Mächtiger Chorgesang in der Marktgraitzer Pfarrkirche
Autor: Klaus Gagel
Marktgraitz, Dienstag, 30. Dezember 2014
Mit Weihnachtliedern aus drei Jahrhunderten, zusammengetragen aus Deutschland, England, Frankreich, und Österreich, verzauberten die Mitwirkenden des Weihnachtskonzerts der Chorgemeinschaft Mannsgereuth/Marktgraitz ihr Publikum in der Pfarrkirche.
Dabei war es vor allem die liebenswerte Mischung aus klassischer Orgelmusik, Volksliedern und modernen Weihnachtsliedern, welche die Zuhörer im tiefsten Innersten berührte.
Den schmückenden Rahmen zu Beginn und am Ende des Konzerts bildeten zwei Orgelstücke, bei denen Axel Stumpf und Thomas Bär die Königin der Instrumente stimmgewaltig zum Klingen brachten. War es zu Beginn des Konzerts der "Dailogue" des französischen Organisten und Komponisten Louis Marchand so geleitetet am Ende des Konzerts Thomas Bär die Zuhörer mit der Dorischen Toccata, einem virtuosen Frühwerk von Johann Sebastian Bach, hinaus in die Winternacht.
Eingebettet in diesen Rahmen erhoben die Sänger ihrer Stimmen, als begabte Solisten, herzerfrischendes Ensemble und als stimmgewaltige Chorgemeinschaft.
Wie ein Befehl erklang der Ruf der Sopranistin Evi Kral "Machet die Tore weit" von der Empore durchs Kirchenschiff. Geradezu zärtlich, mit leichter, zarter gleichzeitig aber sehr agiler Stimme wurde "Ich steh an Deiner Krippen hier" vorgetragen. Mächtig stimmte die Orgel ein in das "Christus ist geboren heut" mit dem die Sängerin ihre Koloraturfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis stellte.
Aus dem Altarraum meldetet sich die Chorgemeinschaft, gebildet von den ehemaligen Männerchören aus Mannsgereuth und Marktgraitz unter der Leitung von Axel Stumpf zu Wort. Das "Kommt und singt zur Weihnacht" stammt zwar ursprünglich aus Frankreich wurde jedoch in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen von Karl Haus ins Deutsche übersetzt.
Mächtiger Chorgesang erfüllte das Kirchenschiff auch bei den beiden mehrstimmig vorgetragenen Liedern aus Österreich "Grünet Felder, grünet Wiesen" und dem freudigen "Der Heiland ist geboren" aus dem Salzkammergut.
Eng sind die Verbindungen zwischen dem Ensemble "Amabile" aus Isling und der Chorgemeinschaft durch die Leiterin Julia Weberpals und so kamen die Konzertbesucher in den Genuss moderner Weihnachtslieder, die man bei derartigen Konzerten ebenfalls nicht an allen Tagen zu hören bekommt.
Gefühlvoll, getragen von einem Hauch Sentimentalität, erklang im Quartett "A Weihnacht, wie´s früher war", gefolgt von mehrstimmigen Chorgesang im wiegenden Dreivierteltakt "Heilige Nacht" und dem unter die Haut gehenden englischen Volkslied "The First Noel". Abgerundet wurde der außergewöhnliche Chorgenuss durch das moderne "Mitten in der Nacht" von Rolf Zuckowski und dem swingenden "Winter Wonderland" - zweifellos einer der vielen Höhepunkte in einem bezaubernden Weihnachtskonzert.
Den abschließenden vierten Teil gestaltete noch einmal die Chorgemeinschaft. Man kann die beiden Ortsvereine zu ihrem Zusammenschluss nur beglückwünschen denn einen solchen Klangkörper, der getragen wird von rund 25 wohlklingenden Männerstimmen findet man heute allenfalls noch in größeren Städten. Bleibt nur zu hoffen dass der Marktgemeinde diese Gemeinschaft noch lange erhalten bleibt denn alle Sänger haben das Alter von sechzig und siebzig Jahren zum Teil deutlich überschritten.
Doch Singen, noch dazu in der Gemeinschaft, erhält jung und das merkte man auch bei der "Weihnacht in Franken". Dahinter verbirgt sich eine Sammlung von einen Dutzend Weihnachtsliedern, die ebenfalls Karl Haus zusammengetragen hat.
Der Musiklehrer und spätere Professor an der Hochschule für Musik in Würzburg lieferte die Elemente zu dieser Kantate die ein Dutzend teilweise auch weniger bekannte Lieder umfasst.
In allen kamen der Lobpreis Gottes und die Freude über die Geburt des Heilands zum Ausdruck und als am Ende das "O freudenreicher Tag" verklungen war entlud sich die Freude und die Dankbarkeit des Publikums über ein überaus gelungenes Weihnachtskonzert in einem langanhaltenden Schlussapplaus.