Minister Glauber lobt in Obersdorf die Feuerwehren
Autor: Gerda Völk
Obersdorf, Dienstag, 25. Juni 2019
Der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber kam zum 135-jährigen Bestehen der Obersdorfer Wehr. Im Festzelt brach er eine Lanze für das Ehrenamt.
Zum Einzug der Politprominenz in das Bierzelt spielten die "Ansbachtaler Musikanten" das "Frankenlied". Allen voran marschierte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler), der auf Einladung der Feuerwehr in Obersdorf weilte.
Zunächst gab es lobende Worte für die Feuerwehren und eine Gratulation zum 135-jährigen Bestehen der Obersdorfer Feuerwehr. Glauber machte darauf aufmerksam, dass es in Bayern nur sieben Berufsfeuerwehren gebe, alle anderen seien ehrenamtlich organisiert. "Ein Ehrenamt, das nicht hoch genug zu schätzen ist", sagte Glauber. Heute sei es nicht einfach, Nachwuchs für das Ehrenamt zu gewinnen, und dieses Ehrenamt gelte es auch in Oberfranken in Zukunft hoch zu halten.
Die ehrlichste Ebene in der Politik
Ein Anliegen der Freien Wähler ist die Aufrechterhaltung der kommunalen Ebene. "Die kommunale Ebene ist die ehrlichste in der Politik", unterstrich Glauber. Was ein Bürgermeister verspricht, werde von den Bürgern auch an dessen Haustüre eingefordert. Versprechen zu halten, verlangt Glauber auch von der nächsthöheren Ebene: "Wenn ein Politiker für eine 80-prozentige Förderung eines Kindergartens antritt, dann sollen es auch 80 Prozent sein, und nicht 50 Prozent", sagte er.
Glauber sprach von einer Stadt-Land-Problematik und meinte damit auch die Abwanderung der Jugend in die großen Städte. Er wendet sich dagegen, dass der ländliche Raum zum "Almosenempfänger" wird. Auf der anderen Seite stünden die Metropolen mit all ihren Problemen wie Wohnungsnot oder verstopften Straßen vor einem Kollaps. Glauber hält eine gute Verkehrsinfrastruktur auch für den ländlichen Raum für außerordentlich wichtig. Als Beispiel führte er die B 173 neu an.
Auch die Auswirkungen des Klimawandels und die bevorstehende große Hitzewelle waren Themen seiner rund einstündigen Rede. Bereits vor 40 Jahren hätten Forscher auf den Klimawandel hingewiesen. Die Hitze habe Auswirkungen in Form von Starkregenereignissen, überschwemmten Straßen und vollgelaufenen Kellern.
"Artensterben entgegentreten"
"Umweltbildung kann nicht früh genug beginnen", erklärte Glauber. Er hält aber nichts von der Heu-Päckchen-Aktion des bayerischen Landwirtschaftsministeriums (Vor einigen Jahren hatte das Ministerium eine Handvoll Heu und Infomaterial in einen Briefumschlag an alle Grund- und Förderschulen geschickt. Insgesamt waren es mehr als 11 300 Päckchen, die Lehrer und Schüler animieren sollten, am Programm "Erlebnis Bauernhof" teilzunehmen; Anmerkung der Redaktion).
Die geplante "Biotopkartierung" hatte im Landkreis Forchheim unter den Besitzern von Streuobstwiesen für Aufregung gesorgt. Auch im Kreis Lichtenfels hat diese Form des Obstanbaus eine lange Tradition. Glauber: "Auch in Zukunft ist jede Form der Bewirtschaftung von Obstwiesen möglich."