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Lichtenfelser wollen Toiletten im Bahnhof


Autor: Gerda Völk

Lichtenfels, Donnerstag, 13. November 2014

Das Thema Bahnhofstoiletten kommt bei Bürgerversammlungen immer wieder auf den Tisch. Doch es war nicht der einzige Punkt, der die Leute bei der Zusammenkunft im Stadtschloss beschäftigte.
Machte auf einige Probleme aufmerksam: Karl Müller kritisierte unter anderem die "Bauruine" an der Ecke Langheimer Straße und Stadtknechtsgasse. Foto: Gerda Völk


Für Bürgermeister Andreas Hügerich (SPD) war es die erste Bürgerversammlung für das gesamte Stadtgebiet in seiner noch jungen Amtszeit. Den Bürgern, die am Mittwochabend den Weg ins Stadtschloss gefunden hatten, brannte einiges auf den Nägel. Große Probleme waren keine darunter.

Mit der Ausweisung neuer Baugebiete will die Stadt dem demografischen Wandel entgegenwirken. Neben dem Neubaugebiet in der Wendenstraße sollen weitere 16 Bauplätze für Einfamilien-Wohnhäuser mit einer Gesamtfläche von 14 000 Quadratmetern im Lichtenfelser Stadtteil Roth entstehen. Auch wegen eines Gewerbegebietes an der A 73 sei die Stadt auf einem guten Weg.

Herausforderung Innenstadtbelebung

Als große Herausforderung nannte Bürgermeister Hügerich die Belebung der Innenstadt.

Hier seien bereits Gespräche mit Hauseigentümern und Unternehmen geführt worden. Da die Stadt Wohnen in der Innenstadt attraktiver machen möchte, wird der Jahresparkausweis zum 1. Januar 2015 von derzeit 330 Euro auf 200 Euro reduziert. Dadurch erhofft sich die Stadt eine bessere Akzeptanz bei der Nutzung von Jahresparkausweisen und Tagestickets sowie eine bessere Auslastung der Parkhäuser.

Kreisverkehr geplant

Erst kürzlich wurde ein Grünpfeil an der Kreuzung beim Fachmarktzentrum angebracht. Langfristiges Ziel sei die Einrichtung eines Kreisverkehrs, er koste voraussichtlich rund 450 000 Euro. Erste Gespräche mit den Unternehmen in der Mainau sollen im Frühjahr nächsten Jahres erfolgen.

Öfter Kehren verlangt Gebühren

Im Juni dieses Jahres wurde eine Kehrmaschine für 170 000 Euro angeschafft. Die Hauptstraßen werden laut Stadtratsbeschluss einmal im Monat, alle anderen Straßen viermal jährlich gekehrt. Der Nachteil des Kehrrhythmus' sei eine Verkrautung der Randsteine und ein vermehrter Aufwand für die Kanalreinigung und Sinkkastenleerung. Bei einer Ausweitung des Kehr-Rhythmus' sei die Stadt verpflichtet, Gebühren zu erheben.

Weihnachtsmarkt länger geöffnet

Einheimische und Gäste haben in der Vergangenheit immer wieder die Öffnungszeiten des Weihnachtsmarktes angesprochen. Bislang war um 18 Uhr Schluss. Ab diesem Jahr sind Öffnungszeiten von 15 bis 20 Uhr vorgesehen. Die Märcheneisenbahn soll bis 19 Uhr ihre Runden drehen. "Die Überdachungen am Weihnachtsmarkt sind für die Gläser gemacht, nicht für die Leute", monierte Karl Müller. Er regte an, die Tische etwas kleiner zumachen, sodass auch die Leute vor Regen geschützt sind.

Ein immer wiederkehrendes Thema bei Bürgerversammlungen sind die fehlenden Toiletten im Bahnhof. Gertraud Dorsch begrüßte die Gesprächsbereitschaft der Stadt mit der Bahn. Bürgermeister Hügerich sagte, ein Abstimmungsgespräch mit Regierung und Bahn sei Anfang 2015 geplant.

Bauruine ist für die Stadt erst mal nicht so wichtig

Ein weiteres Thema, das Karl Müller aufgriff, betraf die Bauruine an der Ecke Langheimer Straße/Stadtknechtsgasse. Nachdem das marode Dach entfernt worden sei, regne es bereits den dritten Winter ins Innere, sagte er und schlug vor, das Sandsteingebäude abzubrechen und an dessen Stelle Parkplätze einzurichten. Bauamtsleiter Ulrich Sünkel sagte, viele Leute hätten höchst unterschiedliche Ideen, was mit der Bauruine geschehen soll. Geld werde jedoch für Kindergärten und Schulen dringender benötigt als dafür. "Das ist ein Gebäude, das niemand braucht", so Sünkel.

Nach Ansicht von Müller seien die zwölf Flecht-Skulpturen am Güterbahnhof an der falschen Stelle. Besser sei es, je drei an jedem Ortseingang zu platzieren. Thomas Gieger fragte, wann es endlich mit der Hochwasserfreilegung für Klosterlangheim weitergehe. Der Ort sei zweimal von unwetterartigem Regen betroffen gewesen, der jedes Mal großen Schaden angerichtet habe. Klappernde Kanaldeckel, verblasste Schilder und der schlechte Zustand eines nicht ausgebauten Feld- und Waldweges bei Gnellenroth waren weitere Themen, die angesprochen wurden.