniederschläge im Zuge von Gewitterfronten vor allem kleinere Gewässer über die Ufer treten lassen. Auch die Schneeschmelze nach schneereichen Wintertagen kann zu Hochwasser führen. Extreme Hochwasser treten auf, wenn hohe und intensive Niederschläge großräumig auf Böden treffen, die durch vorangegangene Niederschläge bereits wassergesättigt sind oder durch Frost keine Niederschläge aufnehmen können. Extreme Hochwasser sind nur in Grenzen beeinflussbar. Menschliche Eingriffe, wie beispielsweise die zunehmende Versiegelung der Landschaft oder die Einengung und Beseitigung der natürlichen Überflutungsflächen (Retentionsräume) infolge der Bebauung der Talauen, können zur Verschärfung der Hochwasserprobleme beitragen.
Der Landkreis bietet für seine Feuerwehren jedes Jahr einen Ausbildungslehrgang zum Thema "Hochwasserschutz" an. Hierbei erlangen die Teilnehmer Kenntnisse im Deichanlegen, aber auch auf die Gefahren bei Hochwassereinsätzen wird hingewiesen. Denn nach der Flut ist vor der Flut. Auf dem Gelände der Feuerwehr Lichtenfels/Main Gefahrenschutzzug fand ein Hochwasserschutzlehrgang statt, der von 17 Teilnehmern besucht wurde.
Kreisbrandmeister (KBM) Oliver Schardt konnte den Tgeilnehmern in einem sehr kurzweiligen Theorieteil am Morgen sowie einem aufschlussreichen Praxisteil am Nachmittag die grundlegenden Kenntnisse zum Hochwasserschutz und Deichverteidigung mit Sandsäcken näher bringen. Wie das geht und wie man effizient Sandsäcke "stapelt”, erklärte KBM Schardt. Einen Sandsack zu befüllen, das dürfte ja wohl kein Problem darstellen - sollte man meinen. "Sandsäcke, bestehen aus Jute oder Kunststoff, werden zum Hochwasserschutz zu zwei Drittel mit Sand gefüllt. Das entspricht einem durchschnittlichen Gewicht von 15 bis 20 Kilogramm", erklärte Schardt. Das vorschriftsmäßige Befüllen von Sandsäcken ist also keine Erbsenzählerei, sondern eine Notwendigkeit bei der Deichsicherung und bei Hochwasseralarm. Ist der Sandsack zu voll, wird er kugelförmig und lässt sich nicht mehr planmäßig aufschichten. Dadurch würde der Schutzwall durchlässig und auch instabil, erklärten die Ausbilder. Ist zu wenig Sand drin, ist die Saugfähigkeit geringer, und das Stapeln wird schwieriger.
Den Lehrgang absolvierten: Johannes Lohneis, Rebea Höppel (beide FF Bad Staffelstein), Manuel Bergmann, Roman Büttner (beide FF Kösten), Alexander Ultsch, Matthias Hohmann, Patrick Nielsen, Bastian Tappert, Dominik Kielbassa (alle FF Schney), Stefan Sittig, Marina Holland, Luisa Reuther, Tom Hanft, Florian Wunderlich (alle FF Michelau), Gregor Spindler, Daniel Rupprecht (beide FF Mainklein)