Krippen anbauten schon vor Baubeginn teuerer

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Das Pfarrzentrum St. Josef in Schwürbitz. Am dortigen Kindergarten sollen Krippenräume angebaut werden.
Das Pfarrzentrum St. Josef in Schwürbitz. Am dortigen Kindergarten sollen Krippenräume angebaut werden.
Auch am Neuenseer Kindergarten Maria Goretti ist ein Anbau geplant. Fotos: Horst Habermann
Auch am Neuenseer Kindergarten Maria Goretti ist ein Anbau geplant. Fotos: Horst Habermann
 

Der Michelauer Gemeinderat war alles andere als begeistert, dass die geplanten Krippen anbauten in Neuensee und Schwürbitz über 50.000 Euro mehr kosten sollen. Für die zusätzlichen Räume werden in Schwürbitz 540.000 Euro, in Neuensee 467.000 Euro ausgegeben.

Das war nicht schön für den Architekten Herbert Fleischmann: Vor versammelter Gemeinderäterunde musste er erklären, warum zwischen den Beträgen, auf deren Basis das Gremium wenige Wochen zuvor die beiden Anbauten für mehr Krippenplätze in Schwürbitz und Neuensee beschlossen hatte, und der nun vorliegenden Berechnung eine Differenz von mehr als 52 000 Euro klafft. Und dies, wo den Gemeinderäten doch seine erste Schätzung schon zu teuer gewesen und diese von ihm ja auch zunächst nach unten korrigiert worden war. In Verlegenheit kam Fleischmann indes nicht. Die Leistungsphasen I und II der Honorarordnung für Architekten beinhalten generell keine Kostenberechnungen, sondern lediglich Schätzungen, erklärte er. Ein Unterschied zu tatsächlichen bis zu 15 Prozent sei durchaus Usus. Das allerdings sei dem Gemeinderat vorher nicht gesagt worden, wandte Bürgermeister Helmut Fischer (CSU) ein.


Ergänzungen, die dem Brandschutz geschuldet sind, sind ein weiterer Grund für die Verteuerung. Auch hier unterstrich der Planer, in den ersten Leistungsphasen könne er keinen Brandschutzgutachter einbeziehen, da er diesen sonst aus eigener Tasche zahlen müsste.

Zufrieden schienen die Gemeinderäte damit nicht zu sein. Aber sie nahmen es hin, dass sie, um bei der Regierung einen Zuwendungsantrag mit genauen Zahlen einreichen zu können, ihren Beschluss korrigieren mussten. Schuld sei der Zeitdruck, unter dem man wegen des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz für Kleinkinder stehe, meinten einige. "Das sollte uns nicht mehr passieren", sagte Clemens Weisser (CSU).