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Lichtenfelser ergreifen neuen Beruf im Rettungswesen


Autor: red

Lichtenfels, Freitag, 17. Oktober 2014

Die Ausbildung zum Notfallsanitäter startet beim BRK-Kreisverband. Mit dieser Qualifikation kommen Angehörige dieses Berufes in die höchste nichtärztliche Stufe des Rettungswesens.
Die neue Ausbildung zum Notfallsanitäter wird die Notfallrettung weiter verbessern.  Foto: red


Die rettungsdienstliche Struktur wird bundesweit durch das Notfallsanitätergesetz neu geregelt. Es trat Anfang dieses Jahres in Kraft und regelt das bisherige Rettungsassistentengesetz neu. Künftig werden Notfallsanitäter die höchste nichtärztliche Qualifikationsstufe im Rettungsdienst darstellen. Der BRK-Kreisverband Lichtenfels hat auf die neuen gesetzlichen Regelungen schnell reagiert und bildet seit 1. Oktober die ersten zwei Notfallsanitäter nach den neuen Richtlinien aus.

4600 Stunden in drei Jahren

Mit Bianca Külkens und Marvin Geuther haben im Oktober zwei Auszubildende die neue Ausbildung zum Notfallsanitäter begonnen. Vor den beiden Rotkreuzlern liegt eine dreijährige, neu strukturierte Ausbildungsform, die vor allem das theoretische Wissen und das praktische Können des Rettungsdienstpersonals verbessern soll.

Die stetig weiterentwickelnde Notfallmedizin und neue wissenschaftliche Standards erforderten eine solche Anpassung der Ausbildung.

Klinische Ausbildung

Innerhalb von drei Jahren absolvieren die beiden BRK-Auszubildenden neben fast 2000 Stunden Unterricht an der Berufsfachschule für Notfallsanitäter außerdem 720 Stunden klinische Ausbildung, wobei wichtige Schwerpunkte auf die Bereiche Anästhesie, Notaufnahme oder Intensivmedizin gesetzt werden. Die theoretischen und praktischen Kenntnisse aus Schule und Klinik werden blockweise in fast 2000 Einsatzstunden in der Lehrrettungswache des BRK-Kreisverbandes Lichtenfels angewandt.

Dort arbeiten Bianca Külkens und Marvin Geuther in einem großen Team aus haupt- und ehrenamtlichem Rettungsdienstpersonal. Während der Ausbildung werden die jungen Rotkreuzler von Lehrrettungsassistenten unterstützt, die als Mentoren die gesamte Ausbildung begleiten und wichtige Ausbildungsinhalte in Unterrichts- oder Praxisform intensivieren. Für Lehrrettungsassistent Stephan Moser ist die Arbeit mit den jungen Auszubildenden eine wichtige und notwendige Arbeit. "Nur so können die oftmals theoretisch gelernten Ausbildungsinhalte nochmals geübt werden, um sie anschließend in der täglichen Notfallrettung auch anwenden zu können."
Zukünftig wird die neue Ausbildung zum Notfallsanitäter die Ausbildung zum Rettungsassistenten ersetzen. Für alle bisherigen Rettungsassistenten ist eine Weiterqualifizierung zum Notfallsanitäter möglich. Die Bezeichnung Notfallsanitäter kann - je nach Berufserfahrung als Rettungsassistent - in Form einer staatlichen Ergänzungsprüfung oder einer weiteren Ausbildung zur Vorbereitung auf die Ergänzungsprüfung erlangt werden. red