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Lichtenfelser Hobbyküche verwöhnen ihre Frauen


Autor: Klaus Gagel

Lichtenfels, Sonntag, 25. Sept. 2016

Die Lichtenfelser Hobbyköche bereiteten ihren Frau ein sensationelles Sechsgänge-Menü. Die Zutaten kamen aus der Region.
Ein festliches Menü bereiteten die Lichtenfelser Hobbyköche ihren Frauen und Ehrengästen.Klaus Foto: Klaus Gagel


Kochen ist Kunst, davon konnte man sich beim Galaessen der Lichtenfelser Hobbyköche überzeugen. Einmal mehr zauberten die Gourmets ein Sechsgänge-Menü auf die festlich dekorierten Tische der Reundorfer Mainfeldhalle.


Frauen kamen auf ihre Kosten


Unausgesprochen drängte sich die Frage auf, wer eigentlich die besseren Köche sind - die Frauen oder die Männer? Doch es ging nicht um diesen Wettstreit der Geschlechter. Angerichtet war vielmehr zu Ehren der Ehefrauen, die die Kochkünste ihrer Männer in vollen Zügen genossen.

Ganz gezielt hatten die Lichtenfelser Hobbyköche dabei auf regionale Produkte gesetzt. Das begann schon mit der Begrüßung aus der Küche, einem Ziegenkäse-Birnenaufstrich auf geröstetem Walnussbrot kombiniert mit einem Streitberger Apfel-Secco. Schon hier konnte die Zunge ertasten, was wahre Kochkunst ausmacht.
Wie bei einem Musikstück ist es die perfekte Kombination der verschiedenen Zutaten, die den vollendeten Genuss ausmachen.


An jedes Detail wird gedacht


Nicht weniger als zwölf Komponenten verbargen sich hinter dem Eröffnungsschmankerl, angefangen von Cocktail-Tomaten, Birnen, Schalotten über Ziegenfrischkäse und Studentenfutter, verfeinert mit Zitronensaft, Butter, braunem Zucker, Pfeffer und Salz bis hin zur frischen Kresse. Welche kommerzielle Küche kann sich schon diesen Aufwand leisten? Sogar das geröstete Walnussbrot war selbst gebacken.

Die Hobbyköche überlassen eben nichts dem Zufall, dafür steht schon der Name ihres Chefkochs Edmund Zeulner. Generalstabsmäßig ist jedes auch noch so kleine Detail geplant: von der stillvollen Speisekarte über den aparten Tischschmuck aus rosa Rosen und grünen Tomaten bis hin zum minutengenauen Zeitplan, wann welche Gerichte auf den Tisch kommen.

Licht und lecker schloss sich an den Begrüßungshappen der Auftakt zur festlichen Ouvertüre an, eine Lachsforellenpastete auf pikantem Gurkenrelish zum Weißbrot. Auch lag das Geheimnis des vollendeten Geschmacks in den exquisiten Zutaten. Rote Chilischoten, Crema Balsamico und Maldon-Salz mussten es neben Knoblauchzehen und Sesamöl schon sein, um dem Gurkenrelish die unvergleichliche Würze zu verleihen.


Harmonische Sinfonie


Kaum war dieser Akkord auf der Zunge verklungen, da warteten die Hobbyköche bereits mit einem Apfel-Carpaccio mit Rucola und karamellisierten Walnüssen auf, welches das zartrosa gegarte Roastbeef wie eine harmonische Sinfonie umspielte.

Ein Rotbarschfilet auf Broccoli-Püree und verfeinert mit Haselnussbutter brachte nach der vorausgegangenen Lachsforellenpastete erneut die Fischkomponente auf den dekorativ angerichteten Teller. Links und rechts zierten zwei Broccoliröschen die Komposition aus Fischfilet und gehakten Haselnüssen.

Etwas leisere Töne schlugen die Hobbyköche mit ihrem erfrischenden Apfelsorbet an, einem leicht säuerlich angehauchten Etwas aus Äpfeln, Apfelsaft, Zitrone und Eiweiß.


Paukenschlag nach Kunstpause


Der eigentliche Paukenschlag folgte nach einer kleinen Kunstpause mit den unter Vakkum gegarten Hähnchenbrustfilets an einer himmlisch schmeckenden Weißweinsauce, deren cremig-gelbe Farbe den Spekulationen über die Zutaten Tür und Tor öffnete. Garniert war das zart angebratene Filetstück mit gelben Pfifferlingen und fein gehackter roter Beete.

Einmal mehr lag das Geheimnis des zarten Fleischgeschmacks im "sous vide". Das Fleisch war im Vakuumbeutel eingeschweißt dem Dampfgarer anvertraut worden, ehe es in der Pfanne sein knusprig braunes Äußeres verliehen bekam.


Basilkum-Eis als Schluss-Akkord


Abgerundet wurden die Fleisch- und Fischgerichte durch edle Weiß- und Rotweine aus Franken, die der Chef-Sommelier den Gästen kredenzte.

Der Schlussakkord eines begeisternden Galamenüs war einem Basilikum-Eis auf einem Erdbeerspiegel, verziert mit Waldbeeren und Franken-Muscaris, vorbehalten. Nur zu gern forderten einige der anwesenden Damen einen kleinen Nachschlag.

Die Liebeserklärung an die Ehefrauen war damit komplett, wenngleich etliche Gäste noch gern einen Espresso, einen Cappucino oder ein Glas Latte Macciato folgen ließen. Zum Wohlfühlgefühl der Damenwelt gehörte aber auch, dass die Männer auch das Abspülen am darauffolgenden Morgen übernahmen.