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Millionenprojekt der Bahn in Lichtenfels


Autor: Markus Häggberg

Lichtenfels, Dienstag, 28. Juni 2016

In Lichtenfels entsteht ein Instandhaltungsstützpunkt. 6,5 Millionen Euro werden in den Standort zwischen Reitverein und altem Güterbahnhof investiert.
Balsam auf die Wunden der früheren Eisenbahnerstadt: In Lichtenfels entsteht ein Instandhaltungsstützpunkt der Bahn. Foto: Markus Häggberg


Seit Monaten völlig unbemerkt von der Öffentlichkeit, verfolgt die Deutsche Bahn derzeit ein enormes Bauprojekt in der Korbstadt auf Höhe des alten Güterbahnhofs. Wie ein Sprecher der Deutschen Bahn gegenüber unserer Zeitung bestätigte, liegt die Investitionssumme bei rund 6,5 Millionen Euro. Bei dem Bauvorhaben handelt es sich um einen neuen Instandhaltungsstützpunkt, zu dessen Gunsten zwei derartige Stützpunkte in Bamberg und Kronach aufgegeben werden sollen.

"Es ist eine Stärkung für den Eisenbahnknotenpunkt Lichtenfels", freut sich Bürgermeister Andreas Hügerich. Zwischen zwei Terminen ging er auf Nachfragen des Fränkischen Tags ein und bezeichnete das große Vorhaben als "positives Signal, nicht alle Brücken nach Lichtenfels abzubrechen". Vor rund zwei Jahren gelangte das Thema in den Bauausschuss, seit Mitte Januar wird es umgesetzt.


Hämmern, Sägen und Klopfen

Auf dem großen Areal hievt ein Kran Lasten, ist Hämmern, Sägen und Klopfen zu hören. Männer mit Bauhelmen und Warnwesten sorgen dafür, haben schon ein mehrstöckiges Gebäude in geschwungener Form entstehen lassen, noch unverputzt, dafür umgeben von Gerüsten und Gitterwerk.

Auf dem Gelände liegen Material, Arbeitsmittel und schweres Gerät. Ab und an fährt ein Lkw entlang der Straße, die an der Coburger Straße ihren Ausgangspunkt nimmt.

Hier, zwischen Reitverein und altem Güterbahnhof am Ort des alten Bahnbetriebswerks, ist das Geschehen zu verorten. Seit einem halben Jahr laufen Arbeiten, die im ersten Quartal 2017 ihr Ende finden sollen. Was es hervorbringen soll, ist enorm: 1000 Quadratmeter Bürofläche, 700 Quadratmeter Werkstätten sowie zusätzliche 1000 Quadratmeter an Lagerflächen sollen hier entstehen, ausgelegt für 60 Beschäftigte.


Lichtenfels mit Standortvorteil

Doch warum ausgerechnet in Lichtenfels? Lorenz Schwarzkopf von DB Netz weist auf den Standortvorteil hin, welcher der Korbstadt durch die neue ICE-Trassenführung zukommt. Dabei folgt die Bahn einer strategischen Überlegung, nämlich der, dass die "Instandhalter" der DB Netz AG durch unmittelbare Reichweite zur neuen Trasse schlichtweg näher an ihrem Arbeitsfeld dran sind.

Derweil liegen ihre Standorte noch in Bamberg und Kronach und werden nach erfolgtem Umzug zur Inbetriebnahme aufgegeben. Zudem äußerte sich die DB-Pressestelle in München dahingehend, dass dem Standort Lichtenfels künftig eine zentrale Bedeutung für Instandhaltungsarbeiten an der Neubaustrecke zukomme. Das gelte auch für benachbarte Bestandsstrecken. Wartungs- und Reparaturarbeiten an Zügen sollen hingegen nicht stattfinden.