Mit dem Stelzenengel in Lichtenfels einkaufen
Autor: Markus Häggberg
Lichtenfels, Sonntag, 14. Oktober 2018
30 Fieranten und Kunsthandwerker aus dem Fränkischen boten in Lichtenfels ihre Waren an.
Man hätte auf dem Marktplatz unterschiedliche Kategorien erstellen und zu diesen eine Strichliste führen können. Unter der Kategorie "Textilien" hätten sich dann sechs Striche eintragen lassen, unter "Schmuck" zwei, unter "Dekorationsartikel" drei und bei "Elektrische Duftlampen" und "Alkoholisches" wäre es zu auch je einer Verzeichnung gekommen, ebenso bei "Blumigem" und weiteren Dingen.
Doch so einfach ist das an einem Herbst- und Kunsthandwerkermarkt nicht, weil viele Stände sortimentsübergreifend waren. Das spricht nicht für Kraut und Rüben, eher für Angebotsvielfalt. Unter dem Motto "Einkaufen, genießen & erleben" boten am Samstag rund 30 Fieranten und Kunsthandwerker aus dem Fränkischen ihre Waren an.
Streifzug durch eine ereignisreiche Viertauflage: Das "Lichtenfelser Dämmershoppen" beginnt schon gegen 11 Uhr. Um diese Zeit ist die Dämmerung noch weit, aber die Fieranten und Kunsthandwerker sind schon nah. Viele von ihnen sind Wiederholungstäter, haben mit Lichtenfels schon mehrmalige Erfahrung gesammelt.
Witzig-bunte Mützen
Ursula Hasslauer auch. Die Frau aus Herzogenaurach hat so viele witzig-bunte Mützen geschneidert, dass sie damit von ihrem Stand aus die kahlen Köpfe eine Kleinstadt eindecken könnte. Doch was "Uschi" Hasslauer an diesem Tag über Lichtenfels und den Lichtenfelser er so sagt, wird kein Einzelfall bleiben. "Es ist gemütlich hier, nicht so hektisch - auf zu große Märkte gehe ich auch nicht gerne."
Armin Lorenz sieht das ähnlich. Ein erfahrener Mann, einer, der weiß, auf welche Umstände man bei Hobby- und Künstlermärkten so stoßen kann. 25 solcher macht er pro Jahr mit und das nun schon seit bald einem Jahrzehnt. Der Mann, vor dem originellste Filzware liegt, sieht sich "sehr, sehr angenehm überrascht" von der Korbstadt, "vor allem von dem Interesse der Menschen". Dem Korbstädter hält er eine Freundlichkeit zugute, die andernorts seiner Erfahrung nach so nicht immer gegeben sei. Was er anbietet, ist etwas für Leseratten und ziemlich originell: Filzige Buchhüllen auf denen ein kleiner Ratz sitzt und die quasi Rucksäcke für ein Buch darstellen. Mit dem Veranstalter zu seinem Wiederkommen 2019, so der Mann, habe er schon gesprochen.
Doch wer ist das? Auf dem Flyer, der zum Dämmershoppen gedruckt wurde, stehen hierzu das Stadtmarketing und der Treffpunkt Lichtenfels. Citymanager Steffen Hofmann gibt aber gerne zu, dass hier doch eher der Treffpunkt rührig wurde.
Plus fünf Aussteller
Er kann noch mehr zugeben, beispielsweise, dass es 2018 ein Plus an fünf Ausstellern im Vergleich zum Vorjahr gab, auch dass rund sieben Erstaussteller vor Ort waren. Fünf Euro, so Hofmann, kostet ein Stand pro Meter und eine Kaution wird auch fällig, damit nicht jemand vorzeitig seine Zelte abbricht oder seinen Stand unsauber hinterlässt.