Kleine Lösung für das Pfaffendorfer Baugebiet
Autor: Stephan Stöckel
Altenkunstadt, Mittwoch, 31. Juli 2019
Der Altenkunstadter Gemeinderat entschied sich für eine Stichstraße und lediglich sechs Bauparzellen. Die große Variante wurde mehrheitlich abgelehnt.
In punkto Baugebiet bleibt in Pfaffendorf alles beim Alten. Bereits vor einem Jahr hatte der Altenkunstadter Gemeinderat nach einem rein informativen Vortrag zu einer kleinen Lösung mit einer Stichstraße und sechs Bauparzellen tendiert. Jetzt wurde daraus ein konkreter Beschluss: Mit acht zu vier Stimmen wurde die große Variante, die zwölf Parzellen vorsieht und Gesamtkosten von 652 000 Euro verursacht hätte, abgelehnt. Damit wurde der Weg freigemacht für die kleinere und günstigere, die die Gemeinde rund 385 000 Euro kostet.
"Wir brauchen keine Lösung, die Pfaffendorf aufbläht und bei der wir künstlich Leute herholen, sondern eine, die dem Vereinsleben und der Gemeinschaft guttut." Mit dieser Aussage traf Zweiter Bürgermeister Georg Deuerling von den Freien Bürgern der Ortsteile den Nerv der Pfaffendorfer Zuhörer, die spontan Beifall klatschten.
Bürgermeister sieht es anders
Im vergangenen Jahr hatte es geheißen, dass junge Leute aus dem Ort in den Startlöchern stünden und bauen wollten. Für diese müsse man, sagte Deuerling, möglichst schnell Wohnraum schaffen.
Bürgermeister Robert Hümmer (CSU), der zum unterlegenen Flügel im Gremium zählte, sah die Sache etwas anders: "Frisches Blut hat noch keinem Ort geschadet", lautete seine Erwiderung. Für ihn wäre die große Lösung ein wunderbarer Lückenschluss für Pfaffendorf gewesen.
Bauingenieur Manuel Kellner aus Bad Staffelstein und der Weismainer Architekt Georg Dietz hatten die drei verschiedenen Varianten, von denen zwei in die engere Diskussion kamen, vorgestellt. Errichtet werden soll das Wohnareal oberhalb der Staatsstraße zwischen der bestehenden Bebauung und der Straße zum Kordigast, die als Zufahrt dienen wird.
In unmittelbarer Nähe zu dem Baugebiet steht ein Rinderstall. Um eine Geruchsbelästigung zu vermeiden, muss ein gewisser Mindestabstand eingehalten werden. Ursprünglich waren 35 Meter vorgesehen. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass dieser nicht ausreichend ist. "In dem Stall leben 34 Tiere. Es können aber bis zu 56 untergebracht werden. Aus diesem Grund muss der Abstand 42,5 Meter betragen", erklärte Dietz.
Zugleich wies er darauf hin, dass das Straßenbauamt Bamberg an der Einmündung von der Staatsstraße in die Straße zum Kordigast ein Sichtdreieck mit einer Breite von 70 Metern vorschreibe. In diesem Bereich, sagte der Experte, dürfe keine Bebauung oder Bepflanzung erfolgen. Im Falle einer großen Lösung hätte die Bebauung bis an die Staatsstraße gereicht, was den Bau einer begrünten und drei Meter hohen Lärmschutzwand mit sich gebracht hätte.