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Michelau mit Korbmuseum verflochten


Autor: Gerda Völk

Michelau, Donnerstag, 28. April 2016

Bürgermeister Helmut Fischer sieht sich zu einer Solidaritätsbekundung veranlasst. Die Besucherzahlen sind rückläufig.
Die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Deutschen Korbmuseums, Ariane Schmiedmann, mit einen Teil der von Feinflechter Waldemar Backert dem Korbmuseum gespendeten Miniaturen. Foto: Gerda Völk


Es waren viele Mitglieder zur Hauptversammlung des Vereins Deutsches Korbmuseum in den Gasthof Spitzenpfeil gekommen. In seinen Begrüßungsworten erinnerte Helmut Fischer, Bürgermeister und Vorsitzender des Vereins, an die Ziele der Vereinsarbeit. Zu den Aufgaben des Vereins zählten die Bewahrung und Förderung des Flechthandwerks sowie das Aufzeigen aktueller Entwicklungen. Weiter machte er deutlich, dass die Gemeinde nach wie vor hinter ihrem Korbmuseum stehe. Michelau werde sich auch weiterhin am Korbmarkt beteiligen. Es gebe sogar Überlegungen, dass die Tour des Shuttle-Buses zum Korbmarkt bis nach Michelau erweitert wird.
Auch in diesem Jahr musste Fischer von rückläufigen Besucherzahlen berichten, ein Trend unter dem auch andere Museen leiden. 2015 zählte das Deutsche Korbmuseum in Michelau 6476 Besucher.

Im letzten Jahr fand ein Flechtkurs für französische Austauschschüler statt und ein CHW-Vortrag von Ernst Schmidt. Gut besucht waren auch die Kinderflechtkurse. Feinflechter Waldemar Backert habe ein weiteres Mal einige seiner Exponate dem Korbmuseum als Spende zur Verfügung gestellt. Zu den Attraktionen zählen weiterhin die "Lebenden Werkstätten". Von April bis Oktober können Museumsbesucher immer samstags Korbmachern und Flechtwerkgestaltern bei der Arbeit über die Schulter schauen und damit ein jahrtausendealtes Handwerk kennenlernen.


Neue Vitrinen-Beleuchtung

Auch in diesem Jahr plant die Gemeinde wieder einige Arbeiten und Investitionen am Gebäude und in die Ausstellungsräume. Darunter die Erneuerung der Vitrinen-Beleuchtungen und die Sanierung des Medienraums. "Und dann müssen noch die Außenfenster innen saniert werden", erläuterte Fischer. Zum Schutz der Exponate wurde bereits im letzten Jahr an den Fensteröffnungen eine UV-Schutzfolie angebracht. Fischer erinnerte an den Verkaufsraum im Museum. "Wenn Sie eine Gucci-Tasche oder eine Rolex-Uhr suchen, werden Sie ziemlich schnell fündig aber ein Feinflechtkörbchen findet man nicht so schnell", sagte er. Die finde man mit Sicherheit im Verkaufsraum des Museums.


Miniaturenbörse im Museum

In ihren Bericht aus dem Museum dankte Ariane Schmiedmann, die wissenschaftliche Mitarbeiterin im Korbmuseum, allen, die das Museum immer tatkräftig unterstützten. Am 24. Juli findet in den Räumen des Museums eine Miniaturenbörse statt. Das Kinderferienprogramm der Museen des Landkreises steht unter dem Motto "Zeitreise". Für den Termin im Korbmuseum (17. August) würde sich Ariane Schmiedmann über nicht mehr benötigte Wollreste freuen. "Für unser Ferienprogramm brauchen wir viel Wolle zum Spielen und Basteln."
"Im Mondlicht" lautet das Thema der Museumsnacht am 30. September im Landkreis Lichtenfels. Passend zum Motto sucht das Museum Fotos, auf denen das Motiv ins rechte Licht (nicht nur ins Mondlicht) gerückt ist oder einmal in einem anderen Licht erscheint. Das Motiv ist frei wählbar, wichtig ist nur der Einsatz von Licht und Schatten, erklärte Schmiedmann.
Die Besucher der Museumsnacht ermitteln dann den Gewinner des Fotowettbewerbs. Näheres ist dazu auf der Internetseite der Gemeinde www.gemeinde-michelau.de unter dem Link "Deutsches Korbmuseum" zu finden.
Zum Thema "Immaterielles Kulturerbe" ist auf der Internetseite des Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst zu erfahren, dass der Freistaat Bayern vor etwa einer Woche neben weiteren Traditionen auch das "Flechthandwerk" für die Aufnahme ins Bundesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes vorschlagen hat.