Knoblings Kunst kompakt im Lichtenfelser Stadtmuseum
Autor: Alfred Thieret
Lichtenfels, Dienstag, 18. April 2017
Im Lichtenfelser Stadtmuseum sind Werke des heimischen Malers zu sehen.
Am Ostermontag eröffnete die Stadtarchivarin Christine Wittenbauer im Stadtmuseum eine Sonderausstellung mit Bildern des heimischen Malers Alois Knobling, die einen Querschnitt seines umfangreichen Werkes zeigt. Dies ist nun schon seit 1999 die fünfte Ausstellung aus der umfassenden Bildersammlung von 662 Exemplaren, die die Stadt aus dem Nachlass von Alois Knobling erwarb.
Die Vita des Künstlers
Die Stadtarchivarin skizzierte kurz die Lebensgeschichte des Künstlers. Alois Knobling wurde am 6. Juli 1904 in Ebrach im Steigerwald geboren. Nach Abschluss seiner Lehrerausbildung 1923 führte ihn seine Lehrertätigkeit unter anderem nach Ludwag, Elbersreuth im Frankenwald und Friedersdorf bei Rothenkirchen, ehe er im März 1949 schließlich an die Volksschule Kösten kam, an der er bis zu seiner Pensionierung 20 Jahre lang unterrichtete. Während dieser Zeit habe er durch verschiedene Vorträge zur Malerei und Ausstellungen seiner Bilder das kulturelle Leben von Lichtenfels mitgeprägt, unterstrich Wittenbauer. Darüber hinaus habe er auch Gedichte, Aphorismen und Prosatexte verfasst. Mit ihm sei am 9. Juli 1975 ein großer Pädagoge, Künstler und Humanist verstorben. Wie die Ausstellung zeigte, waren Alois Knoblings bevorzugte Themen Landschaften und Blumen.
Er nutzte die unterschiedlichsten Techniken, malte in Öl, mit Tempera, Aquarellfarben, Wachskreide, Tusche sowie Filzstift und verwendete die verschiedensten Bildträger wie Papier, Karton, Holz und Leinwand. Der Mensch tritt in den Bildern von Alois Knobling so gut wie nie auf. Am liebsten malte er Bilder, bei denen die unberührte und herbe Natur im Vordergrund stand. Dabei ging es ihm vor allem um das Einfangen des Gesamteindrucks, um die Stimmung und Atmosphäre.
Auffallend ist die Dominanz von Bäumen, die oft markant im Vordergrund stehen, während etwa Gebäude oder Dörfer in der Perspektive zurücktreten. Geschickt wird auch die Wirkung von Wasserspiegelungen, Schattenwurf und Wolkenbewegungen genutzt. In seinen Zeichnungen der heimatlichen Umgebung fing er die charakteristischen Merkmale des Obermain-Gebietes ein, wie etwa Weidenbäume oder den Staffelberg. Frische bunte Farben kennzeichneten die Blumenbilder, ob es sich nun um einen Astern- oder Dahlienstrauß, Sonnenblumen, den roten Rittersporn oder Lupinen handelte.
Fasziniert war Knobling von der Sonnenblume, die er immer wieder in den verschiedensten Variationen und Techniken darstellte. Die Stillleben mit Früchten, Blumen gefüllten Vasen und verschiedenen Gegenständen nehmen ebenfalls einen breiten Raum im Œuvre des Künstlers ein. Alois Knobling beschäftigte sich auch mit der abstrakten Malerei, dabei treten Linie und Struktur der Formen an die Stelle eines figürlichen Gegenstandes. Heinz Anders, der mit seinem Akkordeon auch einen musikalischen Beitrag beisteuerte, und Siegbert Koch, beide aus Schönsreuth, erinnerten sich an ihren ehemaligen Lehrer Alois Knobling, bei dem natürlich der Kunstunterricht einen breiten Raum einnahm und der neben eigenen Werken auch Bilder seiner Schüler bei Ausstellungen präsentierte.
Die Sonderausstellung ist noch bis zum 1. Mai zu den üblichen Öffnungszeiten des Stadtmuseums (jeweils dienstags, donnerstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr) zu sehen.