Landkreis Lichtenfels: Lohnt sich eine PV-Anlage für mich? Behörde gibt Tipps
Autor: Redaktion
LKR Lichtenfels, Mittwoch, 28. Dezember 2022
Warum und wann lohnt sich die Installation von Solaranlagen? Dazu gibt das Landratsamt Lichtenfels Informationen.
Circa 50 Prozent der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien im Landkreis Lichtenfels werden durch Photovoltaikanlagen erzeugt, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamts. Das enorme Potenzial der ungenutzten Dachflächen wird im neuen Solarpotenzial- und Gründachkataster des Landkreises Lichtenfels sichtbar und greifbar, erläutert die Klimaschutzbeauftragte des Landkreises Lichtenfels, Anika Leimeister.
Jeder Bürger kann hiermit prüfen, ob sein Gebäudedach für Photovoltaik, Solarthermie und Dachbegrünung geeignet ist. Zudem ist es möglich, sich über den Ertragsrechner eine Abschätzung des Ertrags und der sich daraus ergebenden Wirtschaftlichkeit zum ausgewählten Gebäude zu erstellen.
Hierfür sind folgende Schritte nötig:
Video:
- Startseite des Geoportals des Landkreises Lichtenfels öffnen unter www.lkr-lif.de/solarkataster aufrufen.
- Über die Karte oder Adresssuche das Gebäude suchen.
- Auf der rechten Seite das Thema Erneuerbare Energien/Klimaschutz wählen und den Unterordner Solarpotenzial- und Gründachkataster mittels Pfeil öffnen. Mittels Häkchen eine Unterkategorie wählen: Photovoltaik, Solarthermie oder Gründach.
- Gewünschte Dachfläche anklicken: auf der rechten Seite erscheinen eine Legende sowie weitere Informationen und ein Link zum Wirtschaftlichkeits-Rechner.
- Für die Wirtschaftlichkeitsprüfung dem Link folgen und eine Detailberechnung oder Schnellberechnung vornehmen.
Wann ist eine PV Anlage wirtschaftlich?
Um die Wirtschaftlichkeit der Photovoltaikanlage abzuschätzen, ist es nötig den Stromverbrauch im Haushalt und das Verbrauchsverhalten zu analysieren. Die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage wird aufgrund der geringen gesetzlichen Vergütung maßgeblich vom Eigenstromverbrauch der Hausbewohner beeinflusst.
Der Eigenverbrauch gibt an, wie viel Prozent des produzierten PV-Stroms selbst genutzt werden kann und wie viel ins Stromnetz eingespeist wird. Dadurch, dass die Stromerzeugungskosten durch Solarstrom vom eigenen Dach wesentlich günstiger sind als der Bezug des Stroms aus dem Netz, spart man durch die Photovoltaikanlage Energiekosten ein. Um die Einsparung zu maximieren, sollten Erzeugung und Verbrauch zeitlich möglichst ähnlich sein.
Die Installation eines Speichers erhöht den Eigenstromverbrauchsanteil. Der von der Photovoltaikanlage produzierte Strom wird, sofern er nicht direkt im Haus verbraucht wird, zum Laden der Batterie eingesetzt. So steht er in sonnenarmen Stunden zur Nutzung zur Verfügung. Da die monetäre Einsparung beim Eigenverbrauch des Stroms größer ist, als bei der Einspeisung ins Netz, und die Kosten für Batteriespeicher sinken, lohnt sich die Investition zunehmend. Die Kosten der Batterien sind abhängig von ihrem Typus und ihrer Größe. Hauptsächlich werden Lithium-Solarstromspeicher eingesetzt. Lithium-Batterien haben in der Regel eine Lebensdauer von mindestens 20 Jahren.
Für den Betrieb einer PV-Anlage sieht das EEG mehrere Möglichkeiten vor: zum einen die Volleinspeisung und zum anderen die Möglichkeit zur Eigennutzung mit Überschusseinspeisung. Bis zu einer Anlagenleistung von 750 kWp kann für den in das Stromnetz eingespeisten Strom eine Vergütung nach EEG verlangt werden. Bei größeren Anlagen besteht die Pflicht zur Direktvermarktung der erzeugten Energie.