Matthias Huber Chef am Lichtenfelser AmtsgGericht
Autor: Alfred Thieret
Lichtenfels, Sonntag, 20. Oktober 2019
Der Nachfolger von Ulrike Barausch versteht das Amtsgericht als ein vielseitiges Dienstleistungszentrum.
Mit einem Festakt führte am Freitag in der voll besetzten ehemaligen Synagoge der Präsident des Oberlandesgerichts (OLG) Bamberg, Clemens Lückemann, den neuen Direktor des Amtsgerichts Lichtenfels Matthias Huber offiziell in sein Amt ein und verabschiedete gleichzeitig dessen Vorgängerin Ulrike Barausch.
Ursula Haderlein, die erst kürzlich ernannte Präsidentin des Landgerichts Coburg, konnte zahlreiche Repräsentanten aus den Bereichen Justiz, Behörden, Körperschaften, Anwaltschaft, Notariat und Verbände begrüßen. Sie verstand diese große Anteilnahme als besondere Wertschätzung für die beiden Hauptpersonen.
Vielfältig und anspruchsvoll
Rein statistisch gesehen bekomme es jeder Bürger im Laufe seines Lebens ein- bis zweimal mit der Justiz zu tun, betonte Clemens Lückemann in seiner Festrede. Ein Gang zum Gericht bleibe nur den allerwenigsten erspart. In der Regel werde es das örtliche Amtsgericht sein. So bunt wie das Leben, so vielfältig und anspruchsvoll seien die Aufgaben der Amtsgerichte. Dabei gehe es nicht nur um die Aburteilung von Straftätern, die Ahndung von Ordnungswidrigkeiten, das Entscheiden von zivil- und familienrechtlichen Streitigkeiten und die Anordnung von Betreuungen, sondern auch um Zwangsvollstreckung, Insolvenzverfahren oder die Publizität des Handelsregisters.
Der Amtsgerichtsdirektor sei nicht nur verantwortlich für den reibungslosen Ablauf des Gerichtsbetriebs und ganz wesentlich bestimmend für das interne Betriebsklima, sondern verleihe seiner Behörde nach außen Gesicht und Bedeutung. Die beiden im Mittelpunkt stehenden Richter- und Führungspersönlichkeiten würden diesem angesprochenen Anforderungsprofil voll entsprechen.
Leiterin des Mahngerichts
Nach knapp dreijähriger Tätigkeit als Amtsgerichtsdirektorin am Amtsgericht Lichtenfels sei Ulrike Barausch nun zur stellvertretenden Direktorin am Amtsgericht Coburg und Leiterin des zentralen Mahngerichts befördert worden. Ist das Amtsgericht Lichtenfels mit 50 Behördenangehörigen eines der beiden kleinsten Amtsgerichte des Bezirks, so ist das Amtsgericht Coburg mit 210 Mitarbeitern das größte im OLG-Bezirk Bamberg und das viertgrößte in ganz Bayern. Ulrike Barausch habe sich während ihrer Tätigkeit in Lichtenfels durch ihr freundliches Wesen und ihre wertschätzende Art das Vertrauen ihrer Mitarbeiter erworben und das Amtsgericht Lichtenfels nach außen hervorragend repräsentiert. Mit seinem Dank verband Lückemann die guten Wünsche für die am 1. September begonnene neue Tätigkeit.
Zum Nachfolger als Amtsgerichtsdirektor von Lichtenfels sei Matthias Huber ernannt worden, der zuletzt viereinhalb Jahre Oberstaatsanwalt bei der Generalstaatsanwaltschaft in Bamberg war. "Ihm ist von seinen bisherigen Vorgesetzten ein hohes Maß an Teamfähigkeit, Kollegialität und Hilfsbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein, Organisationsgeschick und nicht zuletzt ein Blick für das Wesentliche und praktisch Machbare attestiert worden", sagte Lückemann. Somit gebe es keinen Zweifel, dass er die richtige Wahl für dieses Amt sei, stellte er fest und wünschte Huber für seine neue Aufgabe alles Gute.
"Mir fällt es nicht leicht, anlässlich der offiziellen Verabschiedung Lichtenfels Lebewohl zu sagen", unterstrich Ulrike Barausch, auch wenn der Wechsel an das viermal so große Amtsgericht Coburg ihrem eigenen Wunsch nach beruflicher Weiterentwicklung entspreche. Sie spüre aber auch Dankbarkeit für eine Zeit, in der sie mit Menschen zusammenarbeiten durfte, die sich einsetzen für eine bürgernahe, effiziente Justiz und ein Umfeld, in dem Arbeit Freude macht.