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Kutzenberger Gartentheater wächst und gedeiht


Autor: Gerda Völk

Kutzenberg, Freitag, 10. Mai 2019

Ein denkmalgeschützten Gutshof in Kutzenberg wird zur Spielstätte des Fränkischer Theatersommers.
Noch bearbeiten schwere Baumaschinen das Gelände. Die erste Vorstellung im neuen Gartentheater ist für Pfingstsonntag geplant.  Foto: Gerda Völk


Schon beim ersten Besichtigungstermin des denkmalgeschützten Gutshofes in Kutzenberg erkannte Jan Burdinski, Intendant des Fränkischer Theatersommers, das Potenzial der Außenanlagen.

Neben dem langgestreckten Hauptgebäude befand sich einst ein relativ großer Garten. "Der Platz würde sich für ein Gartentheater geradezu anbieten", sagte Burdinski damals zum früheren Bezirkstagspräsidenten Günther Denzler. Der Bezirk hatte den Gutshof vor etwa einem Jahr der Landesbühne Oberfranken (besser bekannt als Fränkischer Theatersommer) geschenkt. Inzwischen hat die damalige Idee reale Formen angenommen.

Komödie am 9. Juni

Noch bearbeiten schwere Baumaschinen das Gelände, doch am Pfingstsonntag, 9. Juni soll die erste Vorführung mit der Komödie "Was sie schon immer über Franken wissen wollten" starten. "Gut möglich, dass es am Einweihungstag einen Biergarten gibt, das kommt aber auf das Wetter an", verrät Burdinski. Platz genug wäre ja vorhanden.

Die Zuschauerränge befinden sich an der Stirnseite des Hauptgebäudes, wo später das Kassenhäuschen geplant ist. Der Platz bietet zwischen 200 und 250 Sitzmöglichkeiten, je nach Bestuhlung. Dem gegenüber, geschickt das Gelände ausnutzend, befindet sich der Bühnenbereich, in dem die Schauspieler agieren werden.

Die neue Spielstätte hat Architekt Matthias Jacob aus Bamberg geplant, umgesetzt hat es die Firma Alexander Krappmann aus Bad Staffelstein. Ursprünglich sollte der Bühnenbereich in den Hang gebaut werden, aber davon hat man Abstand genommen, weil die Gefahr bestand, dass der Hang rutscht. Jetzt befindet sich die Bühne beinahe gegenüber dem Hauptgebäude.

Was Burdinski am meisten freut ist, dass die alte Magnolie erhalten werden konnte. Die Bühne ist rund 80 Zentimeter hoch und treppenartig angelegt. Gleich neben der Hauptbühne entsteht eine weitere, etwas kleinere Bühne, die ebenso wie die Treppen in die Handlung mit einbezogen werden können. Die Treppenstufen sind mit 70 Zentimeter groß genug.

Von Mammutbäumen umrahmt

"Die Inszenierungen der nächsten Jahre werden die Gegebenheiten vor Ort einbeziehen", klärt Burdinski auf. Erhalten werden konnte auch eine alte Sandsteintreppe, auf die später dann Blumenkübel stehen sollen. Umrahmt wird das Gartentheater von Mammutbäumen, die im ersten Jahrzehnt des letzten Jahrhunderts gepflanzt wurden. Damals war diese Baumart in Mode. Entstehen soll auch ein barrierefreier Zugang zum Gelände. Darüber hinaus sind ausreichend Parkplätze vorhanden.

"In den Pausen können die Besucher um den kleinen See spazieren gehen", schwärmt Burdinski. Die Freude über die Realisierung des Gartentheaters ist dem Intendanten deutlich anzumerken. Mit der neuen Spielstätte verfügt der Theatersommer im Landkreis Lichtenfels über eine ganze Reihe von Aufführungsorten, für die es ein eigenes Programmheft für die Spielzeit 2019 gibt. Falls es doch einmal regnen sollte, gibt es als Ausweichmöglichkeit eine in unmittelbarer Nähe gelegene große Scheune, die schon heute als Probenraum genutzt wird.

Das Gartentheater verfügt auch über die notwendigen technischen Einrichtungen sowie über einen Bereich, in dem die Gäste während der Pausen bewirtet werden. Beim Rundgang über den ehemaligen Ökonomie-Hof des Guts Kutzenberg sprudeln beim Intendanten des Fränkischen Theatersommers die Ideen. Wo heute noch Gras eine ebene Fläche bedeckt, sieht Burdinski schon eine große Inszenierung mit Zuschauern, die inmitten des Geschehens sitzen. Zur finanziellen Realisierung des Gartentheaters haben die Oberfranken Stiftung, der Kulturfonds Bayern und der Bezirk Oberfranken beigetragen.