Chor und Band des Evangelischen Freundeskreises Hof bot in Bad Staffelstein "Am Anfang der Ewigkeit" mit eindrucksvoller szenischer Untermalung.
Nach dem Konzert kam es zum großen Knall: Ein zentnerschwerer Scheinwerfer krachte einen Meter von Chorleiterin Heidrun Seiferth entfernt in die Bankreihe. Wenn die Bad Staffelsteiner den Abend wegen des ihnen gebotenen Musicals in Erinnerung behalten werden, so mag es das Hofer Ensemble seinerseits wohl deshalb nicht vergessen. Immerhin ist es zwischen Hof und Nürnberg 21 Mal unterwegs, um binnen vier Monaten "Am Anfang der Ewigkeit" an die Ohren zu bringen. Am Sonntagabend strömten die Zuhörer dem Musical in der St. Kilianskirche nur so zu.
Hauptschiff - voll. Seitenschiffe - voll. Empore - gut besucht. Selbst in den zu ihr hinauf führenden Gängen und Wendeltreppen ließen sich Menschen zum Lauschen nieder. Auch auffällig viele junge Menschen kamen, sinnsuchend versonnen wirkend und in Nischen auf Decken kauernd. Wozu Pfarrer Georg Birkel alle begrüßte, sollte ein Musical auf engstem Raum werden.
Läuterung nach dem Tod
Schon zum fünften Mal gastierten EFH-Chor & Band (Evangelischer Freundeskreis Hof) an diesem Ort, und was dann begann, bot Licht und Schatten. Im wahrsten Sinne, denn ein Beamer sollte vom Standpunkt Orgel aus zur szenischen Untermalungen das Gewölbe in wechselndes Licht tauchen. Vor dem Altar war der Chor aufgestellt, insgesamt 27 Männer und Frauen.
Worum es ging, war eine Art Kurzfassung eines Ladenhüters, eines Buches nämlich, das keinen Absatz fand, aber doch zu diesem Musical inspirierte. Der amerikanische Autor Michael Phillips schilderte das Schicksal eines Professors und Dozenten, der nicht an Gott glaubt und andere Menschen gleichfalls zu dieser Überzeugung bringt. Er hat einen Unfall, stirbt und hat nun Stationen der Läuterung zu durchlaufen.
Auf der Bühne übernahm diese Rolle stimmsicher Attila Landgrafe. Überhaupt darf man dem Chor und seinen Solisten bescheinigen, gute Gesangsarbeit geleistet zu haben. Vor allem die ersten drei Nummern waren kompositorisch auffällig, begleitet durch Keyboard, E-Gitarre, Klarinette und Saxophon. Einmal bediente sich das Werk, bei dem vor allem Tonschöpfungen christlicher Liedermacher eingesetzt wurden, auch der Melodie eines Clapton-Songs: Tears in heaven.
Langatmige Erlösung
Interessant auch die Dramaturgie, die u.a. durch die Beleuchtung vorgenommen wurde. In bläuliche, rötliche, gelbliche Umgebungen wurde der Wissenschaftler und Dozent Steve Rowland gestellt und begegnete Engeln, Ratgebern, Mitleidenden. Am Ende findet der in seinem Tode wandernde Mann Erlösung, wobei es dann doch ein bisschen langatmig wurde. Weil schon zwei, drei Songs vorher die Erlösung vom Publikum verstanden wird, bedurfte es ja eben weiterer Lieder im Grunde nicht mehr. Hier driftete das Werk so ein bisschen in Richtung Pädagogik ab. Dennoch, unterm Strich, war das Publikum sehr angetan. Es gab stehende Ovationen und es wird gewiss ein Wiedersehen geben.