Kürbisse: bunt, rund und gesund
Autor: Ramona Popp
LKR Lichtenfels, Dienstag, 14. August 2018
Kürbisse sind das ideale Einsteiger-Gemüse und leicht zu verarbeiten.
Erntedank- und Herbstdekorationen sind ohne die Riesenfrüchte in knalligen Farben nur halb so schön. Orange, gelb oder grün mit Streifen: Der Kürbis ist einfach ein Hingucker. Noch wesentlich vielseitiger als im Aussehen sind die runden oder ovalen Früchte in der Verwendung. Am bekanntesten dürften wohl die Suppen sein, die aus ihnen zubereitet werden können. Bei bestimmten Sorten kann man sich sogar das Schälen sparen, weil deren Schale gleich mit in den Topf wandern darf.
Vor Halloween werden besonders große Exemplare natürlich gerne ausgehöhlt, um dann gruselige Gesichter zu schnitzen und von innen mit einer Kerze zu beleuchten. Das Fruchtfleisch kann als pikantes Gemüse oder Füllung für Tortellini zubereitet werden, als saftige Zugabe im Brotteig verbacken werden aber auch in einem süßen Kuchen.
All das macht Ingrid Meixner nicht. "Ich baue sie nur an", sagt sie lächelnd. Wer von Unnersdorf die Straße Richtung Herreth nimmt, kommt direkt am Hof der Familie vorbei. Spezialgebiet der Meixners ist die Brennerei. Aber aus Kürbis darf kein Schnaps gemacht werden. Warum das so ist, ist wieder eine andere Geschichte.
Die Kürbisse baut Ingrid Meixner zum Verkauf an. Die Pflanzen werden von ihr im Frühjahr auf Fensterbänken im Haus vorgezogen und erst nach den Eisheiligen ins Freie gesetzt. Sie nimmt immer neuen Samen und verschiedene Sorten wie Rote Zentner oder Hokkaido. Die Ackerfläche am Haus wird regelmäßig durchgewechselt. Unkrautjäten und Gießen muss natürlich auch sein.
Trotz dieses Aufwands fiel die Ernte heuer erheblich geringer aus als sonst. Ingrid Meixner führt das auf die extreme Trockenheit zurück. Es habe schon Mäuseplagen gegeben - aber so ein schlechtes Jahr ansonsten noch nicht. Auf "vielleicht ein Drittel" der üblichen Menge schätzt sie die diesjährige Ernte ein.
Angeboten werden die Kürbisse aber wie alle Jahre an der "Vertrauenskasse" nahe der Straße. Der Kunde bedient sich von der ausgebreiteten Ware und wirft seinen Obolus in die dort angebrachte Gelddose. Bei ehrlichen Leuten funktioniert das, und auf solche hoffe man. "Manchmal höre ich es klappern", sagt Ingrid Meixner, das Haus ist nur wenige Schritte entfernt. Aber wo nicht viel gewachsen ist, kann es auch nicht oft klappern.
Erheblich geringere Ernte
Ein Trost: Auch anderen Kürbis-Anbauern im Landkreis erging es heuer so. Einer spricht gar von einer Ausbeute von nur zehn Prozent der sonstigen Erntemenge. Kürbispflanzen haben einen hohen Wasserbedarf. Dass unter Stress verstärkt männliche Blüten ausgebildet werden, kann als weiterer Grund für diese Bilanz angenommen werden.