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Lichtenfelser Spielplätze kommen auf den Prüfstand


Autor: Andreas Welz

Lichtenfels, Donnerstag, 06. November 2014

Auf manchen Anlagen im Lichtenfelser Stadtrgebiet haben noch die Mütter der aktuellen Generation gespielt. Und so so sehen sie auch aus. Das soll sich aber ändern. Eine Inspektion in Buch am Forst.
Auf dem Kletterbogen haben schon die Eltern der Kinder geturnt.


von unserem Mitarbeiter Andreas welz

Lichtenfels — Die Attraktivität der 20 Kinderspielplätze in der Stadt Lichtenfels und der 36 in den Dörfern soll erhöht werden. Das beschloss der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung. Derzeit wird mit dem Stadtentwicklungsausschuss ein Konzept erarbeitet, um mit der Beteiligung der Bürger konkrete Maßnahmen umzusetzen.
Den Anstoß gaben Anfang September junge Eltern in Buch am Forst, die sich mit ihren insgesamt 25"spielplatzfähigen" Kindern über eine Anlage beschwerten, auf der noch ihre Mütter gespielt hätten und die Spielgeräte seither die gleichen geblieben seien.

Inspektion vor Ort

Die Jungen Bürger unter Federführung von Christian Bauer, brachten am 13. Oktober einen entsprechenden Antrag in den Stadtrat ein, der von allen Fraktionen gebilligt wurde.

Am vergangenen Montag war es dann soweit: Bürgermeister Andreas Hügerich, der die Aktion engagiert unterstützt, stellvertretender Bauamtsleiter, Ulrich Sünkel und der Beauftragte für Spielplätze und Kindergärten, Christian Bauer, inspizierten den Bucher Kinderspielplatz. Rund ein Dutzend Eltern hatte sich mit ihren Kindern an der ehemaligen Schule eingefunden. Während die Kids umhertollten, brachten die Eltern ihre Wünsche vor.
Uwe Thaler machte deutlich, dass die Geräte zwar in Ordnung seien, aber unattraktiv. "Wir wollen hier keine super Burg, sondern Spielgeräte für ganz kleine und ältere Kinder", sagte er. Ein Kletterturm,r ein Balancierbalken oder eine Nestschaukel waren seine Vorschläge. Und Sohn Jonathan ergänzte: "eine Seilbahn". Das Stadtoberhaupt war beeindruckt: Eine Seilbahn habe er sich als Kind auch immer gewünscht. Brigitte Preissler vom Obst- und Gartenbauverein bemängelte, dass der Sandkasten zu tief sei und regte die Aufstellung einer kleinen Torwand an. Wünschenswert seien Bodenmarkierungen auf dem ehemaligen Pausenhof für Kettcars. Spielgeräte sollten für alle Altersgruppe vorhanden sein.

Kein Zaun

Eine Nachbarin beschwerte sich über meist ältere Kinder, die Zaunlatten abbrechen oder auf dem angrenzenden Dach des Schuppens herumturnten. Sie schlug einen Industriezaun vor, der aber allseits abgelehnt wurde. Ulrich Sünkel war der Meinung, dass ein solcher Zaun nicht in den ländlichen und idyllischen Platz mit seinen hohen Bäumen passe. "Wenn wir 20 Latten erneuern, steht das in keinem finanziellen Verhältnis zu einem neuen Zaun", sagte er. Lisa Walter machte gegenüber dem Bürgermeister deutlich, dass die Eltern mithelfen wollen, den Platz zu pflegen. Diese Anregung nahm Hügerich dankbar auf.
Hochbauingenieur Uli Sünkel sprach die Sicherheit der Spielgeräte an, die von der Unfallversicherung gefordert werden. Eine nicht kindgerechte Balkenwippe solle abmontiert werden. Bürgermeister Hügerich hatte ein anderes Problem: "Unser Haushalt hat ein begrenztes Budget, unsere finanziellen Mittel sind begrenzt", sagte der Rathauschef.

Firmen als Sponsoren

Er schlug vor, spendenwillige Firmen für die Aktion zu gewinnen. Der Spendername oder die Firma dürften an den Geräten angebracht werden. Einige Eltern forderten angesichts rasender Autofahrer eine 30-Kilometer-Tempobegrenzung auf der Zufahrtsstraße "Am Melm". Auch der Gehweg zum Spielplatz sollte besser gesichert sein.