Das Festival der Flechtkultur in Lichtenfels erfreut sich großer Beliebtheit. Die Stände um die Stadtpfarrkirche sind ein Highlight und werden aufgewertet.
Der schlichte, weiße Stand aus Holz und Zeltplane mag manch einem gar nicht aufgefallen sein. Und das ist kein schlechtes Zeichen, denn im Mittelpunkt sollen ja die Flechtwaren stehen, die darin präsentiert werden. Landesinnungsmeisterin Nina-Regina Nötzelmann durfte beim Korbmarkt im vergangenen Jahr den Prototyp aus dem neuen Standkonzept für das Festival der Flechtkultur testen. Sie hat sich auch mit Kollegen ausgetauscht, um zusätzliche Anregungen zur Konstruktion weitergeben zu können.
Zum 40. Korbmarkt im nächsten Jahr sollen nämlich für alle Flechthandwerker rund um die Stadtpfarrkirche solche Stände bereitstehen. Das bestätigt Steffen Hofmann, Leiter des Amtes für Wirtschaft, Tourismus und Kultur der Stadt Lichtenfels. Im Haushalt ist bereits Geld dafür vorgesehen.
Geld im Haushalt eingeplant
Wie viel genau die Stände kosten werden, ist noch nicht abschließend geklärt. Sie sollen, wie schon der Musterstand, im Innovationszentrum Lichtenfels gefertigt werden. Manfred Rauh vom Verein Zentrum Europäischer Flechtkultur Lichtenfels (ZEF) wird hierfür eine Förderung aus dem Leader-Programm der Europäischen Union beantragen. Über die Finanzierung soll dann noch einmal im Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaft und Tourismus beraten werden. Der grundsätzliche Beschluss steht aber. Und die Mittel werden aus dem Etat-Posten "Visionen 2025" entnommen. Unter diesem Oberbegriff laufen verschiedene Projekte zur Gestaltung der Lichtenfelser Innenstadt und zur Herausstellung des Images als Deutsche Korbstadt.
Dass hochwertiges Geflecht seine Freunde hat, beweist das rege Interesse speziell an den Ständen im Bereich der katholischen Kirche. Und zwar sowohl bei den Besuchern als auch bei den Ausstellern. 32 waren es im letzten Jahr, heuer haben sich 38 angemeldet, wie von Manfred Rauh zu erfahren ist - "so viele wie noch nie". Mit dem neuen Standkonzept ab 2019 sollen mindestens 40 Platz haben. Den Stand mit dem einheitlichen Erscheinungsbild wird es in drei verschiedenen Größen geben. Durch diese Varianten werde es möglich sein, so die Verantwortlichen, ein Maximum an Flechthandwerkern ihrem Platzbedarf entsprechend unterzubringen und trotzdem Sicherheitsbestimmungen wie Feuerwehrzufahrt etc. einzuhalten. Das heißt, die zur Verfügung stehende Fläche wird besser ausgenutzt als mit den jetzigen vier mal vier Meter großen Pavillons.
Für die Flechter soll diese Aufwertung keinesfalls mit einer Verteuerung der Standgebühr einhergehen, wird seitens der Stadt betont.