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Lichtenfelser Baumesse ein Ort der wertvollen Kontakte


Autor: Markus Häggberg

Lichtenfels, Sonntag, 17. März 2019

Die Aussteller in der Lichtenfelser Stadthalle hatten den interessierten Besuchern einiges zu bieten. Beobachtungen zwischen Flüssigtapete und Finanzierung.
Christian Demuth geht gegen Nässe vor. Den von ihm behandelten Steinen macht Feuchtigkeit nichts mehr aus. Foto: Markus Häggberg


An 43 Ständen konnte man sich am Samstag und Sonntag bei der fünften Auflage der Fachmesse "Wir bauen!" in der Stadthalle informieren. Und tatsächlich stieß das Thema auf Anklang. Interessant dabei: Saß man erhöht auf der Galerie und betrachtete die Messebesucher, dann stellte man fest, dass das Thema Bauen einen wohl ein Leben lang begleiten kann.

Kein bloßer Small-Talk

Wer nicht baut, der saniert vielleicht - und wer auch das nicht tut, der macht es sich womöglich barrierefrei. Schon kurz nach der Öffnung am Samstag kam es zum Stimmengewirr. Gespräche zwischen Besuchern und Ausstellern kamen bald in Gang. Kein bloßer Small-Talk, sondern weit absichtsvoller als von manch erfahrenen Ausstellern bei Messen anderswo beobachtet.

Wenn man von einem Besucher angesprochen werde, so einer der Aussteller, dann sei das im Regelfall ein "wertvoller Kontakt". Alexander Sünkel, tätig im Verkauf und im Vertrieb für die Firma Krines, die sich für Fenster, Türen, Wintergärten und die Sicherheit im Haus stark macht, hält der Lichtenfelser Messe noch etwas anderes zugute: "Hier hat man früh am Samstag schon so viele Kontakte wie auf einer vergleichbaren Messe an einem Sonntagabend nach zwei Tagen."

Kein Mann der einfachen Sätze

Christian Demuth ist kein Mann der einfachen Sätze: "Silikon auf Paraffinwachsbasis, somit dünner als Wasser, es imprägniert den Stein, dringt in die Kapillaren ein, ummantelt diese und verändert dadurch den Eintrittswinkel des Wassers. Allerdings bleibt der Stein dampfdiffusionsoffen." Ein Satz für die Ewigkeit, so drollig wie sinnvoll. "Das ist knallharte Physik und Chemie"", erklärt Demuth im Gegenzug lachend.

Was den Sanierungsspezialisten umtreibt, ist Feuchtigkeit, die ins Haus dringen kann - von oben, von unten, von der Seite. "Wir sind schon ewig hier auf der Messe", erklärt der Hirschaider seine Verbundenheit zu Lichtenfels, die wie immer zweitägig und für Besucher eintrittsfrei ist. "Über diese Messen hier kamen Nachgeschäfte zustande", so Demuth, der die Organisation lobt. Auch weil auf Wünsche und Anregungen eingegangen werde.

Das Lob gilt Ausrichter Heiko Bayerlieb, der es erstmals Ausstellern ermöglichte, im oberen Stockwerk der Stadthalle kostenfreie Vorträge anzubieten. So wie die Finanzberater von BSC. Christian Schwalb trifft für das Haus eine Aussage, die erstaunt. Der Bankkaufmann berichtet von erstaunlich vielen Bauwillige, "die keine Ahnung davon haben, dass Banken miteinander in Konkurrenz stehen und es deshalb sehr wohl unterschiedliche Konditionen gibt".

Klodusche und "Hopfenhöhle"

Erstaunlich auch, was Lisa Pfänder zu erzählen weiß. Der Hauptsitz der Firma, die sie hier vertritt, ist Großheirath. Worum es an ihrem Stand auch geht, ist das Spülen, die Hygiene auf dem Klo. An dem Produkt, für das sie wirbt, fährt nach Geschäftsabschluss ein Duscharm aus, der das Toilettenpapier überflüssig macht. Für diesen Vorgang gibt es sogar eine Handy-App. Nur: "In Asien wird ein Dusch-WC eher mit Hygiene in Verbindung gebracht als in Deutschland."

Das Kurioseste der Messe aber dürfte in die Kategorie Tiefbau fallen. Die "Hopfenhöhle", so heißt der Mini-Lift, der eine Art Vorratskammer für Bier darstellt, die man in den Rasen einlassen kann ...