Lichtenfelser Senioren schauen auf die Kirche
Autor: Andreas Welz
Lichtenfels, Mittwoch, 25. Juli 2018
Der neue Gebäudekomplex bietet Raum für Tagespflege, betreutes Wohnen, Arztpraxen und Büros.
Das gemeindliche Einvernehmen wurde der Bauvoranfrage der Lichtenfelser Firma Dr. Rießner GmbH im Bauausschuss erteilt, im Quartier Kirchgasse ein Seniorenwohnheim zu errichten. Die Planung des Quartiers war das Ergebnis eines städtebaulichen Wettbewerbs, das in dem neuen Gebäudekomplex Raum für Tagespflege, Betreutes Wohnen, Arztpraxen und Büros geschaffen werden sollen. Zuvor wird die Stadt die drei alten Häuser Kirchgasse 12, 14 und 16, deren Eigentümerin sie ist, abreißen lassen, um dem künftigen Bauherren eine freie Fläche übergeben zu können.
Städtebauliche Aufwertung
Grünes Licht gab es auch für die Bauvoranfrage der Raab-Baugesellschaft Ebensfeld, in der Bamberger Straße einen Neubau für betreutes Wohnen mit vier Vollgeschossen zu errichten. Auch bei diesem Projekt erfahre Lichtenfels eine städtebauliche Aufwertung, zeigte sich Bürgermeister Andreas Hügerich (SPD) zufrieden. Damit zusammenhängend wurde auch die Errichtung eines Parkdecks von der Firma Wagner GmbH mit 90 Stellplätzen für Besucher, Bewohner und Mitarbeiter befürwortet.
Den Konflikt von zunehmenden Autoverkehr in der Fußgängerzone und Rad fahrende Raser auf dem Marktplatz konnte wieder nicht gelöst werden. Ein Jahr ist vergangen, als die Fraktion der Grünen die Sperrung der Fußgängerzone beantragt hatten. Bürgermeister Andreas Hügerich berichtete von einer Verkehrsschau am Unteren Tor, unmittelbar nachdem der Antrag eingegangen war. Polizei, Feuerwehr und Bauamt hielten eine Absperrung im Bereich des Tores grundsätzlich für denkbar. Seitens der Feuerwehr bestünden keine Bedenken, da angebrachte Pfosten bei Bedarf entfernt werden könnten. Einer festen Absperrung sei wegen des notwenigen Lieferverkehrs nicht zu empfehlen, da die Fahrzeuge nur noch vom Markt einfahren könnten und auf dem Säumarkt wenden müssten, so der Bürgermeister.
Absperrpfosten am Unteren Tor?
Eine verstärkte Überwachung des widerrechtlichen Durchgangsverkehrs durch die kommunale Verkehrsüberwachung habe keine Verbesserung der Situation ergeben. Daher schlug die Verwaltung vor, einen Absperrpfosten vor dem Unteren Tor aufzustellen. Der Bauausschuss folgte diesem Beschlussvorschlag nicht. "Wir müssen erst mit den Anliegern und den Geschäftsinhabern sprechen", fasste Stadtrat Helmar Zipp (SPD) die mehrheitliche Meinung zusammen. Frank Rubner (CSU) schlug vor, den Pfosten im Bereich der Ratsapotheke aufzustellen, damit die Versorgungsfahrzeuge weiterhin durch das Tor fahren könnten. Dietmar Heinkelmann (SPD) stellte ein erhöhtes Verkehrsaufkommen und rasende Radfahrer auf dem Marktplatz fest. "Dem muss Einhalt geboten werden", forderte er. Rudolf Panzer (Freie Wähler) empfahl, Schilder "Radfahrer absteigen" oder "Radfahrer Schritt fahren" aufzustellen. Alfred Thieret (CSU) war dagegen: "Wenn kein Fußgänger zu sehen ist, warum soll ich als Radler denn absteigen oder Schritt fahren?", fragte er. Schließlich war man mit dem Vorschlag einverstanden, vor der Beschlussfassung einen Ortstermin mit allen Beteiligten durchzuführen. Einstimmig wurde beschlossen, die neue Erschließungsstraße "An der Zeil II" den Straßennamen Siegfried-Hofmann-Straße zu geben. Durch die Gründung seiner Firma Werkzeugbau Hofmann sei das Gewerbegebiet entstanden, hieß es in der Begründung. Für das neue Baugebiet in Reundorf standen mehrere Straßen Namen zur Auswahl, die alle einen örtlichen Bezug hatten. Für die Haupterschließungsstraße wählte das Gremium Vierzehnheiligenstraße, für die beiden anderen Maintalstraße und Josef-Schmidt-Straße.