Michael Kreitmeir kämpft für Kinder in Sri Lanka

2 Min
Michael Kreitmeir mit seinen Schützlingen in Sri Lanka
Michael Kreitmeir mit seinen Schützlingen in Sri Lanka
Michael Kreitmeir, Gründer und Leiter der Kinderhilfsorganisation "Little Smile", an seinem Wirkungsort mit einem seiner Schützlinge und einem Franziskanerpater. Fotos: privat
Michael Kreitmeir, Gründer und Leiter der Kinderhilfsorganisation "Little Smile", an seinem Wirkungsort mit einem seiner Schützlinge und einem Franziskanerpater. Fotos: privat
 
Grace (r.), kam aus der Steppe, kannte keine Blumen, dafür Not und Hunger. Vidushani (l.) stammt aus einem Bergdorf, wo Gewalt und Armut zuhause sind. Im "Little Smile"-Kinderdorf wurden das singhalesische und das tamilische Mädchen Freunde und lernten die Sprache der Anderen. Das Bestäuben der Vanilleblüten machen sie gemeinsam.
Grace (r.), kam aus der Steppe, kannte keine Blumen, dafür Not und Hunger. Vidushani (l.) stammt aus einem Bergdorf, wo Gewalt und Armut zuhause sind. Im "Little Smile"-Kinderdorf wurden das singhalesische und das tamilische Mädchen Freunde und lernten die Sprache der Anderen. Das Bestäuben der Vanilleblüten machen sie gemeinsam.
 
Wenn selbst die heiligen Bäume gefällt oder angezündet werden, ist es höchste Zeit, dass sich die Menschen auf ihre Kultur und ihren Glauben besinnen. Nachdem bereits beschlossen war, den viele Jahrhunderte alten Bauriesen zu fällen, kaufte Michael Kreitmeir vor acht Jahren das Tempelgrundstück mit drei heiligen Bäumen und rettete sie für die Kinder von "Little Smile" und kommende Generationen.
Wenn selbst die heiligen Bäume gefällt oder angezündet werden, ist es höchste Zeit, dass sich die Menschen auf ihre Kultur und ihren Glauben besinnen. Nachdem bereits beschlossen war, den viele Jahrhunderte alten Bauriesen zu fällen, kaufte Michael Kreitmeir vor acht Jahren das Tempelgrundstück mit drei heiligen Bäumen und rettete sie für die Kinder von "Little Smile" und kommende Generationen.
 
Das Hauptgebäude des neuen Kultur- und Friedenszentrums in Pilane im Süden Sri Lankas mit seiner imposanten Dachkonstruktion
Das Hauptgebäude des neuen Kultur- und Friedenszentrums in Pilane im Süden Sri Lankas mit seiner imposanten Dachkonstruktion
 
Kinder und Jugendliche aus dem "Little Smile"-Dorf blicken in die Weite ihres schönen Landes
Kinder und Jugendliche aus dem "Little Smile"-Dorf blicken in die Weite ihres schönen Landes
 
Isolde Weidner (links) übergab in Vierzehnheiligen einen Spendenertrag von über 8585 Euro für das Kinderhilfsprojekt "Little Smile" in Sri Lanka von Michael Kreitmeir symbolisch an seinen Bruder, Pater Christoph Kreitmeir. Foto: Alfred Thieret
Isolde Weidner (links) übergab in Vierzehnheiligen einen Spendenertrag von über 8585 Euro für das Kinderhilfsprojekt "Little Smile" in Sri Lanka von Michael Kreitmeir symbolisch an seinen Bruder, Pater Christoph Kreitmeir.  Foto: Alfred Thieret
 

Im März hat die Organisation "Little Smile" wieder etwas Bedeutendes in Sri Lanka geschaffen. Ihr Gründer Michael Kreitmeir erfährt auch Unterstützung aus der Region am Obermain. Sein Bruder ist Pater Christoph aus Vierzehnheiligen.

