Mehr Tempo für 1517 Haushalte
Autor: Stephan Stöckel
Altenkunstadt, Dienstag, 10. Mai 2016
In Altenkunstadt wurde der Startschuss für das schnelle Internet im Kernort gegeben. Mit dem VDSL-Ausbau verdreifacht sich die Datengeschwindigkeit.
Ob man im Schneckentempo oder mit Hochgeschwindigkeit über die Datenautobahn surft, ist im Internetzeitalter für viele Kommunen ein nicht zu unterschätzender Standortfaktor. "Junge Familien, die hier leben möchten, fragen sofort: ,Wie ist es um die Geschwindigkeit bestellt?'", betont Bürgermeister Robert Hümmer. Gemeinsam mit Marion Thüngen von der Deutschen Telekom gab er den Startschuss für das schnelle Internet im Kernort Altenkunstadt. Symbolisch drückten sie einen roten Knopf.
"Bislang wurden Geschwindigkeiten von drei bis maximal 16 Mbit pro Sekunde erzielt, zukünftig werden es 50 Mbit pro Sekunde sein", erläuterte Ingenieur Siegbert Reuther von der Firma Reuther Netconsulting aus Bad Staffelstein, die die Gemeinde bei der Umstellung unterstützt hatte.
Insgesamt 1517 Haushalte profitieren vom VDSL-Ausbau.
Nach Auskunft des Bürgermeisters haben sich der Freistaat Bayern und die Gemeinde Altenkunstadt den Anschluss an die schnelle Datenautobahn 123 332 Euro kosten lassen. "Davon entfallen 24 666 Euro auf Altenkunstadt", sagte der Redner. Zudem erinnerte er daran, dass die Kommune bereits 2012 in zahlreichen Ortsteilen Auffahrten auf den schnellen Datenhighway geschaffen habe.
Dass sich die Technik rasant weiterentwickelt, wurde bei der Veranstaltung ebenfalls deutlich: In einem dritten Bauabschnitt werden bis zum Herbst nächsten Jahres die Ortsteile Zeublitz, Tauschendorf Trebitzsmühle und Kordigast sowie einzelne Gebäude in Strössendorf, Woffendorf, Röhrig und Altenkunstadt an das schnelle Internet angeschlossen. Dabei handelt es sich um 67 Gebäude, bei denen die hochmodernen Glasfaserkabel bis direkt ins Haus verlegt werden. "Dort werden dann Geschwindigkeiten von bis zu 200 Mbit pro Sekunde erreicht", so Reuther.
Die Gesamtkosten für den dritten Bauabschnitt bezifferte der Breitbandpate der Gemeinde Altenkunstadt, Geschäftsstellenleiter Alexander Pfaff, auf 657 387 Euro. Davon entfallen 131 477 Euro auf die Gemeinde.
Altenkunstadt und die anderen Ortsteile sind nicht vergessen, darauf legten alle Redner großen Wert: Auch hier sollen zukünftig höhere Geschwindigkeiten erzielt werden. "In zwei bis drei Jahren wird die Vectoring-Technik Einzug halten, die in Altenkunstadt eine Verdopplung von 50 auf dann 100 Mbit pro Sekunde ermöglicht", erklärte Reuther. Auch einen Masterplan für die nächsten zehn bis 15 Jahre wird es geben: "In diesem Zeitraum wollen wir Altenkunstadt flächendeckend mit Glasfaser überziehen", ergänzte Hümmer.