Kommt wieder Leben in die Döringstadter "Jägersruh"?
Autor: Mario Deller
Ebensfeld, Mittwoch, 29. Juli 2020
Positives Signal an die Döringstadter: Der Planung für Dorfgemeinschaftshaus und Feuerwehrhalle wird zugestimmt.
Vor dem Hintergrund, dass die nächste Sitzung erst wieder Ende September stattfindet, hatte das Gremium am Dienstag ein wahres "Mammutprogramm" zu bewältigen mit einigen wegweisenden Projekten. Zu diesen zählt auch das Projekt in Döringstadt, wo die ehemalige Gaststätte "Zur Jägersruh" saniert und zu einem Dorfgemeinschaftshaus umgebaut sowie direkt angrenzend auf dem selben Areal eine neue Unterstellhalle für die örtliche Feuerwehr errichtet werden soll.
Die Kommune darf diesbezüglich Fördergelder von rund einer Million Euro erwarten. Da die Maßnahme sehr aufwendig ist, wird die Marktgemeinde einen ordentlichen Eigenanteil aufbringen müssen. Frühere Verlautbarungen nannten eine Gesamtinvestitionssumme von 1,33 Millionen Euro, allerdings liegen diese schon eine ganze Weile zurück. Architekt Axel Schlosser vom Büro Schlosser & Keller hatte bereits beim jüngsten Ortstermin des Bauausschusses betont, dass hierzu noch einige Untersuchungen anstünden.
"Weiter Herr des Verfahrens"
Demnächst soll ein konkretisierter Plan auf den Weg gebracht werden, erklärte Bürgermeister Bernhard Storath (CSU). Der Rathauschef erwartet, dass zur Septembersitzung genauere Informationen, darunter auch zum finanziellen Aspekt, verlautbart werden können. Eine erste einstimmige Grundsatzentscheidung zur Gesamtmaßnahme als positives Signal Richtung Döringstadt erfolgte seitens des Gremiums bereits in der jetzigen Sitzung. Unabhängig davon, wie die aktualisierte Kostenschätzung ausfallen wird, sei man "weiter Herr des Verfahrens", hatte der Bürgermeister vor dem Beschluss ausdrücklich betont.
Die Kinderzahlen steigen - und dem muss auch der Markt Ebensfeld Rechnung tragen. Doch mit den Räumlichkeiten könnte es bald eng werden. Die fünf derzeitigen Gruppen sind voll belegt, und für die Betreuung einer sechsten, geschweige denn siebten oder achten Gruppe stehen derzeit keine Klassenräume zur Verfügung.
Wie es in der Sitzung dazu hieß, gibt es zwar räumliche Erweiterungsmöglichkeiten an der Schule, aber auch eine Unterbringung von Kindern in der Ortsmitte in der Hauptstraße 47/49 ("Neuner-Anwesen") ist als Option im Gespräch. Es wird derzeit das Für und Wider der beiden Lösungsansätze abgewogen. Als Entscheidungshilfe entschloss sich das Gremium mit 15:4 Stimmen, eine Kostengegenüberstellung der Optionen Schule/Ortsmitte in Auftrag zu geben.
Eine Machbarkeitsstudie zur künftigen Nutzung des "Neuner-Anwesens" in der Hauptstraße 49/51 verdeutlichte, dass einzelne Gebäudeteile des Areals nicht zu erhalten sind und abgerissen werden müssen.
Abriss ist unvermeidlich
Die Kostenschätzung beläuft sich auf rund 180 000 Euro. Ein Antrag auf staatliche Förderung im Bereich Städtebauförderung wurde gestellt, in diesem Zusammenhang ein Fördersatz von 80 Prozent der förderfähigen Kosten in Aussicht gestellt. Nach dem in der Sitzung mit 15:4 Stimmen erfolgten Beschluss zum Abriss erfolgt nun die Ausschreibung der Arbeiten. Die Vergabe an die Fachfirmen ist für September oder Oktober 2020 vorgesehen. Das Gremium befasste sich ferner mit einem Antrag der Freien Wähler, die Machbarkeitsstudie bezüglich des "Neuner-Anwesens" dahingehend zu ergänzen, dass auch eine mögliche Nutzungsvariante als Bürgerhaus geprüft wird. Der Honorar-Mehraufwand des beauftragten Planungsbüros beliefe sich nach vorliegenden Informationen auf rund 3500 Euro.