An jenem Tag im März, als die Eröffnung des Buddhistischen Kultur- und Friedenszentrums gefeiert werden konnte, hatte Michael Kreitmeir - sonst der Zupackende im kurzen Hemd - einen dunklen Anzug angezogen. Das entsprach der Bedeutung des Anlasses, zu dem mehr als 300 buddhistische Mönche, ein Hindu-Priester und ein franziskanischer Bruder, der Präsident und der deutsche Botschafter nach Pilane im Süden Sri Lankas, nahe der Stadt Galle, gekommen waren. Das Großprojekt hatte seine Anfänge in einer Unterrichtsstätte für von der Tsunami-Katastrophe betroffene Kinder und Jugendliche.

Nun soll es ein Ort des Dialogs sein, offen für alle Menschen guten Willens. Werte des Buddhismus wie Friedfertigkeit, Güte und Gewaltlosigkeit in die Gesellschaft Sri Lankas zu tragen, ist Kreitmeir ein Anliegen. Denn der Gründer und Leiter der Kinderhilfsorganisation "Little Smile" erlebt auch vier Jahre nach Ende des Bürgerkriegs Ungerechtigkeiten und die tiefe Trennung zwischen Singhalesen und Tamilen. Im "Little Smile"-Kinderdorf sieht das freilich schon anders aus. Dort sind Kinder unterschiedlicher Herkunft Freunde geworden. Die Kinder waren es auch, die ihn und seine engsten Mitarbeiter nach Pilane begleiteten.

Seit rund 15 Jahren baut Kreitmeir mit an der Zukunft der Kinder in dem Entwicklungsland. Unterstützung erfährt er dabei aus seiner Heimat und auch aus dem Wirkungskreis seines Bruders, des bekannten Franziskanerpaters Christoph aus Vierzehnheiligen. Durch diese Verbindung wurden Michael Kreitmeir und seine Projekte auch Menschen am Obermain ein Begriff.

Isolde Weidner aus Mistelfeld initiierte gleich eine Benefizaktion mit Konzert und Verkauf des von ihr verfassten Gedichtbandes zugunsten von "Litlle Smile". Vor wenigen Wochen übergab sie den Erlös - 8585 Euro. "Das Geld geht je zur Hälfte an die Vorschulkinder im Kinderdorf Mahagedara in Koslanda und an das Kinderheim in Monagarala, der ärmsten Region des Landes", lässt sie wissen. Angesichts der großen Summe scheint es ihr, dass bei diesem Projekt "ganz, ganz viele liebe Menschen und göttliche Helfer" mitgegangen sind". Es sei ihr wichtig gewesen, in ihren "Herzgedichten" - so der Titel des Bandes - "all den Menschen das Kostbare, was uns im Leben geschenkt wird, zu vermitteln", sagt Isolde Weidner.

Wie lange noch?

Michael Kreitmeir ist froh über jedwede Unterstützung. "Alleine kann man wenig erreichen", sagt er. Darum danke er allen, "die uns die Hand reichen, um das Lachen der Kinder zu vermehren". Der Schutz der Kinder, ihnen Heimat und Bildung zu geben, ist das Hauptanliegen seiner Hilfsorganisation geblieben. Dieser Schutz beinhaltet den Schutz der Natur, in der sie leben. Der organische Anbau und Verkauf von Gewürzen ist eine Form der Investition in die Zukunft. "Die Sorge, wie es nach mir weitergeht, ist zum wichtigsten Zukunftsprojekt geworden", berichtet uns Michael Kreitmeir in einer E-Mail. Er spüre, dass seine Kräfte nicht unendlich sind.

Oft werde er gefragt, wie lange er noch bleiben will. Es gehe aber nicht darum, was er will, sondern wie lange seine Anwesenheit notwendig ist, und letztlich bestimmten auch andere darüber, denn sein Visum müsse von Jahr zu Jahr verlängert werden. Es bleibt seine Hoffnung, die Zukunft von "Little Smile" durch ehemalige Kinderdorf-Kinder zu sichern. Veränderung bedarf es wohl auch hierfür, denn die gut ausgebildeten Jungen werden abgeworben, und den jungen Frauen erlauben es nach einer Heirat die Ehemänner in der Regel nicht, weiter selbstständig zu arbeiten.