Köstener Straße in Lichtenfels: Vollsperrung bis 11. Dezember
Autor: Klaus Gagel
Lichtenfels, Mittwoch, 18. November 2015
Die Köstener Straße, ein wichtiger Zubringer zur A 73, ist des Lichtenfelser Bürgermeisters Sorgenkind, weil sie drei Wochen länger als geplant gesperrt bleiben muss. Andreas Hügerich bezeichnet dies als alternativlos.
"Diese Baustellen machen einen fertig!" Der Lichtenfelser Bürgermeister Andreas Hügerich (SPD) weiß, wovon er spricht. Denn nicht selten kommt es anders, als man denkt und plötzlich gilt das, was man gestern gesagt hat, nicht mehr. Und dabei ist Andreas Hügerich sichtlich um Ehrlichkeit bemüht, auch wenn ihn die Richtigstellung umtreibt. Es geht um die Vollsperrung der Köstener Straße Richtung Autobahn A 73.
Die besteht ja seit dem Korbmarkt und war geplant bis zum 27. November. Noch bei der Bürgerversammlung in Kösten am 3. November gingen er und der Leiter des Tiefbaus Jürgen Graßinger davon aus, dass dieser Termin eingehalten werden kann. Denn schließlich hatte die Baufirma dies auf Nachfrage auch bestätigt.
Neue Starkstromkabel nötig
Was natürlich niemand ahnen konnte war, dass kurz darauf alte Starkstromkabel gefunden wurden, und die mussten seitens des Bayernwerks und der Deutschen Telekom erneuert oder verlegt werden. Diese Mehrleistungen waren vorher nicht vorgesehen. Sie führten dazu, dass die bauausführende Firma mit Schreiben vom 5. November beim Landratsamt als der zuständigen Verkehrsbehörde eine Verlängerung der Vollsperrung bis zum 11. Dezember beantragen musste. "Sobald wir herüber vom Landratsamt in Kenntnis gesetzt wurden, haben wir Gespräche mit der Baufirma geführt, um nach Wegen zu suchen, wie die Verlängerung der Vollsperrung abgewendet werden kann.
Dabei machten wir deutlich, dass diese Vollsperrung gerade für unsere Bürger im Stiftsland und unsere ansässigen Unternehmen eine enorme Belastung darstellt", heißt es dazu in einem Schreiben, des Bürgermeisters, das an alle Bürgerinnen und Bürger des Stiftslandes verteilt und den Unternehmen zur Kenntnis gebracht wird. "Das Ganze ist für mich natürlich sehr ärgerlich, denn ich gehe ungern in eine Bürgerversammlung und sage etwas, was ich wenige Tage später widerru-fen muss" so Bürgermeister Hügerich. Trotz aller harten Diskussionen: "Ich habe keine Alternative." Auch an der Vollsperrung gehe aus Gründen der Verkehrssicherheit kein Weg vorbei. Die Firma arbeitet von 7 bis 18.30 Uhr rund um die Uhr. Eine Teilsperrung mit einer halbseitigen Verkehrsführung hätte das Ganze um 80 000 bis 100 000 Euro verteuert und zeitlich noch mehr verzögert.
Schließlich werden unter anderem Rohre mit einem Durchmesser von drei Metern verlegt. Da benötigen die Baggerfahrer genügend Raum, um zu manövrieren und die Alternative, eine andere Straße zu bauen, schied von vorherein aus. "Ich kann die Bürger nur um Verständnis bitten für die neuerliche Situation", so Hügerich. Jetzt hofft man natürlich, dass die günstige Witterung bestehen bleibt, denn ein plötzlicher Wintereinbruch würde der Baufirma und der Stadt erneut einen Strich durch die Rechnung machen. Doch wenn alles gut geht, bleibt es bei der Verlängerung von drei Wochen. Und wenn erst der Verkehr wieder fließt, dürfte der Ärger bei allen Beteiligten schnell wieder vergessen sein.