Meranier-Gymnasium feiert seine Abiturienten
Autor: Gerda Völk
Lichtenfels, Sonntag, 29. Juni 2014
Für die 90 Abiturienten des Meranier-Gymnasiums beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Dafür haben etwa Jeanette Wohnig und Valentin Link , die beiden Schulbesten, schon klare Pläne.
Es war eine fröhliche Abschiedsfeier mit stolzen Eltern und selbstbewussten Abiturienten, bei der die Schulfamilie die Leistung der jungen Leute würdigte und ihnen die Redner viele gute Wünsche mit auf den Weg gaben.
"Das ist Ihr Tag, genießen Sie ihn nach all den Anstrengungen", sagte der stellvertretende Schulleiter Norbert Moschall. Auch dieser Abschlussjahrgang sei Teil der Geschichte des Meranier-Gymnasiums, der zum Gesicht der Schule beigetragen habe.
Den Stolz der Eltern über das Erreichte brachte Diana Witzgall vom Elternbeirat zum Ausdruck. Sie wies darauf hin, dass jedes Ende auch immer einen Anfang habe. Mit dem Abiturzeugnis in der Tasche stünden den jungen Leuten viele Wege offen. Welche Richtungen sie auch einschlügen, ist sei wichtig, es mit ganzem Herzen zu tun.
"Es wäre schön, wenn Sie, wo immer der Weg Sie hinführt, der Schule verbunden bleiben", lautete der Wunsch von Landrat Christian Meißner (CSU). Die jungen Leute seien nicht nur der Stolz der Eltern, sondern des ganzen Landkreises, betonte er.
Ohne Training kein Erfolg. So lautete der Tenor von Maximilian Springer, Jacqueline Vojer und Helena Wirth. Im Gegensatz zu den Akteuren der aktuellen Fußball-Weltmeisterschaft hieß es für die Abiturienten bereits am Freitag Abpfiff und Sieg. Die Abiturienten ließen ihre Schulzeit in einer Art großem Fußballspiel mit Training (Lernen), Coaches (Lehrern) und Zuschauern und Unterstützern am Spielfeldrand (Eltern) Revue passieren: 2002 haben sie als Nachwuchsspieler an der Grundschule angefangen. Vier Jahre später sind sie Mitglieder des "1. FC MGL" geworden. War das Training ohnehin schon hart, wurde es mit dem Übertritt noch härter. Darüber hinaus erschwerte der Fußballbund Kultus das Leben noch zusätzlich. Doch die Anstrengungen haben sich gelohnt. Mit dem Abitur halten sie den langersehnten und hart erarbeiteten Pokal in der Hand. Am Ende ihrer unterhaltsamen Abschiedsrede dankten Maximilian Springer, Jacqueline Vojer und Helena Wirth Eltern und Lehrern für ihre Mühen. Schließlich durften die 90 Abiturienten ihre Zeugnisse entgegennehmen.
Vor fünf Jahrzehnten hat Otto Scheer am Meranier-Gymnasium das Abitur gemacht. In seiner Rede ging er sowohl auf die Unterschiede, aber auch auf die Gemeinsamkeiten mit heutigen Abiturjahrgängen ein. Damals gab es schlecht belüftete Chemiesäle und Lehrer, die Zigaretten rauchten. Damals wie heute waren die Schüler nach Jahren des Lernens froh, die Schule endlich hinter sich lassen zu dürfen. Das Gymnasium sei der Ort, wo aus Kindern Erwachsene werden, betonte Scheer, ein Ort, an dem Persönlichkeiten geprägt werden.
Die Bigband des Gymnasiums unter Leitung von Iris Arnal und der Eltern-/Lehrerchor unter der Leitung von Ulrike Bauer-Trolp umrahmten den Festakt.
Zwei besonders Begabte
Beim Abischerz ihres Jahrgangs in der Woche zuvor hatten Valentin Link aus Lichtenfels und Jeanette Wohnig aus Michelau gefehlt. Beide haben die Traumnote 1,0 im Abiturzeugnis. "Bis zu einem Notendurchschnitt von mindestens 1,3 darf man eine Begabtenprüfung machen", berichtet Valentin Link. Statt fröhlicher Spiele mit ihren Lehrern hieß es für beide Abiturienten also, sich noch einmal einer mündlichen Einzelprüfung in fünf Fächern zu stellen. "Hat man bestanden, kann man in ein Begabtenprogramm aufgenommen werden", erzählt der 18-Jährige.
Valentin Link gehört zu den jungen Leuten, die in ihrer Schulzeit bis zum Abi tur ein Jahr weniger zur Verfügung hatten als frühere Jahrgänge. Nachteile durch das G8 sieht er für sich nicht, "aber man muss sich schon anstrengen", sagt er. Sein Schwerpunkt lag auf dem Fach Chemie. Seine Seminararbeit widmete der 18-Jährige der Analyse von Lebensmitteln. Er untersuchte Spinat im Schullabor und bestimmte den Eisengehalt. Nun peilt Link einen Studiengang in Naturwissenschaften an. Studieren möchte er entweder in Erlangen oder Regensburg, beide Städte hat er sich schon angeschaut. Jetzt stehen aber zunächst einmal Feiern und Entspannen auf dem Programm. Gemeinsam mit zehn Leuten aus seinem Abiturjahrgang wird er in die Ferien fahren.
Jobben und sparen
Auch für Jeanette Wohnig aus Michelau war ihre Abiturnote keine Überraschung. "Es hat sich abgezeichnet, dass es ein gutes Ergebnis wird", sagt sie. Einige Fächer seien ihr leicht gefallen, bei anderen habe sie sich richtig anstrengen müssen. "In Geschichte und Sozialkunde musste ich viel lernen", erzählt die 18-Jährige. Auch Jeanette Wohnig hat eine genaue Vorstellung davon, was nun kommt. Sie möchte Wirtschaftsmathematik studieren.
Bis ihr Semester beginnt, möchte die 18-Jährige die Zeit für all die Dinge nutzen, die während der Prüfungen zu kurz gekommen sind. Computerspiele beispielsweise. Außerdem möchte sie auf ihre erste Wohnungseinrichtung sparen und dafür jobben gehen.