Druckartikel: Klimaschutz und keine Kinderarbeit

Klimaschutz und keine Kinderarbeit


Autor: Gerda Völk

Burgkunstadt, Mittwoch, 27. Februar 2013

Vor zwei Jahren veröffentlichte der Baur-Versand seinen ersten Nachhaltigkeitsreport. Unter dem Titel "Verantwortung für morgen" ist nun die zweite Auflage erschienen. Auf 48 Seiten werden das Umwelt-Management der Baur-Gruppe vorgestellt und die Fortschritte seit dem ersten Report dargelegt.
Pressesprecher Jörg Hoepfner (von links), Baur-Bereichsleiter Erhard Ströhl und Abteilungsleiter Frank Mechtold vor dem Blockheizkraftwerk  Foto: Gerda Völk


Die größte Investition am Standort Altenkunstadt im vergangenen Jahr dürfte der Bau eines Blockheizkraftwerks gewesen sein. Damit deckt die Baur-Gruppe hier rund 25 Prozent des Strombedarfs und etwa 30 Prozent des Wärmebedarfs. Die erdgasbetriebene Anlage produziert eine jährliche Energiemenge, die ausreichen würde, um 1300 Einfamilienhäuser mit Strom und bis zu 100 Einfamilienhäuser mit Wärme zu versorgen. Über die Kosten der Maßnahme schweigt Baur. Die Anlage soll aber nicht das einzige Blockheizkraftwerk bleiben, wie Pressesprecher Jörg Hoepfner anklingen ließ. Ferner hat das Unternehmen im letzten Jahr einen sechsstelligen Betrag in eine neue Papierballen-Presse investiert. Diese ersetzt eine 23 Jahre alte Presse und ist in der Lage, Papierballen in Normgröße zu produzieren.

"Dadurch lassen sie sich besser vermarkten und leichter transportieren", erklärt Erhard Ströhl, Bereichsleiter Informationsmanagement.
Zu den Leuchtturm-Projekten zählt auch der Einsatz von FSC-zertifiziertem Papier für die Produktion von Katalogen und Mailing-Seiten. Auf dem Recycling-Papier wurden zwischen Frühjahr/Sommer 2009 und Herbst/Winter 2012 knapp zwölf Milliarden Seiten gedruckt.
Auch sonst geschieht in der Baur-Gruppe viel, um die gesetzten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. "Wir setzen unsere Auszubildenden als Energie-Scouts ein, damit sie aufzeigen können, wo sich noch Energie einsparen lässt", berichtet Ströhl. Im Lagerbereich wurden beispielsweise Bewegungsmelder installiert; dadurch brennt das Licht nur, wenn es tatsächlich benötigt wird.
Darüber hinaus stellt der Report auch eine Reihe von dauerhaften Engagements der Unternehmen der Baur-Gruppe vor, unter anderem den Code of Conduct, der von allen Lieferanten der Otto Group unterzeichnet werden muss. Er beinhaltet das strikte Verbot von Kinderarbeit.
Zielgruppen des Nachhaltigkeitsreports sind Baur-Mitarbeiter, Partnerfirmen, Kommunen, Schulen und interessierte Privatpersonen. Wer will, kann ihn im Internet unter www.baur.de/is-bin/intershop.static/WFS/BaurDe-Shop-Site/-/de_DE/download/nachhaltigkeitsreport.pdf abrufen. Die gedruckte Form kann per E-Mail an umwelt@baur.de kostenlos angefordert werden.

Stellenkürzung vertagt
Die Entscheidung der Otto-Gruppe, wie viele Arbeitsplätze bei Baur wegfallen, war für Ende Februar geplant, scheint sich aber auf Ende März zu verschieben. "Es wurden Gespräche auf allen Ebenen geführt", erklärt Jörg Hoepfner. Vermutlich falle die Zahl der Vollzeitstellen, die abgebaut werden sollen (210), deutlich geringer aus.

Gebäude-Nutzung noch unklar
Auch bei der Frage, wie das Gebäude der vor Weihnachten geschlossenen Baur-Kaufwelt genutzt werden soll, gibt sich Hoepfner bedeckt. Bis Ende des Jahres 2013 solle es eine langfristige Perspektive dafür geben. Aktuell liefen Gespräche mit möglichen Interessenten. Höpfner gibt zu bedenken, dass das Gebäude sehr groß ist. Auf keinen Fall soll es aber leer stehen bleiben: "Das muss mit Leben erfüllt werden."